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Die Portal-Chroniken - Portal: Band 1 (German Edition)

Die Portal-Chroniken - Portal: Band 1 (German Edition)

Titel: Die Portal-Chroniken - Portal: Band 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Imogen Rose
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lachen.
    »Wie geht’s dir, Krabbe? Du machst so ein ernstes Gesicht.«
    »Ach, nichts. Ignorier mich.«
    »Du siehst gut aus. Wie fühlst du dich?«
    »Viel besser. Wohin möchtest du fahren?«
    »Ich hab an den See gedacht, wenn du dich fit genug fühlst.«
    Mir fiel der See ein, an dem wir die Meteoriten gesehen hatten; den meinte er wahrscheinlich. An andere Seen konnte ich mich nicht erinnern. Ich nickte, aber ich fragte mich, ob mein Hals die Fahrt aushalten würde. Ich ließ Gertrude wieder ins Haus und ging los, um meinen Helm zu holen, aber Kellan hielt mich auf.
    »Wir fahren auf keinen Fall mit dem Bike hin, dein Hals ist zu sehr verletzt. Wir nehmen deinen Jeep, und ich fahre.«
    Ich war erleichtert. Der Gedanke, auf dem Bike durch die Bäume zu fahren, selbst bei Tageslicht, hätte mir überhaupt nicht gefallen.
    Er lud einen Picknickkorb und eine grüne Decke in den Jeep und wir fuhren los. Er fuhr viel vorsichtiger als sonst und versuchte meinen Kopf so wenig wie möglich durchzuschütteln. Seine Hand fand die iPod-Kontrollen und er fummelte herum, um ihn ans Laufen zu bringen. Dann lachte er und sagte: »Ich geb’s auf, Krabbe. Mach du mal ein bisschen Musik an.«
    Ich war nicht wirklich in der Stimmung dafür. Plötzlich wurde ich unruhig. Ich verstand nicht, warum. Ich spürte eine seltsame Angst, obwohl die eine Person bei mir war, bei der ich mich am sichersten fühlte; die Person, die ich weniger als eine Woche kannte; die Person, mit der ich im Begriff war, alle meine Geheimnisse zu teilen; die Person, in die ich mich hoffnungslos verliebt hatte.
    Ich wusste nichts über ihn, nicht einmal seinen Familiennamen. Ich vertraute ihm völlig, doch ich hatte absolut keinen Grund dazu. Mit so vielen Teilen meines Lebens stimmte etwas nicht. Kellan war einer davon. Gehörte er zu Arizona Darley oder Stevens? Waren wir irgendwie ein und dieselbe Person? Oder würde ich ihn aufgeben müssen? Das machte mir Angst und ich spürte, wie sich mein Hals zusammenzog und mein Körper wieder zu zittern anfing.
    Ich spürte Kellans Hand auf meiner Schulter und drehte mich zu ihm. Er sah mich besorgt an.
    »Krabbe, soll ich dich wieder zurückbringen? Du siehst aus, als ginge es dir wieder schlechter. Ich habe gemerkt, wie du gezittert hast.«
    »Mir geht’s gut, aber ich habe Angst.«
    »Angst? Wovor? Ich lasse nicht zu, dass dir jemand wehtut. Ich passe auf dich auf.«
    »Ich fürchte mich vor dir, Kellan.«
    Das Auto ruckte, als er an den Straßenrand lenkte und anhielt. Ich spürte, wie die Panik in mir aufstieg, und schauderte wieder.
    »Warum solltest du dich vor mir fürchten?«, fragte er. In seinem Blick lagen Zorn und Schmerz.
    »Weil ich dich nicht
kenne

    Ich sah weg und starrte auf meine Hände. Mein Blick konzentrierte sich ausschließlich auf meine Fingernägel. Ich konnte ihn neben mir schwer atmen hören, während er versuchte zu verarbeiten, was ich gerade gesagt hatte. Er nahm die Hand von meiner Schulter, und ein Gefühl der Verlassenheit überkam mich. Ich fühlte mich so allein. Mir kamen sofort die Tränen, und die erste lief über mein Gesicht. Ich spürte, wie sein Blick mich durchbohrte. Wir saßen ewig schweigend da und dann hörte ich, wie er sich wegdrehte und den Motor startete. Ich blickte zu ihm. Ich konnte nichts in ihm lesen, sein Gesicht war ausdruckslos. Er fuhr los. Ich hatte keine Ahnung, wohin. Ich dachte, er würde mich zurück nach Hause fahren und da abladen, aber er wendete nicht.
    Wir fuhren querfeldein bis zu einem Feldweg, folgten ihm und hielten beim See. Kellan stieg aus, schnappte den Weidenkorb und die Decke und ging hinunter zum See. Er schüttelte die Decke aus und stellte den Korb darauf, dann sah er zu mir. Ich saß immer noch im Jeep. Er kam zum Wagen zurück, öffnete meine Tür und blickte mich finster an. Ich hielt still, während er meinen Sicherheitsgurt löste, mich hochhob, schweigend zur Decke trug und dort absetzte. Er legte sich neben mich und streckte den Arm für meinen Kopf aus. Ich drehte mich zu ihm, schmiegte mich in seinen Arm und schloss die Augen.
    Wieder einmal fühlte ich mich sicher. Aber ich konnte seinen Blick spüren, also öffnete ich meine Augen.
    »Du weißt nicht, wer ich bin? Arizona, ich weiß nicht, was ich darauf antworten soll. Was genau meinst du? Meinst du, du verstehst mich nicht? Ist es das, was du meinst, wenn du sagst, dass du
mich nicht kennst

    Ich kuschelte mich an seine Schultern und küsste sein Kinn, brachte

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