Die Portal-Chroniken - Portal: Band 1 (German Edition)
sich in der Schule angefreundet und Arizona hat erraten, dass du Arieles Mutter bist, richtig?«
Glenda zuckte die Schultern. »Ich glaube, es steckt mehr dahinter. Ich werde die Situation beobachten, so gut es geht.«
»Wie verlaufen die Tests? Ich habe bemerkt, dass die Erschütterungen heute ausgeprägter waren.«
Glenda rutschte unbehaglich auf ihrem Stuhl. »Wir mussten heute die Geschwindigkeit erhöhen und die Kollisionen wurden unberechenbar. Der Teilchenbeschleuniger hat stärker vibriert als sonst. Ich bin mir sicher, dass das
Oktober-Zittern
ausgeprägter war. Der Computer analysiert immer noch die Daten. Ich bin extra länger geblieben, um sie mir anzusehen. Es dauert allerdings viel länger, als ich erwartet habe. Also fahre ich jetzt nach Hause und überprüfe sie morgen.«
»Das ist eine gute Idee«, sagte Olivia. »Ariele muss sich noch anpassen, sie braucht dich. Hat sie irgendwelche Aktivitäten in der Schule gefunden, an denen sie teilnehmen will? Ich habe gehört, dass sie in Princeton eine gute Lacrosse-Spielerin war. Arizona ist im Cheerleader-Team und im Debattierclub. Vielleicht interessiert sich Ariele auch dafür?«
»Wir müssen es abwarten. Sie schmollt, seit wir hier angekommen sind, und zeigt für nichts Interesse. Heute habe ich zum ersten Mal gesehen, dass sie lächelt, sie wirkte aufgeregt und glücklich. Alles wegen Arizona. Arieles größtes Problem in der Schule ist Simla. Du weißt, dass ich noch nicht alle Details dieser Situation verstehe, aber ich kann Simlas Verhalten wirklich nicht begreifen. Sie scheint Ariele aus Princeton nicht wiederzuerkennen. Vielleicht könntest du etwas Zeit finden, um mir das alles zu erklären?«, fragte Glenda spitz.
Sie hatte Recht, es musste erklärt werden. Olivia hatte aber nicht alle Antworten. Simla und Justin waren nicht Teil des Oktober-Projekts, sie hatte keine Ahnung, was sie hier machten oder wie sie hierher transportiert worden waren. Sie waren nicht durch das Portal gekommen, wenigstens nicht, soweit sie wusste. Simlas Mom und Justins Dad arbeiteten bei
Ames
unter Larry, aber an einem anderen Projekt, das nichts mit ihrem zu tun hatte. Sie musste Larry zur Rede stellen um herauszufinden, wie diese Familien hierher gelangt waren.
»Das werde ich, Glenda, ich verspreche es«, antwortete sie mit Nachdruck, aber in beruhigendem Tonfall.
Als Glenda gegangen war, nahm Olivia ihr Handy und rief Rupert an. »Hi, Liebling, wie steht’s? Schläft Ella?«
»Hey Ollie, alles prima. Wenn du noch länger bleibst, fahr ich rüber. Harry und Arizona sind beide zuhause, also kann ich Ella bei ihnen lassen.«
»Das wäre schön. Es ist dunkel und einsam hier, aber ich habe noch ein paar Sachen zu erledigen.«
Rupert gluckste. »Dunkel und einsam hört sich gut für mich an. Damit kann ich arbeiten!«
Olivia lächelte, als sie das Handy ausschaltete. Sie schlüpfte wieder aus ihren hochhackigen Schuhen und wandte sich dem Computer zu. Sie rief die Daten des Beschleunigers auf. Die Analyse der Berechnungen lief noch. Sie fragte sich, warum die Geschwindigkeit hatte erhöht werden müssen. Der Beschleuniger hatte verrückt gespielt; trotzdem, die Geschwindigkeit zu erhöhen war spannend. Die neuen Daten würden möglicherweise erste Einblicke in den Bau transportabler Miniportale liefern, etwas, wovon sie schon seit Jahren träumte. Andererseits, war dies in ihrem Leben jetzt wirklich wichtig, oder sollte sie sich auf ihre Familie konzentrieren und das Projekt sterben lassen?
Sie wandte sich wieder dem Foto zu und lächelte über Ruperts Grinsen.
Rupert war, und war es immer gewesen, die Liebe ihres Lebens. Sie hatte ihn vor Jahren in einem Pub in London getroffen. Dieses zufällige Treffen hatte ihr Leben für immer verändert. Obwohl sie mit Dillard verheiratet und mit Arizona schwanger war, hatte sie augenblicklich gewusst, dass Rupert ihr Märchenprinz war. Sogar ihre Freundinnen hatten ihre sofortige und intensive Hingezogenheit zu dem Fremden bemerkt. Sie hatten ihn alle sagen hören »Ollie, ich bin dein Rupert«, bevor er gegangen war. »Vorsicht«, hatte ihre Freundin Celia gewarnt. »Vergiss nicht, dass du verheiratet bist!«
Ruperts Augen waren es, die sie in eine Zukunft gezogen hatten, die zu Anfang unbegreiflich schien, aber eine, die sie jetzt hatte real werden lassen.
Es gab ein lautes Klopfen an der Bürotür. Rupert, hoffte Olivia. Sie prüfte die Computerkamera und drückte den Begrüßungsknopf.
Rupert kam lächelnd
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