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Die Portal-Chroniken - Portal: Band 1 (German Edition)

Die Portal-Chroniken - Portal: Band 1 (German Edition)

Titel: Die Portal-Chroniken - Portal: Band 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Imogen Rose
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ausprobieren, Kellan?« Ich konnte an seinem Gesichtsausdruck sehen, dass das keine tolle Idee war, als fügte ich schnell hinzu: »Nur um den See. Ich bin vorsichtig.«
    Er sah mich nachdenklich an. »Ich schätze, das geht in Ordnung. Die Sicht ist klar und das Gras bremst dich. Ich setz mich aber hinter dich, für alle Fälle.«
    Ich zog meinen Helm an und stieg auf das Bike. »Erklär mir noch mal, wie alles funktioniert.«
    Er lachte. »Noch mal? Du hast das doch noch nie gemacht! Tu bloß nicht so, als ob Harry dich hätte fahren lassen. Hat er ganz sicher nicht, und er bringt mich um, wenn er rausfindet, dass ich es tue.«
    Ich verdrehte die Augen und streckte meine Füße aus, um an die Pedale zu kommen—es klappte so gerade. Kellan zeigte mir, wie man zündet, beschleunigt und anhält.
    »Bist du bereit zu übernehmen? Keine Sorge, ich pass schon auf.« Er gab mir den Schlüssel.
    Ich startete vorsichtig die Maschine und testete Griffe und Pedale; sie reagierten gut. Ich wollte Kellan zeigen, dass ich bereit war, indem ich versuchte die Bremse zu lösen, und versagte total. Kellan griff nach vorn, löste die Bremse und stieß das Bike vorwärts, um es in Bewegung zu bringen. Ich gab langsam Gas, während Kellan die Füße vom Boden nahm. Die Maschine machte einen Satz vorwärts. Sie fühlte sich schwer und stark an und ich war nicht sicher, ob ich uns beide im Gleichgewicht halten konnte. Kellan stellte seine Füße mit auf die Pedale und legte seine Hände auf meine, wahrscheinlich weil er mein Zögern spürte; zusammen brachten wir das Bike vorsichtig zum Rollen.
    Wir fingen damit an, dass wir im Kreis fuhren. Dann ging es am See entlang. Kellan versuchte mehrere Male loszulassen, aber ich konnte das Gleichgewicht nicht richtig halten, also hielt er uns ruhig. Wir fuhren weiter um den See, im Mondlicht, bis wir wieder ankamen, wo wir losgefahren waren. Wir hielten und ich lehnte mich zurück an Kellan, entspannt und zufrieden. Ich konnte seinen Atem in meinem Nacken spüren, warm und berauschend. Ich wollte mich umdrehen und ihn küssen, zögerte aber. Das würde ihn wahrscheinlich total aus der Fassung bringen. Schließlich sah er mich als eine Schwester, oder? Ich versuchte mein Verlangen zu unterdrücken, aber seine Berührung war unwiderstehlich, weshalb mein Herz Purzelbäume schlug. Ich drehte mich um und sah ihn eindringlich an. Ich wurde nicht schlau aus ihm. Was dachte er? Was wollte er?
    Mit leicht verwirrtem Gesichtsausdruck sah er direkt in meine Augen. »Arizona, etwas hat sich verändert. Ich kann aber nicht sagen, was. Ist etwas passiert? Was hat Harry gemeint?«
    Ich schloss die Augen und lehnte mich langsam vor, bis ich spürte, wie meine Lippen die seinen berührten. Ich hielt inne und fragte mich, ob ich zu schnell zu weit ging. Seine Lippen streiften leicht gegen meine, und ich zitterte. Er zögerte und ich merkte, wie er zurückwich. Dann spürte ich, wie seine Hände mein Gesicht umfassten, und ich öffnete die Augen. Unsere Blicke trafen sich, und er senkte langsam den Kopf. Er fand meine Lippen und küsste mich zärtlich.
    Keiner von uns sagte etwas, während wir unsere Helme anzogen und die Plätze tauschten für die lange Fahrt zurück. Ich klammerte mich ganz fest an Kellan, der das Bike geschickt durch die Bäume und zurück auf den Highway steuerte. Mir schwirrten so viele Gedanken durch den Kopf, dass ich dachte, ich müsste explodieren. Das war vielleicht ein Abend gewesen. Ich fragte mich wieder, was Kellan dachte. War er wegen des Kusses genauso durcheinander wie ich?
    War ich zu kess gewesen? Er
hatte
mich zurückgeküsst, also war es wohl nicht total abstoßend für ihn gewesen. Ich fragte mich, ob es unser erstes Mal gewesen war. Es hatte sich jedenfalls so angefühlt. Ich hätte mich wohl daran erinnert, wenn ich ihn schon mal geküsst hatte. Es war immerhin der beste Moment in meinem Leben gewesen. Der Kuss selbst hatte mich nicht besonders durcheinandergebracht. Er hatte sich richtig angefühlt, als ob es so sein sollte.
    Ich war eher verwundert, warum ich beschlossen hatte, ihn zu küssen. Das war so gar nicht ich.
    Als wir über den Highway rauschten, dachte ich wieder an das
Oktober-Zittern
. Ich fragte mich, was es damit wohl auf sich hatte. War das normal? Trat es nur im Oktober auf? Wodurch wurde es verursacht? Es hatte echt großen Spaß gemacht, den Meteoritenschwarm zu beobachten, und ich hoffte, wir konnten uns auch den anderen Schwarm ansehen, dessen Namen

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