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Die Priesterin: Wild Roses, Staffel 1, Band 4 (German Edition)

Die Priesterin: Wild Roses, Staffel 1, Band 4 (German Edition)

Titel: Die Priesterin: Wild Roses, Staffel 1, Band 4 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claire Gavilan
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konnte.
    Als sie dicht vor den beiden stand, nahm Rose den Geruch wahr, der sie umwehte. Es roch nach Kräutern und Erde, nach dem wilden Wasser des Ozeans und der kalten klaren Luft des armorikanischen Winters. Vor allem aber roch es nach Feuer. Nach dem würzigen Herdfeuer der Menschen, nach der wilden, ungezügelten Kraft eines Waldbrandes im Hochsommer. Nach dem Rauch, der aus den Tiefen der Erde drang.
    Lange ruhte Branwens Blick auf Alans Gesicht, und es war nicht zu erkennen, was in ihr vorging. Was empfand sie?, schoss es Rose durch den Kopf. Empfand sie überhaupt etwas? In ihren Augen und in ihren Zügen stand nur tiefer, unendlicher, grenzenloser Hass.
    „Du liebst sie.“ Sie sprach noch immer laut und durchdringend, und trotzdem hatte Rose jetzt das Gefühl, als schwinge Niedergedrücktheit in den drei Worten mit. Rose wollte etwas erwidern, wollte sich entschuldigen dafür, dass sie es versäumt hatte, Branwen von Alans Liebe zu ihr zu erzählen, wollte sie um Vergebung dafür bitten, dass sie ihn ihr weggenommen hatte.
    Sie tat nichts davon.
    Branwen richtete den Blick auf sie, und der Hass in ihren Augen nahm Rose den Atem.
    Dann hob Branwen eine Hand ...
     
    2014
     
    Mit einem leisen Schrei fuhr Rose aus dem Traum auf.
    Alan war mit ihr erwacht. Er sprang auf die Beine und in einer jahrhundertelang verinnerlichten Geste griff er nach der Klinge an seiner Hüfte, bevor er bemerkte, dass dort nichts war. „Was ist?“, murmelte er gleichzeitig verschlafen und doch hellwach. Seine Augen suchten das Dickicht ab, das sie umgab. Er erwartete Gefahr, dachte Rose. Er war bereit zu kämpfen.
    „Nichts!“, murmelte sie und strich sich die wirren Haare aus den Augen. „Ich habe geträumt.“
    Da entspannte er sich. Er trat vor sie hin, nahm sie an den Händen und musterte sie eindringlich. „Es war kein besonders schöner Traum, wenn ich dich so ansehe.“
    Jetzt erst bemerkte Rose, dass Tränen in ihren Augen standen. Rasch machte sie sich los und wischte sich über die Lider. „Es war nichts. Nur eine Erinnerung an den Moment, in dem die Morrigan in Branwen erwacht ist.“
    Alans Gesicht zeigte ihr, dass er diesen Augenblick voller Schrecken in Erinnerung haben musste. Er wurde blass.
    „Erinnerst du dich daran?“, fragte er leise.
    Sie trat dichter an ihn heran. Er trug wieder seine Jeans, aber das Hemd hatte er noch nicht angezogen, und jetzt strich sie ihm mit den Fingerspitzen über die Brust.
    „Nur bruchstückhaft.“ Er erzitterte. Dann nahm er ihre Hand und hielt sie ganz fest.
    „Was genau ist geschehen, als Branwen erwacht ist?“, wisperte Rose.
    Alan antwortete nicht. Sie brauchte einen Moment, bis sie es wagte, den Kopf zu heben und seinem Blick zu begegnen. Seine Miene war ausdruckslos. Grimmig. „Ich habe geschworen, es dir nicht zu erzählen“, sagte er.
    „Wem?“, fragte sie irritiert.
    Er führte ihre Hand an seine Lippen und küsste sie. „Dir.“
    „Mir?“ Sie dachte daran, wie oft sie jetzt schon erleichtert gewesen war, dass ihre Erinnerungen verschüttet waren. Und gleichzeitig spürte sie, dass sie einfach wissen musste, was geschehen war. Das Gefühl der Zerrissenheit war nur schwer auszuhalten. „Wenn du mir geschworen hast, mir nichts von meiner Vergangenheit zu erzählen, dann kann ich dich von diesem Schwur auch wieder entbinden.“
    Langsam schüttelte er den Kopf.
    „Doch, Alan! Ich möchte wissen ...“
    Da ließ er ihre Hand los und wich einen Schritt zurück. Seine Augen blitzten. „Ich werde es dir nicht sagen, Rose. Und Schluss!“ Damit streifte er sich sein Hemd über, ließ es lose über die Jeans hängen und stapfte mit langen Schritten davon. Es sah fast aus, als flüchte er vor ihr.
     
    Der nächste Morgen war grau und sehr viel kälter als der Nachmittag zuvor. Glynis hatte den ganzen Abend und die halbe Nacht mit den Vorbereitungen für das Ritual verbracht, aber auf Roses Fragen hin, was genau sie tat, gab sie nur ausweichende Antworten. Alles, was Rose erkennen konnte, war, dass sie das Arrangement aus Leinentuch, Bronzeschale, Kerzen und Kette inzwischen auf dem Fußboden aufgebaut hatte.
    „Vergleiche es mit einer buddhistischen Meditation“, sagte sie, als Rose beim Frühstück partout nicht locker lassen wollte. „Man muss ganz in ihr versinken, um den Zugang zur tieferen Welt zu erhalten. Beim ersten Mal, als ich das Ritual durchgeführt habe, war ich nicht gründlich genug. Sonst hätte ich es geschafft, das Blut dauerhaft in

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