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Die Plantage: Roman (German Edition)

Die Plantage: Roman (German Edition)

Titel: Die Plantage: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Tarley
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zurück, um sie zu küssen. Bei der Berührung seiner Lippenschloss sie die Augen. Er küsste sie voller Begehren, fordernd. Als er merkte, dass sie ihm nachgab, hob er sie auf die Balustrade. Sie schlang die Arme um seinen Hals, hielt sich an ihm fest, während er ihr Kleid hochschob, die Hände über ihre Knie und Oberschenkel hinaufgleiten ließ. Er drängte sich zwischen ihre Beine, sie spürte durch seine feinseidenen Hosen sein hartes Geschlecht – da hielt er inne, unterdrückte sein heftiges Atmen, blickte gespannt über ihre Schulter in die Nacht. In der nächsten Sekunde zog er sie von ihrem exponierten Platz hinunter, hinter die Balustrade. Er kniete neben ihr am Boden und bedeutete ihr zu schweigen, dann zog er die Pistolen aus dem Mantel, entsicherte die Waffen nacheinander, flüsterte tonlos: »Löschen Sie das Licht!«
    Erschrocken tat sie, was er sagte. Der Eingangsbereich lag jetzt im Dunkeln, nur durch die offene Tür zur Halle fiel ein schmaler Streifen Licht. Er wies sie an, sich nicht zu rühren, während er aufstand und leise zurück an die Hauswand trat. Eine Pistole in jeder Hand, beobachtete er die Allee. Vor ihm, im Schutz der Balustrade, kauerte Antonia am Boden, ihr Herz schlug schnell, sie zitterte vor Kälte.
    »Da sind sie!«, flüsterte er.
    Als die Wolkendecke aufriss und der Mond den Vorplatz beleuchtete, erkannte sie mehrere Gestalten, die aus dem schwarzen Hintergrund der Allee in einer Linie auf das Haus zukamen. Es waren fünf Reiter, die mit verhängtem Zügel heranritten. Erst jetzt vernahm Antonia das gedämpfte Schlagen der Pferdehufe, die wohl mit Stoff umhüllt waren. Die Reiter hielten in einer Entfernung von etwa zwanzig Yards am Rand des Rasenplatzes. Ihre Gesichter waren unter Kapuzen mit Sehschlitzen verborgen. Der Mann in der Mitte spähte zum Haus, das jetzt im Dunkel lag. Er musste Antonia und William zuvor gesehen haben, denn er rief: »Haben wir Ihr Tête-à-Tête mit Mrs. Lorimer gestört, Marshall?« Der abfällige Tonfall Theodore Hocksleys war unverkennbar. »Wenn wir mit Ihnenfertig sind, werden Sie für die Dame weder als Verwalter noch als Liebhaber mehr von Nutzen sein!«
    Antonia errötete im Dunkeln bei seinen Worten und ballte die Fäuste vor Wut, aber William schüttelte sacht den Kopf, damit sie wachsam blieb und schwieg.
    Hocksley bekam von seiner Eskorte beifälliges rohes Gelächter, nur der Mann rechts neben ihm war anderer Meinung: »Wir sind hergekommen, um mit dem Mann abzurechnen. Es war unnötig, Mrs. Lorimer zu beleidigen, Sir!«
    »Halten Sie den Mund, Perkins!«, fuhr ihn Hocksley an, bevor er ungeduldig zum Haus hinüberrief: »Ersparen Sie der Dame, dass wir Sie holen müssen, Marshall. Kommen Sie raus, Sie sehen doch, Sie haben keine Chance: Wir sind fünf gegen einen.«
    »Falsch, Hocksley!«, gab William aus dem Dunkeln zurück. Er hob die Pistole in seiner rechten Hand und zielte. In dem Moment, als der Mond wieder durch die Wolken brach, dröhnte ein ohrenbetäubender Schuss. Der Reiter auf der rechten Flanke stürzte mit einem Schrei vom Pferd. Stöhnend wälzte er sich am Boden.
    »Vier gegen einen«, rief William ungerührt und brachte die zweite Pistole in Anschlag, um auf den Reiter direkt neben Hocksley zu zielen.
    »Nein, bitte!«, hauchte Antonia, als ihr klar wurde, was er vorhatte. Schon detonierte der zweite Schuss. Sie sah noch, wie sich der zweite Reiter getroffen krümmte, ehe sein Pferd durchging und mit ihm davongaloppierte.
    »Drei gegen einen«, rief William. »Soll ich weitermachen?«
    Hocksley und seine zwei verbliebenen Männer hatten Mühe, ihre Pferde zu beruhigen, indessen der Verletzte am Boden erbärmlich heulte.
    »Was fällt Ihnen ein, auf meine Männer zu schießen!«, brüllte Hocksley außer sich vor Wut. »Das wird Ihnen noch leidtun!« Er hatte seinerseits eine Pistole gezogen. »Los, Leute«, befahl er, »holen wir uns diesen Hundesohn!«
    »Das werden Sie schön bleiben lassen, Mr. Hocksley.« Die ruhige Stimme, die ihn aufhielt, kam aus dem Schatten der Allee. Der Abzug eines Gewehrs wurde gespannt, was der Warnung das nötige Gewicht verlieh. Hocksley und seine Männer verhielten augenblicklich ihre Pferde.
    »Drei gegen zwei, Sir!«, rief Joshua aus seiner Deckung. »Aber ich möchte Ihnen nicht vorgreifen, Mr. Marshall.«
    Während seine Gegner durch Joshuas Auftauchen abgelenkt waren, gab William Antonia die Pistolen und bedeutete ihr, sich ruhig zu verhalten. Dann griff er sich seinen Stock,

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