Die Portal-Chroniken - Portal: Band 1 (German Edition)
und sprach mit Rupert. Etwas an Kellan hatte mich elektrisiert. Endlich gingen die beiden zu Ruperts Bike und fuhren davon.
Ich war emotional total leer, zu müde um weiter zu denken, also legte ich mich hin, um etwas zu schlafen.
Ich wachte kurz nach Vier auf, total fertig. Ich kippte das abgestandene Wasser runter, das Rupert mir gebracht haben musste, während ich schlief, dann ging ich unter die Dusche. Das kalte Wasser traf mein Gesicht und machte mich wach. Sobald warmes Wasser kam, wusch ich mir die Haare. Nachdem ich mich angezogen hatte, ging ich nach unten in die Küche, um mir Kaffee zu machen. Ich brauchte einen Schuss Koffein, um mich in Schwung zu bringen. Ich hatte so viel zu tun, so viel zu versuchen und herauszufinden. Gertrude war in der Küche, stupste ihre Nase an einen Schrank und winselte. Ich öffnete ihn—ah, der Leckerchen-Schrank. Ich nahm mir ihre Lieblingsknochen und hielt ihr einen hin. Sie sprang hoch, schnappte ihn und sauste blitzschnell davon. Nachdem ich mir selbst einen richtig starken Espresso gemacht hatte, ging ich zurück auf mein Zimmer und rief Simla an. Ich musste wissen, was sie wusste. Ihr Telefon ging gleich auf Voicemail, also schickte ich ihr eine SMS und bat sie, mich anzurufen. Was war mit Ariele? Ich suchte auf meinem Handy nach ihrer Nummer, fand aber nichts. Ich musste versuchen, sie morgen in der Schule abzufangen.
Ich schaltete meinen Computer an, um auf der Schul-Homepage nach dem Spielplan für heute zu suchen. Ich nahm an, dass die Mädchen Teil des Softballteams waren, also checkte ich deren Plan zuerst. Die hatten nichts für heute Abend geplant, und als ich das Teamfoto studierte, wurde klar, dass ich falsch geraten hatte. Um die Suche einzugrenzen, sah ich mir die Mannschaftsaufstellungen für den heutigen Abend an. Es waren nur zwei aufgeführt. Das Schwimmteam hatte einen Wettbewerb und ein Basketballspiel war angesetzt. Ich beschloss, auch den Eishockey-Zeitplan zu checken—nichts—aber mir fiel auf, dass am Donnerstagabend die Probespiele für die Schulmannschaft waren. Vielleicht sollte ich hingehen?
Ich versuchte einzugrenzen, mit welcher Aktivität ich heute Abend zu tun haben konnte. Ich kann nicht gut schwimmen, also konnte ich unmöglich im Schwimmteam sein. Ich guckte mir die Wettkampfbilder an—keine Spur von mir oder von irgendeinem der anderen Mädchen von unserem Mensa-Tisch. Basketball? Dafür bin ich nicht groß genug und kann auch überhaupt nicht dribbeln. Ich war allerdings beeindruckt, als ich ihren Punktestand las. Mountain View High schien ein starkes Basketballteam zu haben. Ich sah mir die Bilder genauer an und schnappte nach Luft. Das konnte unmöglich wahr sein…
EINE CHEERLEADERIN! Ich bin eine Cheerleaderin? Das konnte nicht wahr sein! Aber da war ich, mitten in der ersten Reihe mit dem extremst widerlichen Sonnenscheinlächeln und in einem Outfit, das an High Schools verboten gehörte. Zum Glück hatte ich mich für die Vorstellung heute Abend entschuldigt. Was für ein Albtraum! Andererseits dauerte diese Situation schon viel zu lange an, um ein Traum zu sein. Das hier passierte wirklich.
Kein Wunder, dass ich wie Barbie aussah. Ich war eine Cheerleaderin! Das ging ja wohl gar nicht. Traum hin oder Traum her, eins stand für mich sofort fest: Ich
musste
für das Eishockey-Team spielen. Nicht nur probespielen, sondern
richtig
spielen.
Immer noch geschockt von meiner Entdeckung, rief ich Maria an und sagte ihr, dass ich sie beim Spiel treffen würde. Ich hätte vorher noch was zu erledigen.
Mit Hilfe von Google fand ich die nächsten Läden, die Eishockeybedarf führten.
Play it again Sports
war eine Meile von der High School entfernt. Perfekt! Ich schnappte meine Kreditkarten, sprang in meinen Jeep und brauste los. Ich parkte und lief in den Laden. Die Eishockey-Abteilung war nicht sehr groß, aber ich schaffte es, mir einen netten Verkäufer zu schnappen, der mir half. Und dann tat ich etwas leicht Eigenartiges—ich kaufte einen pinken Helm. Außerdem erstand ich eine Tasche und stopfte meinen ganzen neuen Kram hinein, außer dem Eishockeyschläger, meinem neuen ganzen Stolz.
Die Fahrt zur Schule fühlte sich anders an. Es war aufregend, rüber zu meiner neuen Eishockey-Ausrüstung zu sehen. Jedes Mal, wenn ich das tat, spürte ich, wie mich eine Welle der Aufregung überkam. Nachdem ich den Jeep geparkt und sicher abgeschlossen hatte, lief ich in die Sporthalle. Ich war früh dran, aber von drinnen kam eine
Weitere Kostenlose Bücher