Die Portal-Chroniken - Portal: Band 1 (German Edition)
los, Krabbe?«
Krabbe? Ich starrte ihn ungläubig an, dann wandte ich mich wieder an Justin. »Darüber reden wir später, Justin.« Ich drehte mich zurück zu Mrs. Shire, bevor ich echten Ärger bekam.
Ich spürte, wie der Junge neben Justin meinen Rücken böse anstarrte. Ich konnte nicht anders, als mich wieder zu ihm umzudrehen, und traf seinen durchdringenden Blick. Ich wurde rot, während mein Herz wie verrückt Purzelbäume schlug. Er war atemberaubend attraktiv und so vertraut. Wer war er? Und warum reagierte ich auf ihn wie ein dämliches Kind? Ich stählte mich und drehte mich wieder nach vorn.
Maria knuffte meinen Ellenbogen. »Was ist mit dir und Kellan los?«
Ich zuckte die Schultern. Ganz ehrlich, ich hatte keinen Peil. Wenigstens wusste ich jetzt seinen Namen. Die Geschichte dazu musste ich später herausfinden.
Es klingelte—Zeit, den Raum zu wechseln. Ich checkte schnell meinen Stundenplan in der Hoffnung, dass es etwas Einfaches war: Computerkurs, perfekt.
»Komm schon!«, drängte Maria.
Gut
, dachte ich bei mir. Sie war auch in meinem nächsten Kurs; ich würde einfach mit ihr mitgehen. Wir gingen an der Schwimmhalle vorbei und an der Turnhalle, dann um die Bibliothek zu den Computerräumen. Jemand schob sich grob an mir vorbei und ich ließ meine Tasche fallen.
Als ich mich bückte, um sie aufzuheben, kam eine Hand aus dem Nichts und zog mich wieder hoch. Ich starrte in Kellans lächelnde Augen. Mein Bauch flatterte, während ich versuchte meine Verlegenheit zu verbergen.
Er sagte kein Wort, gab mir bloß meine Tasche zurück und ging in die entgegengesetzte Richtung davon.
»Verrätst du mir, was mit dir und Kell ist?« Maria legte den Kopf schief und zog eine Augenbraue hoch.
»Weiß nicht«, murmelte ich, als wir in die Klasse gingen.
Der Computerkurs war ein Kinderspiel. Dann war es Zeit fürs Mittagessen und wir gingen rüber in die Mensa, gleich gegenüber vom Computerraum. Justin kam zu uns, erreichte als Erster die Tür und hielt sie für uns auf.
»Ladies.« Er lächelte.
Ali saß schon an einem Tisch mit einem Haufen Mädchen, also gingen wir zu ihnen. Ich warf meine Tasche auf einen der leeren Stühle und ging zur Essensausgabe. Ich war nicht besonders hungrig, aber nervös bei dem Gedanken, mit all den neuen Mädchen klarzukommen. Trotzdem nahm ich eine Banane, einen Apfel und eine Flasche Wasser. Ich suchte die Mensa ab und stellte fest, dass es an dieser Schule definitiv viele Cliquen gab, ganz anders als an meiner Schule in Princeton. Ich konnte schnell verschiedene Gruppen erkennen. Ich sah rüber zu
meinem
Tisch. In welchem Team waren diese hübschen Mädchen? Ich bezweifelte, dass es Eishockey war. Konnte es das Softballteam sein?
Die Mädchen waren tief in ein Gespräch über das bevorstehende Spiel vertieft, als ich mich dazusetzte. Ich hörte zu, um herauszufinden, worüber sie sprachen. Es gelang mir einfach nicht. Sollte ich fragen? Ich war ganz eindeutig Teil dieser Gruppe. Sie würden wahrscheinlich total komisch gucken, wenn ich sie etwas fragte, was ich schon wissen sollte, also ließ ich das besser sein. Vielleicht konnte ich Simla fragen. Ich sah mich um, fand sie aber nicht.
»Okay, ich finde, dass es am Ende Arizonas Entscheidung ist. Sie ist Vize-Kapitän und Julia ist krank, deshalb hast du das Sagen.« Ali sah mich erwartungsvoll an.
Ich erstickte fast! Ich hatte keinen Plan, wie ich darauf antworten sollte. »Ali, um ehrlich zu sein, ich fühle mich heute nicht gut. Könntest du übernehmen?«, schlug ich vor, das Beste hoffend.
»Was hast du denn?«
»Weiß nicht, ich muss irgendwas haben. Ich bin total schlecht drauf.«
»Du solltest nach Hause fahren und dich ausruhen, aber ich übernehme natürlich für dich, wenn’s sein muss.«
»Danke.«
Lily tippte mir auf die Schulter und rettete mich. »Zeit für den Debattierclub. Kommst du?«
Debattierclub? Plötzlich war mir alles zu viel und mir wurde schwindelig; ich konnte spüren, wie mir das Blut aus dem Gesicht wich.
Ich hörte Maria aufstehen und sagen: »Ich bringe sie ins Krankenzimmer.« Sie nahm mich an der Hand und führte mich aus der Mensa.
»Ich bin okay, echt. Ich brauche nur etwas frische Luft. Ich mach für den Rest des Tages blau, aber kannst du mich zum Spiel abholen? Ich will’s mir angucken.«
»Klare Sache. Komm, ich bring dich zu deinem Jeep.« Sie legte den Arm um meine Taille und brachte mich nach draußen.
M aria hatte angeboten mich nach Hause zu fahren, aber
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