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Die Pollinger-Kinder und die Piep-Gespenster

Die Pollinger-Kinder und die Piep-Gespenster

Titel: Die Pollinger-Kinder und die Piep-Gespenster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Josef Carl Grund
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ausgeht, epiepfülle ich euch je einen Wunsch.“
    Die Pollinger-Kinder steckten die Köpfe zusammen und tuschelten miteinander.
    Das Obergespenst flatterte ungeduldig hin und her.
    „Also gut“, sagten Hans-Heinrich und Roswitha endlich, „wir helfen euch.“
    Das Obergespenst rief: „Juhuu!“ und wirbelte sich vor lauter Freude einen dicken Knoten in sein unteres Ende. Dann sauste es wie eine Rakete ins Freie.
    Kurz darauf kam es mit den Wachgeistern und der versperrten Buchstabentruhe zurück.
    Dann setzten sich alle zusammen, besprachen die Prophezeiung und beredeten den Angriffsplan gegen Fitzliputz.
     
     
     

Kiki und die Achselspringer
     
    Weil alles wie am Schnürchen klappen sollte, bereiteten sich die Gespenster und die Kinder drei Tage lang auf den Schlag gegen den Irrwisch vor.
    Für Hans-Heinrich und Roswitha war das eine halbe Ewigkeit. Sie brannten darauf, das stibitzte „R“ zurückzuholen und Fitzliputz einen Denkzettel zu verpassen.
    Dabei waren die drei Tage natürlich Gespensterzeit. Nach Menschenrechnung dauerten sie nur lächerliche sechs Minuten, die Ruhepausen mit eingerechnet.
    Zu den Hauptberatungen versammelte das Obergespenst fünfzehn Gespenstermänner, vierzehn Gespensterfrauen, acht Gespensterknaben und neun Gespenstermädchen in der Gespensterschule.
    Hans-Heinrich zeichnete einen Weihnachtsmann, Roswitha einen Osterhasen an die Wand. Auf Befehl des Obergespenstes mußte sich die Hälfte der Geister zu Weihnachtsmännern, die andere Hälfte zu Osterhasen aufblasen.
    Das war gar nicht so einfach. Anfangs sahen alle wie Vogelscheuchen aus.
    „Üben, üben, üben!“ rief das Obergespenst.
    „Und wozu?“ fragte eine Geister-Oma ärgerlich.
    „Weil es bald nötig sein könnte, daß ihpiep euch zu Ostepiephasen und Weihnachtsmännepiepn aufpustet“, brummte das Obergespenst. „Also macht weitepiep! Dalli, dallissimo!“
    Die Gespenster übten, bis ihre Puste streikte.
    Selbstverständlich bekamen auch die Pollinger-Kinder eine Menge zu tun. Sie mußten die Ufer des Sumpfes auskundschaften, Holz sammeln und sich im Achselspringen üben.
    Das Obergespenst hatte ihnen das Gespenstermädchen Kiki als Helferin zugeteilt. Kiki war sehr gescheit, sehr geschickt und sehr lieb. Schon am zweiten Tag schloß sie mit Roswitha und Hans-Heinrich ganz dicke Freundschaft.
    Sie schwebte den Pollinger-Kindern in den Wald voraus und zeigte ihnen Lichtungen, auf denen Holzfäller abgeschlagene Fichtenäste, Knüppel und Rindenstücke liegen gelassen hatten. Die Knüppel, die dichtesten Äste und die stärksten Rinden schafften die drei in die Gespensterhöhle. Dabei schleppte Kiki immer die schwersten Lasten. Sie schlang ihr unteres Ende um ganze Bündel und schwebte mit ihnen davon.
    Aus Knüppeln, Ästen und Rinden wollten die Pollinger-Kinder feste Brücken über besonders gefährliche Sumpfstellen bauen.
    „Ganz schlimm ist es da, wo die meisten Blasen aufsteigen“, sagte Kiki, und seufzend setzte sie hinzu: „Wenn ich doch bloß mitkommen könnte!“
    Das war ja nun leider nicht möglich; wegen der Sumpfgase über dem Moor, die jedes Landgespenst sofort in winzige Nebeltröpfchen auflösten, die der Wind dann in alle Himmelsrichtungen verwehte.
    Um so eifriger trainierte Kiki die Pollinger-Kinder im Achselspringen.
    Das war als Rettung aus höchster Gefahr gedacht, falls Roswitha und Hans-Heinrich trotz der Brücken im Moor zu versinken drohten, und als Fluchtmöglichkeit, wenn Fitzliputz die Kinder zu früh entdecken und angreifen sollte.
    Mit dem Achselspringen hatte sich das Obergespenst etwas ganz Tolles für die Pollinger-Kinder ausgedacht. Und weil die meisten tollen Erfindungen im Grunde genommen einfach sind, war auch das Achselspringen eine einfache Sache.
    Man brauchte dazu Strohhalme, Tautropfen, Gespensterpuste und Geisterspucke.
    Mit den Strohhalmen sammelten Roswitha und Hans-Heinrich am späten Abend und am frühen Morgen Tautropfen von Gräsern und Blättern. Dann hielten sie die Halme unter ihre Achseln, und Kiki pustete.
    Mit Gespensterpuste lassen sich Tautropfen wie Luftballone aufblasen.
    Wenn die Pollinger-Kinder unter jeder Achsel einen solchen Ballon hatten, brauchten sie die Arme nur ganz fest gegen den Körper zu schlagen. Dann platzten die Ballone, und der Rückstoß warf die Kinder in hohem Bogen in die Luft. Es funktionierte wie bei einer Rakete.

    Die geplatzten Blasen klebte Kiki dann mit Geisterspucke wieder zusammen, weil es tagsüber keine frischen

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