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Die Priesterin: Wild Roses, Staffel 1, Band 4 (German Edition)

Die Priesterin: Wild Roses, Staffel 1, Band 4 (German Edition)

Titel: Die Priesterin: Wild Roses, Staffel 1, Band 4 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claire Gavilan
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1888 war er ihr binnen weniger Minuten gefolgt, und irgendwie hatte sie geglaubt, das müsse immer so sein.
    Enora zuckte die Achseln. „Es gibt keine Regel, wie nah er bei dir landet, wenn er dir hinterherspringt. Es gab schon Sprünge, da musste er erst Hunderte von Kilometern überwinden, um zu dir zu kommen.“
    „Das heißt, es kann Tage dauern!“, entfuhr es Rose.
    Glynis lächelte milde. „Wir werden sehen“, sagte sie ruhig. „Jetzt lasst uns am besten erst einmal einen schönen Tee trinken, und dann mache ich mich gleich an die Arbeit.“
    Enora warf Rose einen langen, fast verzweifelt aussehenden Blick zu. „Abwarten und Tee trinken“, flüsterte sie. „Ist ja mal wieder typisch!“
     
    Als Alan materialisierte, spürte er sofort, dass er nicht besonders weit von Rose entfernt gelandet war. Hätte man ihn gefragt, woher er das wusste, er hätte es nicht mit Sicherheit sagen können. Das Gefühl ähnelte dem Instinkt, mit dem ein Zugvogel wusste, wo Süden war.
    Er richtete sich auf und sah sich um. Es war Abend, und er stand mitten auf einem Feld. In einiger Entfernung ragten die bis zu vier Meter hohen Menhire der Steinreihen von Carnac auf. Sie waren ihm so vertraut wie die Linien auf der Innenseite seiner Handflächen. Von hier aus, das wusste er, waren es ungefähr zehn Kilometer bis zu dem Ferienhaus, in dem Rose materialisiert sein musste. Er schaute an sich hinunter. Wie nach einem Sprung üblich, trug er die Kleidung, die er als Letztes angehabt hatte, in diesem Fall einen blau-weiß gestreiften Leinenpyjama, 1888 der letzte Schrei. 2014 allerdings eher etwas aus der Mode gekommen. Er dachte daran, wie er vor seinem Sprung immer wieder ohnmächtig geworden war. Er lauschte in sich hinein, um zu ergründen, wie es ihm ging. Von dem Fieber, unter dem er noch eben gelitten hatte, war nichts mehr zu spüren. Sein Herz schlug gleichmäßig und kräftig, und körperlich fühlte er sich gut.
    Er hatte Rose das Messer ins Herz gerammt. Branwen würde also für eine Weile zufrieden sein. Ein grimmiges Lächeln glitt über seine Lippen. Ob sie wusste, dass er eigentlich vorgehabt hatte, sie zu töten? Vermutlich nicht. Es bereitete ihm Vergnügen, sich vorzustellen, wie sie reagieren würde, wenn sie es erfuhr.
    „Schluss mit deinen schmutzigen Spielchen“, murmelte er.
    Dann schaute er noch einmal an sich hinunter und rümpfte die Nase. Die Vorstellung, in dem albernen Pyjama durch die Felder zu stapfen, war nicht verlockend, aber er war schon mit wesentlich auffälligeren Kleidern an sehr viel ungewöhnlicheren Orten gelandet. Und immerhin hatte er dieses Mal etwas an, auch das war bei den Zeitsprüngen nicht immer selbstverständlich. Er würde sehen, dass er so schnell wie möglich in eine Jeans schlüpfen konnte.
    Er wandte sich Richtung Norden und machte sich auf den Weg zu Roses Ferienhaus. Sobald er dort war, würde er den versammelten Damen erst einmal gründlich den Kopf waschen, weil sie ihn hereingelegt hatten.
     
    „Ich hasse Salbei! Und noch mehr hasse ich Gurken“, flüsterte Enora Rose verzweifelt zu, als Glynis ihnen Tee und kleine Sandwiches mit Gurkenscheiben servierte. „Wir sind hier doch nicht in England!“
    Glynis schenkte ihr einen bösen Blick. „Salbei ist die Königin der Gartenkräuter!“, sagte sie. „Es macht schön!“
    Enora pustete sich gegen die blonden Haare, sodass sie hochflogen. „Hab ich nicht nötig!“
    Rose unterdrückte ein Schmunzeln, weil Enora so aufsässig klang wie ein Teenager.
    „Stimmt!“, sagte Glynis fröhlich. „Trink ihn trotzdem! Man kann nie wissen, wozu es gut ist.“
    Es war ein angenehmes Gefühl, zur Abwechslung einmal nicht von den Umständen getrieben zu werden, sondern sich zurücklehnen und abwarten zu können. Alan war auf dem Weg zu ihr, das spürte sie, als sei sie der Pol eines Magneten, der ihn anzog. In ihrem Magen kribbelte es, wenn sie nur an ihn dachte. Ob er sauer war, dass sie ihn mit ihrem Trick überlistet und ihn sozusagen gezwungen hatte, sie zu töten?
    Vermutlich.
    Aber sie würde schon dafür sorgen, dass er ihr nicht allzu lange böse war. Sie war gerade im Begriff, sich eines von Glynis’ Gurkensandwiches zu nehmen, als die Haustür aufgestoßen wurde und Alan hereinkam.
    „Da ist er ja!“ Glynis schenkte ihm ein breites, zufriedenes Lächeln. „Komm, mein Lieber! Setz dich zu uns und trink eine Tasse. Sobald wir damit fertig sind, mache ich mich gleich daran, mit dem Ritual zu beginnen.“
    Alan

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