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Die Plantage: Roman (German Edition)

Die Plantage: Roman (German Edition)

Titel: Die Plantage: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Tarley
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er einen weit niedrigeren Preis zahlen. Seit die neue Serie auf dem Markt ist, lässt sich das Vorgängermodell nicht mehr so gut verkaufen.«
    »Sie wollen nur den Preis drücken!« Major Blackburn schnaubte wütend. »Wissen Sie, wie man Leute wie Sie nennt, Mr. Roscoe?«
    »Ja, weiß ich«, sagte Roscoe kalt. »Werden Sie nun eine neue Preisvereinbarung unterzeichnen?«
    »Das können wir nicht entscheiden«, sagte Reading. »Damit würden wir unsere Kompetenz überschreiten.«
    »In dem Fall, meine Herren, ist jedes weitere Wort Zeitverschwendung. Ich möchte Sie nicht länger bemühen.«
    Reading und Blackburn standen auf.
    »Endlich!«, seufzte Persephone und erhob sich ebenfalls. »Lass uns gehen, Bruce.«
    »Sagen Sie Miss Hunter, sie soll sich wieder setzen«, meinte Roscoe, an Earnshaw gewandt. »Unsere Unterredung ist noch nicht beendet.«
    Persephone schnappte nach Luft, aber Earnshaw hatte längst vor Roscoes Unverfrorenheit kapituliert.
    »Bitte gedulde dich, Percy«, sagte er gedämpft, »Wir sind bald fertig.« Dann verabschiedete er die beiden Offiziere: »Schildern Sie General Malvern die neue Situation. Sagen Sie ihm, wir brauchen Vollmachten, die einen flexibleren Verhandlungsspielraum erlauben. Und danke, dass Sie gekommen sind.«
    Reading und Blackburn tauschten einen Blick, der ihre Ansicht über die Autorität ihres Vorgesetzten verriet, erwiesen Persephone eine Reverenz und verließen die Kanzlei mit militärischem Gruß.
    Wieder saßen Earnshaw und Persephone dem Kreolen gegenüber. Roscoe hatte sich den Bericht des Arsenals vorgenommen; völlig unempfindlich für die gereizte Atmosphäre, prüfte er die Auflistung akribisch bis zum Ende. Er hatte nie richtig lesen gelernt, nur sein zweckorientierter Umgang mit Zahlen ermöglichte ihm die Zuordnung der einzelnen Positionen. Die Lektüre bereitete ihm Mühe und dauerte entsprechend lange. Wenn er in der Lieferaufstellung Abweichungen von seinen Anforderungen fand, teilte er es Earnshaw sofort mit. Nach Durchsicht der letzten Seite schlug er den Block zu und lehnte sich zurück.
    »Nun, Earnshaw, ich werde Ihr schönes Land in wenigen Stunden verlassen. Klären Sie diese Dinge, bis ich zurückkomme, dann werde ich über ein Anschlussgeschäft nachdenken. An dieser Stelle können wir uns jede weitere Diskussion sparen.«
    »Aber Mr. Roscoe, ich brauche Ihre Zusage, dass unsere Vereinbarung im Wesentlichen bestehen bleibt. Wir haben erhebliche Vorleistungen erbracht, unsere Kosten sind immens.«
    »Ich werde längstens vier Monate fort sein. Zeit genug für Sie, entsprechende Anweisungen zu treffen, damit Sie das nächste Mal korrekt liefern können. Bis dahin werde ich keine Zusage über ein weiteres Engagement der Starline-Flotte abgeben.«
    Earnshaw wollte Bedenken hinsichtlich der Frist äußern, kam aber nicht dazu. Es klopfte, ein Lakai trat ein und meldete zwei Herren auf ein Wort in einer dringenden Sache.
    Als die beiden Besucher eintraten, rief Roscoe entnervt: »Was wollen Sie denn noch, Spencer?«
    Persephone erstarrte, Earnshaw fuhr herum.
    »William!« Er sprang auf. »Wo kommst du her? Es hieß, du seiest … gefallen!«
    »Die Herren kennen sich?«, fragte Roscoe. »Dann darf ich Sie der Dame vorstellen, Spencer. Oder sind Sie mit Miss Hunter auch schon bekannt?«
    »Halten Sie sich raus, Mr. Roscoe«, drohte William, dem Persephones Befangenheit nicht entgangen war.
    Indessen hatte Earnshaw sich von der Überraschung erholt. »Seit wann bist du in der Stadt, Bill? Ich wusste ja nicht …«
    »Was hast du mit Leuten wie Roscoe zu schaffen, Bruce?«, versetzte William kalt.
    »Nur zu, Earnshaw«, sagte Roscoe, »erzählen Sie Mr. Spencer von unserer Geschäftsbeziehung. Es dürfte ihn interessieren.«
    Wenn Earnshaw von Williams Zurückweisung getroffen war, ließ er er sich nicht anmerken. »Du musst verstehen, wir wollen in erster Linie unsere ehemaligen amerikanischen Kolonien unterstützen. Die rigide Haltung der Londoner Regierung wird von vielen kritisiert. Mit Handelssperren und Wirtschaftssanktionen gegenüber Amerika ist niemandem gedient …«
    »Waffen, Bruce!«, unterbrach William ihn ungehalten. »Ihr verkauft Waffen an die Amerikaner, die sie schon bald auf unsere Jungs richten werden.«
    »Aber der Krieg mit Amerika ist vorbei …«
    »Es gibt immer einen nächsten Krieg. Leute wie Roscoe und seine Partner profitieren davon, sie unterscheiden nicht zwischen Freund oder Feind. Aber du, Bruce! Wie konntest du es so

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