Die Portal-Chroniken - Portal: Band 1 (German Edition)
nicht, wie ich es jemandem erzählen soll. Sieh dir nur an, wie du reagierst. Und Mom… tja, ich glaube, dass sie etwas mit all dem zu tun hat.«
Er sah verwirrt aus. »Wie meinst du das?«
»Ehrlich, ich weiß nicht, was ich meine. Es ist nur so ein Gefühl. Weißt du etwas über
Ames
?«
»Du glaubst,
Ames
ist darin verwickelt?«
»Ich weiß nicht. Aber meine und Arieles Mom arbeiten da.«
»Wie auch mein Vater, Justins Vater, und Simlas Mom«, fügte Kellan hinzu.
»Simla hat gesagt, sie wisse
alles
über meine Familie. Was macht dein Vater, Kellan?«
»Er ist einer der Direktoren, arbeitet viel mit deiner Mom. Er ist ihr Boss.«
»Wie heißt er?«
»Larry. Es wirkt komisch, dass du das fragen musst. Du kennst ihn seit Jahren, aber ich nehme an, dass du dich nicht erinnerst?«
»Wir sollten mit Ariele reden«, sagte ich.
Er nickte und öffnete den Weidenkorb.
»Hungrig, Krabbe? Darf ich noch
Krabbe
zu dir sagen?«
»Ich wäre traurig, wenn du es nicht tätest. Und ja, ich verhungere.«
Kellan packte einige sorgfältig eingewickelte Sandwiches und Erdbeeren aus. Er verteilte sie auf Teller und gab mir einen davon. Ich aß zuerst die Erdbeeren. Sie waren saftig und köstlich. Mein Hals tat immer noch weh, also musste ich sie mit Wasser runterspülen, damit das Brennen aufhörte. Nachdem wir zu Ende gegessen hatten, legten wir uns auf die Decke und genossen die Wärme der Sonne. Kellan drehte sich zu mir und ich spürte neue Anspannung, denn ich wusste, dass noch mehr Fragen kommen würden.
Er lachte. »Angst vor weiteren Fragen?«
Ich nickte.
»Nur noch eine«, versprach er. »Halten wir
uns beide
geheim?«
Das hatte ich nicht erwartet. Darüber hatte ich mir in meinem Meer von Problemen keine Gedanken gemacht. Ich war mir nicht sicher, dass es irgendjemanden kümmerte. Oder doch? Hatte Kellan eine Freundin, die ausflippen würde? Hatte ich einen anderen Freund? »Darüber hab ich noch gar nicht nachgedacht!«
Er zuckte die Schultern. »Okay, ich denk mal, du hattest andere Sorgen und—«
»Du bist mein Fels gewesen. Ich habe nicht gedacht, dass jemand ein Problem damit haben könnte, aber das wäre möglich. Ist es so? Bist du mit einer anderen zusammen?«
»Nein, das ist nicht das Problem. Aber Harry könnte ein Problem sein, genauer gesagt wird er definitiv ein Problem sein. Er hat mir seine kleine Schwester anvertraut, und jetzt sieh uns an!«
»Echt, meinst du?«
»Ja, und dann ist da David. Er ist schon ewig hinter dir her. Er wird sehr enttäuscht sein.«
Ich zuckte die Schultern. Ich hatte keine Ahnung, wer David war.
Kellan kam mir näher. »Also bleibt es dabei: wir beide? Wir beide zusammen, wer auch immer du sein magst?«
»Ja.« Ich schloss die Augen, damit er den Deal besiegeln konnte.
A uf dem Weg nach Hause schickte ich Ariele eine SMS. Ich hatte das Gefühl, wir brauchten—
ich
brauchte—sie auf meiner Seite um herauszufinden, was hier vor sich ging. Obwohl ich erleichtert war, dass ich Kellan alles erzählt hatte, was ich wusste, war ich mir nicht sicher, ob ich ihn überzeugt hatte. Ich hoffte, dass Ariele alle seine Zweifel würde beseitigen können. Diese Situation musste in Ordnung gebracht werden, obwohl ich mir nicht ganz sicher war, was ich in Ordnung gebracht haben wollte.
Ich wusste nur, dass ich einen Weg zurück in mein richtiges Leben finden musste. Ich war mir sicher, dass meine Mutter irgendwie in die Sache verwickelt war. Es konnte kein reiner Zufall sein, dass die Eltern all der Leute aus meinem Leben in Princeton, die unerklärlicherweise hier waren—Simla, Ariele, Justin—alle mit ihr bei
Ames
arbeiteten. Wenn meine Mutter das hier getan hatte, musste sie mich zurückschicken. Ich würde sie zwingen, aber bevor ich sie zur Rede stellen konnte, brauchte ich klare Fakten. Ich wollte ihr keinen Spielraum lassen, mich in irgendetwas hineinzuzwingen. Und Ariele würde mich unterstützen, selbst wenn Simla und Justin es nicht taten.
Ich fragte mich, wie mein Dad damit fertig wurde. Ich war seit fast einer Woche verschwunden und konnte keinen Kontakt zu ihm aufnehmen. Meine einzige Möglichkeit war, ihn zu suchen und zu finden. Das würde ich versuchen, wenn wir nach New York fuhren. Ich konnte es kaum erwarten.
Kellan fasste meine Hand und unterbrach meine Gedanken. Ich sah zu ihm auf.
»Woran denkst du?« Er zog eine Augenbraue hoch.
»Ariele hat mir gerade zurückgeschrieben. Sie meint, wir könnten bei ihr vorbeikommen. Hast du Zeit?«
»Klar,
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