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Die Plantage: Roman (German Edition)

Die Plantage: Roman (German Edition)

Titel: Die Plantage: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Tarley
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denke dennoch, Mr. Robert wird die Besorgungen in Borroughton um einen oder zwei Tag verschieben müssen.«
    »Aber wenn sich die Arbeiten verzögern …«
    »Verehrte Mrs. Lorimer«, unterbrach er sie, wieder mit einem Lächeln. »Ich möchte Ihnen diese Verantwortung gerne abnehmen. Darum seien Sie versichert, dass ich mich um alles zu seiner Zeit kümmern werde. Sind Sie damit einverstanden?«
    Zu überrascht, um Einwände zu erheben, nickte sie.
    »Danke, Madam!« Er wandte sich an Joshua: »Also, Mr. Robert, morgen um sieben Uhr stehen Sie zu meiner Verfügung.«
    Antonia fehlten die Worte. Wie übergangslos er die Dinge in die Hand nahm!
    Joshua konnte und wollte seinen Ärger nicht länger verbergen. »Bekomme ich jetzt meine Anweisungen von Ihnen?«
    »Allerdings. Sie werden mich morgen nach Fort Wren begleiten.«
    »Was, um Himmels willen, wollen Sie in Fort Wren?«, rief Antonia.
    William lehnte sich entspannt zurück. »Ihre Pferde zurückholen.«
    »Das meinen Sie nicht im Ernst!«, entfuhr es Joshua.
    »Ich meine immer, was ich sage«, erwiderte William, und zu Antonia gewandt: »Wir brauchen die Pferde. Und nun, da das Gros der Truppen nach Virginia abgezogen ist, hat die örtliche Garnison keinen Grund, die Requisition noch länger aufrechtzuerhalten. Zumindest werden sie nicht Ihre sämtlichen Pferde benötigen.«
    Das leuchtete ein. Dennoch hatte Antonia größte Bedenken. »Es ist viel zu gefährlich! Stellen Sie sich vor, Sie begegnen im Fort jemandem, der Sie kennt! Oder Sie treffen unterwegs auf Patrouillen der Continentals. Frank Shaughnessey sagte, General Greene rücke mit seinen Truppen täglich weiter nach Charles Town vor.«
    »Madam, ich trage keine Uniform. Niemand wird wissen, wer ich bin.«
    »Trotzdem, Sie sind Engländer!«
    »Na und? Hat Ihr Mr. Tyler oder etwa sein Gehilfe bemerkt, dass ich kein Amerikaner bin? Ich denke, in Begleitung von Mr. Robert bin ich vollkommen unverdächtig. Man wird uns ungehindert passieren lassen.«
    Joshua gab ihm widerwillig recht.
    »Dann bleibt es dabei«, entschied William. »Wir holen morgen die Pferde.«
    Er war auffallend guter Laune, während er lässig in seinem Polsterstuhl lehnte. Antonia hatte aus Henrys Garderobe einen gedeckten Rock für ihn ausgesucht, den er zu einem weißen Hemd und schwarzen Reithosen trug. Sie fand, nach den paar Tagen an der frischen Luft sah er richtig gut aus.
    »Ach, und denken Sie daran, Mr. Robert«, sagte William zu Joshua, »wir brauchen vernünftiges Futter für die Tiere. Versuchen Sie, so viel Hafer wie möglich aufzutreiben. Die Futterkammer sollte für drei Monate gefüllt sein.«
    »Joshua«, fragte Antonia erstaunt, »wann warst du mit Mr. Marshall in der Futterkammer?«
    »Heute Nachmittag. Ich habe ihm die Stallungen und Speicher gezeigt«, antwortete Joshua ruhig.
    »Nun, ich wollte mich einmal umsehen«, meinte William. In seiner Hand rollte er eine Kugel von der Größe einer Tollkirsche. Es war eine Pistolenkugel, Kaliber .63, gefertigt nach seinen Anweisungen in einer Gießerei in New Jersey. Er hatte sie in der Futterkammer gefunden. Auf Antonias fragenden Blick hin ließ er die Kugel wieder in die Rocktasche fallen.
    Bald verabschiedeten sich die beiden Männer. Zurück im Kutscherhaus, legte William sich vollständig bekleidet aufs Bett. Nach einer Stunde verließ er das Haus wieder und ging in der Dunkelheit zu den Stallungen. Dort, in der letzten großen Haferkiste, unter einer Pferdedecke verborgen, fand er, woran er seit zwei Monaten dachte. Erst zog er den Säbel mit der Drapierung hervor. Dann nahm er das Holster mit den beiden Pistolen und die Munitionstasche aus der Kiste und machte sich sofort daran, die Pistolen zu laden. Licht brauchte er dabei nicht, er konnte es mit geschlossenen Augen. Beide Schusswaffen steckte er gesichert in das Holster, das er sich mit der Munitionstasche um die Hüfte gürtete. Auch den Säbel hängte er sich mit dem Schultergurt um. Zuletzt warf er die Pferdedecke in die Kiste zurück, schloss den Deckel und legte den Stapel leerer Kleiesäcke wieder darauf.

III. Henry Lorimer

9.
    Wegen der hochsommerlichen Temperaturen erstieg Theodore Hocksley mit gebremstem Schwung die Eingangsstufen der Trader’s Bank. Das Gründerhaus an der geschäftigen Kreuzung von der Broad und Meeting Street stand Tür an Tür mit den Kontoren der Pflanzerbarone Carolinas, im Zentrum des wirtschaftlich bedeutsamen Dreiecks, das von Charles Towns Handelsvereinigung, dem Planters

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