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Die Portal-Chroniken - Portal: Band 1 (German Edition)

Die Portal-Chroniken - Portal: Band 1 (German Edition)

Titel: Die Portal-Chroniken - Portal: Band 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Imogen Rose
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Ich entschied, dass ich absolut in der Lage war, gleichzeitig
nichts zu tun
und zu essen. Schnell schnappte ich mir meine schmutzige Jeans und das Kapuzenshirt aus dem Wäschekorb, zog sie über das Tanktop, in dem ich geschlafen hatte, und ging los, um Ella aus ihrem Zimmer abzuholen.
    Ella sah mich angewidert an. »Arizona, diese Klamotten stinken.«
    Ich ignorierte ihre Bemerkung, packte ihren Arm und führte sie die Treppe runter. Ihr Arm fühlte sich so echt an.
    Während wir nach unten gingen, bemerkte ich große gerahmte Kunstwerke, Moms
Digital Art
. Wir gingen durch die gigantische Eingangshalle, in der ich den Abend zuvor gewesen war. Ich hatte die vielen gerahmten Schwarz-Weiß-Fotos, die die Wände bedeckten, vorher nicht wahrgenommen. Ich musste sie mir später genauer ansehen. Ich folgte Ella in die Küche und hinein in eine Szene direkt aus »Die perfekte Familie«—vollkommene häusliche Glückseligkeit. War das ein Traum oder ein Albtraum? Schwer zu sagen. Mom und
Dad
standen am Herd und bereiteten gemeinsam das Frühstück zu.
    Es war auch noch eine weitere Person in der Küche. Sie stand am Kühlschrank mit dem Rücken zu mir. Beim Schließen der Kühlschranktür drehte sie sich zu mir um, und ich musste zweimal hinsehen. Das konnte nicht wahr sein, war es aber—
Oma
! Ich wurde erneut von Gefühlen überwältigt. Mir kamen die Tränen, aber ich wischte sie hastig weg, bevor sie jemand bemerkte. Meine Oma war vor ein paar Jahren gestorben, während einer Herzoperation. Ich war ihr sehr nahe gewesen. Sie war mein Fels, wenn meine Eltern stritten. Ich hatte sehr oft bei ihr übernachtet, um von ihnen wegzukommen. Ihr Tod hatte ein großes Loch in meinem Herzen hinterlassen. Ich hatte meine beste Freundin verloren, die Person, der ich am meisten auf der Welt vertraut hatte. Mein Leben war nie wieder das gleiche gewesen, nachdem sie gestorben war. Ich hatte niemanden. Überhaupt niemanden.
    Ich eilte zu ihr und umarmte sie.
    »Bist du okay, Arizona?«, flüsterte Oma, während sie die Tränen von meinen Wangen wischte.
    »Ich glaube, du brütest etwas aus, Arizona. Du wirkst heute ein bisschen emotional.« Mom starrte mich mit zusammengezogenen Brauen an. »Soll ich den Arzt für dich rufen?«
    Bei dem Wort
Arzt
presste ich meinen Kiefer zusammen. Wollte sie mich warnen? Ich schüttelte den Kopf.
    »Setzt euch, Kinder, und bedient euch«, sagte Rupert.
    Ich setzte mich zwischen Ella und Oma und ertappte mich dabei, wie ich Ella half, Zeugs auf ihren Teller zu laden. Ich erstarrte. Was machte ich denn da? Ich tat nie irgendetwas für Ella! Wir hatten eine Abmachung: Ich ließ sie in Ruhe und sie hielt sich von mir fern. Vielleicht brütete ich
wirklich
was aus.
    Meinem Appetit ging es allerdings gut. Ich bediente mich mit Speck, Zimtschnecken und heißem Kakao. Das ganze Essen fühlte sich
echt
an, wie es durch meinen Hals rutschte. Ich vermutete, dass dieser Teil meines Traums möglicherweise wirklich passierte—vielleicht wurde ich durch eine Infusion oder so ernährt, während ich bewegungslos in einem Krankenhausbett lag.
    Gertrude, die ihre eigene Schüssel mit Speck geschafft hatte, saß mir zu Füßen und starrte mich an, auf Happen hoffend, die vielleicht auf den Boden fallen würden. Mom und Rupert setzten sich zu uns an den Tisch und führten ihr endloses Geplapper über banales Zeug fort. Rupert hatte seinen Arm bequem über die Rückenlehne von Moms Stuhl gelegt. Sie schienen sich sehr nah zu sein. So hatte ich sie niemals mit Dad gesehen. Ich fühlte mich deswegen unwohl und ein bisschen wütend. Warum um alles in der Welt sollte ich dieses kleine perfekte Familienszenario herbeiträumen und meinen eigenen Vater nicht darin vorkommen lassen?
    Um mich selbst zu beruhigen beschloss ich, mich auf Oma zu konzentrieren. Am liebsten mochte ich es, einfach ihrer Stimme zuzuhören. Ich hatte ihren coolen Sinn für Humor wirklich vermisst. Sie war anscheinend gerade aus London zurückgekehrt, wo sie ein paar Wochen Urlaub gemacht hatte, also gab sie Geschichten vom tollen Shoppen und Besichtigungen zum Besten. Ich erkannte Orte und Namen wieder, die sie erwähnte—Wimbledon, Harrods, Mortimer, Paddington… alle sehr vertraut aus den Jahren, als ich dort gelebt hatte. Ich schloss aus der Unterhaltung, dass sie ganz in unserer Nähe wohnte und dass wir alle nächste Woche zum Mittagessen zu ihr kommen sollten. Ich war so glücklich sie zu sehen, dass ich meinen Arm um ihre Schultern legte und sie

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