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Die Prinzen von Amber (5 Romane in einem Band)

Die Prinzen von Amber (5 Romane in einem Band)

Titel: Die Prinzen von Amber (5 Romane in einem Band) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Zelazny
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sie ruht in der Scheide an meiner Seite.
    Ich ziehe Grayswandir, hebe die Klinge über den Kopf, wo das Mondlicht sein Muster in Bewegung versetzt. Ich lege es auf den Boden zwischen uns.
    »Corwin!«
    Ihr Kopf ruckt zurück, ihr Haar rostet im Mondlicht, ihre Augen stellen sich auf mich ein.
    »Woher kommst du? Du bist früh dran.«
    »Du wartest auf mich?«
    »Natürlich. Du hast mich doch darum gebeten ...«
    »Wie kommst du an diesen Ort?«
    »Diese Bank ...?«
    »Nein. Diese Stadt.«
    »Amber? Ich verstehe nicht, was du meinst. Du hast mich doch selbst hierhergebracht. Ich ...«
    »Bist du glücklich hier?«
    »Das weißt du doch – solange ich nur bei dir bin!«
    Ich hatte das Gleichmaß ihrer Zähne, die Andeutung von Sommersprossen unter dem Schleier des weichen Lichts nicht vergessen ...
    »Was ist passiert? Die Antwort ist für mich sehr wichtig. Tu mal einen Augenblick lang so, als ob ich es nicht wüßte, sag mir alles, was nach der Schlacht des Schwarzen Kreises in Lorraine mit uns geschehen ist.«
    Sie runzelte die Stirn. Sie stand auf, wandte sich ab.
    »Wir hatten Streit«, sagte sie. »Du bist mir gefolgt und hast Melkin vertrieben. Dann unterhielten wir uns. Ich sah ein, daß ich im Unrecht war, und begleitete dich nach Avalon. Dort überredete dich dein Bruder Benedict, mit Eric zu sprechen. Du wurdest zwar nicht in deinen alten Stand eingesetzt, doch wegen etwas, das er dir sagte, erkärtest du dich mit einem Waffenstillstand einverstanden. Er schwor, dir kein Leid anzutun, und du schworst, Amber zu verteidigen, wobei Benedict als Zeuge fungierte. Wir blieben in Avalon, während du gewisse Chemikalien besorgtest, und suchten später einen anderen Ort auf, wo du seltsame Waffen kauftest. Wir gewannen die Schlacht, doch Eric ist schwer verwundet.« Sie drehte sich um. »Gedenkst du den Waffenstillstand zu beenden? Geht es darum, Corwin?«
    Ich schüttelte den Kopf, und obwohl ich es besser hätte wissen müssen, streckte ich die Hände aus, um sie zu umarmen. Ich wollte sie an mich drücken, trotz der Tatsache, daß einer von uns nicht existierte, nicht existieren konnte, sobald die winzige Entfernung zwischen uns überbrückt war. Doch ich wollte ihr sagen, was geschehen war oder geschehen würde ...
    Der Schock war nicht schlimm, doch er ließ mich stolpern. Ich lag über Grayswandir ... Mein Stab war mehrere Schritte entfernt ins Gras gefallen. Ich stemmte mich auf die Knie empor und sah, daß ihr Gesicht, ihre Augen, ihr Haar jede Farbe verloren hatten. Ihr Mund formte gespenstische Worte, während sich ihr Kopf suchend hin und her wandte. Ich steckte Grayswandir in die Scheide, brachte meinen Stab wieder an mich und stand auf. Ihr Blick stieß durch mich hindurch und fand ein Ziel. Ihr Gesicht wurde glatt, sie lächelte, setzte sich in Bewegung. Ich trat zur Seite und wandte mich um, sah sie auf den näherkommenden Mann zulaufen, sah sie in seiner Umarmung, erhaschte einen Blick auf sein Gesicht, als er es dem ihren zuneigte, glückliches Gespenst; Silber stieg am Kragen seiner Kleidung empor, er küßte sie, dieser Mann, den ich niemals kennen würde, Silber auf Stille, und wiederum Silber ...
    Weggehen ... Nicht zurückschauen ... Die Promenade überqueren ...
    Randoms Stimme: »Corwin, ist alles in Ordnung?«
    »Ja.«
    »Ist etwas Interessantes passiert?«
    »Später, Random.«
    »Entschuldige.«
    Und plötzlich die schimmernde Treppe vor dem Palast ... Hinauf, dann nach rechts ... Jetzt langsam und geruhsam, in den Garten ... Geisterblumen gedeihen ringsum auf ihren Stengeln, Geisterbüsche schleudern ihre Blüten empor wie erstarrte Feuerwerksraketen. Alles ohne Farbe ... Nur die wichtigen Dinge skizziert, das Ausmaß der Silbrigkeit der einzige Anspruch ans Auge. Nur das Wichtige ist vorhanden. Ist Tir-na Nogh´th eine spezielle Schattensphäre in der realen Welt, beeinflußt von den Anstößen des Id – ein Projektionstest in voller Größe am Himmel, vielleicht sogar ein therapeutisches Mittel? Wenn dies ein Stück der Seele ist, würde ich sagen, dann ist die Nacht sehr düster – trotz des Silbers. Und sehr still ...
    Weitergehen ... Vorbei an Brunnen, Bänken, Hainen, raffiniert gestalteten Nischen in Heckenlabyrinthen ... Die Wege entlang, erst da, dann dort eine Treppe hinauf, über eine kleine Brücke ... Vorbei an Teichen, zwischen Bäumen hindurch, ab und zu an einer Statue vorbei, einem Felsbrocken oder einer Sonnenuhr (hier vielleicht Monduhr?), mich nach rechts wenden,

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