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Die Plantage: Roman (German Edition)

Die Plantage: Roman (German Edition)

Titel: Die Plantage: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Tarley
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uns beide, und an Legacy. Was könnten wir hier machen mit diesem Geld! Antonia, sieh mich an.«
    Unglücklich wandte sie sich ihm zu. Sie spürte, seine Sehnsucht nach England, nach seinem früheren Leben war stärker als alles, was er für sie empfand. Er würde sie verlassen. Es war nur eine Frage der Zeit.Legacy bereitete sich auf die Ankunft der Soldaten vor. In Borroughton wurden große Mengen an Lebensmitteln besorgt, dazu Seife, Zündhölzer, Petroleum und Kerzen, Kleiderstoffe, Nähzeug und Stiefelfett. Joshua musste in den Stallungen und in der alten Remise Platz schaffen für etliche Pferde. Dann kamen die Soldaten, in drei Abteilungen zu je acht Mann ritten sie gegen Mittag auf das Herrenhaus zu. Antonia und William standen an der Fenstertür der Bibliothek.
    »Sieh an!«, sagte William. »Endlich haben sie gelernt, in geordneter Formation anzureiten. Du hättest eure Rebellentruppen früher sehen sollen: Kein Drill, keine Disziplin, sie waren den Schuss Pulver nicht wert! Bei erster Feindberührung sind sie geflohen, die Infanteristen haben ihre Waffen fortgeworfen, um schneller weglaufen zu können.« Aus ihm sprach die Arroganz britischer Offiziere, die Amerikanern zutiefst verhasst war. Antonia bekam leise Zweifel, ob die Sache gutgehen würde.
    »Komm, Antonia, wir wollen die Männer willkommen heißen. Vor ihnen liegt eine harte Zeit. Bevor ich sie wieder gehen lasse, werden sie lernen, was ich unter einem ›patriotischen Einsatz‹ verstehe.«
    »Sei gnädig, Will«, sagte Antonia, als sie auf den Säulengang hinaustraten. »Sie kommen, um uns zu helfen!«
    Lieutenant Farell lief vom Wirtschaftshof herüber. Mit einem Winken begrüßte er seine Kameraden, bevor er neben dem Verwalter von Legacy Aufstellung nahm.
    Der Sergeant ließ die Abteilung absitzen, dann meldete er: »First Sergeant Gallagher und der Dritte Zug, Fünfte Kompanie des Bataillons South Carolina melden sich zum Hilfsdienst auf der Plantage Legacy.« Er salutierte. »Colonel Marshall, Sir! Lieutenant Farell!« Er salutierte erneut.
    William lächelte hauchdünn. »Danke, First Sergeant, Ihre Männer dürfen bequem stehen. Ich denke, man hat Ihren Soldaten erklärt, dass ich Leistungsbereitschaft erwarte. ImÜbrigen wünsche ich, dass während der Arbeit wie auch im Quartier militärische Disziplin herrscht.«
    Gallagher errötete indigniert. »Sir, General Carlyle hat mich persönlich instruiert. Wir sind stolz, mit diesem zivilen Einsatz unserem Land dienen zu dürfen.«
    »Seien Sie herzlich willkommen«, ergriff Antonia schnell das Wort. »Es ist uns eine Ehre, dass der General Sie für die Instandsetzung der Reispflanzungen zu uns geschickt hat. Sergeant Gallagher, bitte lassen Sie es mich wissen, wenn es Ihnen oder Ihren Leuten an irgendetwas fehlen sollte.«
    »Ich danke Ihnen, Madam.« Der Sergeant salutierte schneidig und wandte sich wieder an William. »Wo sollen wir das Lager einrichten, Sir?«
    »Lieutenant Farell wird Ihnen den Platz zeigen, First Sergeant.«
    Gallagher ließ die Männer wegtreten und folgte ihnen in Begleitung Farells.
    »Wolltest du die beiden nicht zu uns zum Essen bitten?«, fragte William, als er mit Antonia hineinging.
    Sie schüttelte den Kopf. »Erst, wenn sich der arme Sergeant von deinem Empfang erholt hat.«
    Nach dem verregneten Januar brachte der Februar einen Wetterumschwung. Von einem Tag zum anderen riss der Himmel auf, die Sonne schien warm wie im Frühling und trocknete die seit Wochen durchweichten Böden. Mit der Ankunft der Soldaten wurde die Arbeit in den Reisfeldern wieder aufgenommen. Die Männer aus Fort Wren legten sich mächtig ins Zeug und leisteten Erstaunliches, auch die Zusammenarbeit mit den Schwarzen verlief weitgehend reibungslos. Obwohl sie die freigelassenen Sklaven nicht als gleichwertig ansahen, nahmen sie dieselben Mühen auf sich wie sie. Joshua stellte beruhigt fest, dass sich die Stimmung auf Legacy entspannte.
    Außerhalb des Diensts blieben die Soldaten unter sich. AmAbend nach dem Essen saßen sie vor ihren Zelten, erschöpft, aber gut gelaunt. Wenn William gelegentlich auf ein Wort zu ihrem Lager kam, bezeigten sie ihm den Respekt, den sie einem Vorgesetzten schuldeten.
    Antonia ritt wieder öfter aus. An einem sonnigen Morgen hatte sie William und Farell zum Plains River begleitet, um dem Fortgang der Arbeiten zuzusehen, danach besuchte sie ihre Nachbarn auf The Willows. Wie immer wurde sie von den Shaughnessey-Kindern stürmisch begrüßt und Erynn

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