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Die Portal-Chroniken - Portal: Band 1 (German Edition)

Die Portal-Chroniken - Portal: Band 1 (German Edition)

Titel: Die Portal-Chroniken - Portal: Band 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Imogen Rose
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Junge. »Grüß ihn von mir.«
    »Machen wir, Ron. Ich glaub, ich fahr jetzt. Okay für dich, Arizona?«
    Ich nickte. Also war Harry nicht der Coach, sondern der Kapitän. Außerdem musste er wohl Marias Freund sein. »Ja, auf geht’s. Ich wette, du hast Harry vermisst?«
    »Ja, ich freu mich, ihn zu sehen. Ich bin sicher, Ella und du habt ihn auch vermisst.«
    Warum sollten Ella oder ich den Kapitän der Eishockeymannschaft vermisst haben?

I ch lag im Bett und grübelte über meinen Tag nach. Ich fühlte mich in diesem Leben merkwürdig wohl. Auf irgendeine verdrehte Weise gehörte ich hierhin. Andererseits gehörte ich in Wirklichkeit natürlich nach Princeton, mit Dad. Das alles machte gar keinen Sinn. Es gab so viele lose Enden: Rupert, Simla, Justin, Ariele, Ames—eigentlich mein ganzes Leben hier. Ich griff nach meinem Handy und checkte die Uhrzeit. Es war spät, aber nicht zu spät, um Simla anzurufen; oder wenn ich sie nicht erreichte, würde ich Justin anrufen. Ich starrte auf das Datum auf meinem Handy. Es lag um ungefähr neun Monate daneben. Das hatte ich vorher abgetan, weil ich gedacht hatte, es sei ein Fehler, aber war es das? Ich ging mit meinem iPhone ins Internet und checkte das Datum bei CNN.com. Es war das gleiche. Ich war plötzlich neun Monate in der Vergangenheit. Wie war das überhaupt möglich?
    Und was taten Simla, Ariele und Justin hier?
    Es ergab schon irgendwie Sinn, dass Ariele hier war, aber was war mit Simla und Justin? Dann dämmerte es mir. Es war Oktober. Simla nahm sich in jedem Jahr diesen Monat frei, um mit ihrer Familie zu verreisen, und Justin besuchte eine spezielle Skischule, die den ganzen Monat dauerte. Sie hatten beide in der Princeton High über den Oktober gefehlt, seit wir dort angefangen hatten. Ich hatte das nie hinterfragt, aber jetzt machte es irgendwie Sinn. Kamen Simla und Justin in dieser Zeit zusammen hierher? Wenn ja, warum?
    Ich rief Simla an.
    »Hey, was geht?«
    »Können wir reden? Ich kann jetzt sofort zu eurem Haus kommen.« Ich stieg aus dem Bett und griff nach meiner Jeans.
    »Kann das nicht bis morgen warten? Ich bin nicht… ähm, allein, im Moment.« Simlas Stimme klang heiser. Dann kicherte sie. Ich hörte Justin im Hintergrund, der fragte, wer am Telefon war.
    »Arizona, ich muss auflegen.«
    »Warte, ist das Justin bei dir? Ich muss eigentlich mit euch beiden reden. Kann ich rüberkommen? Wo seid ihr?«
    »Menschenskind, Arizona! Wir sind
beschäftigt
. Jetzt ist wirklich KEIN guter Moment. Wir reden morgen.« Damit legte sie auf.
    Ich war mehr als verwirrt. Was zur Hölle?
    Ich erwachte am nächsten Morgen mit nassem Gesicht—Gertrude hatte mich abgeschleckt und versucht mich wachzukriegen, damit ich sie für ihr Morgengeschäft rausließ. Ich schlüpfte mit den Füßen in meine Flip-Flops und ging mit ihr nach draußen, wo ich gerade noch Rupert sah, wie er mit seiner Harley abröhrte. Cool. Ich fragte mich, ob er mich mal damit fahren lassen würde.
    Ich hatte ein weiteres Bike in der Garage gesehen. Vielleicht konnten wir zusammen fahren? Warum nicht sofort heimlich eine Fahrt versuchen? Ich ging in die Garage und sah mir die andere Harley genau an. Das war vielleicht ein Bike—riesig, glänzend rotes Metall und braune Ledersitze. Ich war nicht sicher, ob ich stark genug war, um sie aufrecht zu halten. Mit meinen Fingern strich ich über das glatte Metall und drückte auf den festen Sitz. Dann stieg ich vorsichtig auf. Ich legte meine Hände auf die Handgriffe, drehte daran und stellte mir mit geschlossenen Augen vor, wie ich darauf losbrauste.
    »Brumm, brumm, brumm«, lachte eine männliche Stimme.
    Aaah, erwischt! Ich drehte mich um, um Rupert eine total lahme Ausrede aufzutischen, aber er war es nicht. Es war ein Junge, wohl ungefähr in meinem Alter. Er war ungefähr eins achtzig groß, durchtrainiert, mit blauen Augen und gebleichten Haarspitzen. Er sah sehr vertraut aus, aber ich konnte ihn nicht zuordnen. Ich spürte den starken Drang, zu ihm zu rennen und meine Arme um ihn zu werfen, aber ich hielt mich zurück. Er zeigte keine solche Zurückhaltung. Er kam mit langen Schritten herüber, umarmte mich stürmisch und hob mich vom Bike.
    »Krabbe, du weißt doch, dass du mein Bike nicht anfassen sollst!«
    Sein Bike? Und noch einer, der dachte, es wäre okay, mich
Krabbe
zu nennen. Ich drehte mich zu ihm und antwortete mit komischer Stimme: »Sorry!«
    »Komm, wir gehen rein und machen Frühstück«, sagte er, nahm meine Hand und

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