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Die Plantage: Roman (German Edition)

Die Plantage: Roman (German Edition)

Titel: Die Plantage: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Tarley
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»Ihr habt es selbst gesehen: Martinez war schneller als Mungo Jack, er ist eindeutig der Sieger in diesem Kampf.«
    »Was für ein Kampf, Santáneo? Es hat gar keinen Kampf gegeben!«, ereiferte sich Jacks Trainer, ein Bootsmann der Crusader. »Den Gegner hinterrücks zu überfallen, das ist bei Gott nicht fair! Von uns würde niemand so kämpfen!« Er spuckte verächtlich auf den Boden.
    Sofort trat Santáneo drohend vor. »Soll das heißen, wir kämpfen nicht fair, Inglese ?«
    »Darum geht es nicht«, ergriff nun der Erste Maat, ein besonnener Mann, das Wort. Mit einem Seitenblick auf Roscoe fuhr er fort: »Niemand hat was gegen Martinez, solange er sich an die Regeln hält. Und auf einem englischen Schiff gelten beim Boxen englische Regeln.«
    Roscoe schien sich nicht angesprochen zu fühlen; er stand neben dem Caudillo, als ginge ihn die Sache nichts an.
    Inzwischen versuchte der Maat zu vermitteln: »Ich denke, das Einfachste wäre, der Kampf würde morgen Abend wiederholt. Alle Wetten bleiben stehen, der neue Kampf bringt die Entscheidung. Was meinst du dazu, Santáneo?«
    Der Caudillo überlegte kurz, er sagte: »Mungo Jack war der Herausforderer. Unwahrscheinlich, dass er morgen antreten wird.«
    »Lasst das unsere Sorge sein. Wenn Jack ausfällt, schicken wir einen anderen in den Ring. Ist das in Ordnung?«
    Santáneo stieß Roscoe unsanft in die Seite. »He, Martinez, mach auch mal den Mund auf ! Wirst du auch kämpfen, wenn statt Jack ein Ersatzmann gegen dich antritt?«
    »Klar, warum nicht?«, meinte Roscoe achselzuckend.
    »Also einverstanden«, entschied Santáneo, »wir schicken Martinez morgen gegen euren Mann in den Ring.«
    Der Maat sowie der Großteil der Besatzung schienen zufrieden, nur der Bootsmann setzte zornig nach: »Santáneo, sag dem kleinen Wichser, wir werden ihn morgen Respekt lehren!«
    Noch ein paar derbe Worte wurden gewechselt, doch die Spannung hatte sich gelöst. Bald zogen die Mannschaften der Crusader ab in ihr Quartier.
    Auch William machte sich auf den Rückweg; Jim Greene und den Wundarzt hatte er vollkommen vergessen. Zurück in seiner Kajüte, brachte ihm der Steward heißes Wasser und frische Handtücher. Während er William beim Entkleiden behilflich war, erzählte er von ihrem schottischen Mitreisenden.
    »Es geht Mr. McElrond schon besser, Sir. Die Medizin scheintseine Beschwerden tatsächlich zu lindern. Er sagte, er sei Ihnen wirklich sehr dankbar.«
    William hielt überrascht beim Lösen des Halstuchs inne. »Weswegen sollte er mir dankbar sein?«
    »Nun, weil Sie ihm den heilkundigen Mann geschickt haben, diesen Spanier mit seinen arabischen Tinkturen.«
    William lächelte; auf Jim Greene war Verlass.
    In das Knarren und Knarzen der Planken und Sparren mischten sich die nächtlichen Geräusche des Gemeinschaftsquartiers, Schnarchen, Husten, einer redete im Schlaf. Der Wächter tappte zwischen den schaukelnden Hängematten hindurch und löschte die letzten Talglichter.
    Roscoe war hundemüde, außerdem fror er und hüllte sich trotz der feuchten Wärme des Quartiers in eine Decke. Doch er durfte noch nicht schlafen. Santáneo kam und schüttelte ihn grob.
    »Hast du völlig den Verstand verloren!«, fauchte er mit gesenkter Stimme, um die anderen Männer nicht zu wecken.
    »Was willst du, Santo?«, maulte Roscoe. »Ich bin müde, lass mich in Frieden.«
    Darauf gab Santáneo ihm eine Kopfnuss. »Keine Kicks, hatte ich gesagt!«, fuhr er ihn an. »Aber du musst dem Mann die Beine unterm Arsch wegtreten. Ist dir klar, was das bedeutet?«
    »Na, er ist halt auf die Fresse gefallen.«
    »Schwachkopf ! Es bedeutet, dass sie es dir heimzahlen werden. Mann, du hast es nicht kapiert, was?« Santáneos Ärger versandete angesichts von Roscoes Begriffsstutzigkeit. »Ich hab dich gewarnt: Mungo Jack gehört zur Zunft. Diese Leute werden unangenehm, wenn du ihre Regeln nicht respektierst.« Er stützte die Unterarme gegen den niedrigen Decksbalken. Mit der Bewegung des Schiffs stieß die Hängematte an seine Oberschenkel. Lässig schwang er ein Bein darüber. »Pass morgen auf, Miguel, dass sie dich nicht bei den Eiern kriegen!«
    Roscoe reagierte, wie es von ihm erwartet wurde, er streichelte Santáneos Bein, legte ihm die Hand auf den Schritt. »Santo, Santo«, sagte er nachgiebig, »du lässt doch nicht zu, dass sie mir was antun.«
    Santáneo lachte anzüglich, dann stieß er seine Hand weg. »Morgen bist du fällig. Aber zuerst wirst du kämpfen.« Er stieg über die

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