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Die Prinzen von Amber (5 Romane in einem Band)

Die Prinzen von Amber (5 Romane in einem Band)

Titel: Die Prinzen von Amber (5 Romane in einem Band) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Zelazny
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Kastanienbäume, das Aroma der Wagen mit frischem Gemüse, die durch die Morgendämmerung den Markthallen entgegenfuhren ... Damals hatte ich keine große Liebe, wenn es auch viele Mädchen gab – Yvettes und Mimis und Simones, ihre Gesichter fließen ineinander –, und es war Frühling in Paris, mit Zigeunerkapellen und Cocktails bei Louis ... Ich erinnerte mich, und mein Herz hüpfte in einer Art Proust´schen Freude, während die Zeit ringsum wie eine Glocke ertönte ... Und vielleicht war dies der Grund für die Rückerinnerung, denn diese Freude schien sich meinen Bewegungen mitzuteilen, schien meine Wahrnehmungen anzureichern, meinen Willen zu stärken ...
    Ich sah den nächsten Schritt und machte ihn ... Einen vollen Kreis hatte ich bereits beschrieben und den Perimeter meines Musters geschaffen. Hinter mir spürte ich das Unwetter. Es mußte bereits den Rand des Plateaus erstiegen haben. Der Himmel verdüsterte sich, die Regenfront löschte die schwingenden, schwimmenden bunten Lichter aus. Blitze zuckten, und ich konnte keine Energie oder Aufmerksamkeit mehr erübrigen für den Versuch, diese Dinge zu steuern.
    Nach Abschluß der ersten Runde sah ich nur den Teil des neuen Musters, den ich abgeschritten hatte, als hellblau leuchtende Markierung im Gestein. Dort gab es keine Funken, nichts kribbelte an meinen Füßen, keine elektrisierenden Spannungen ließen mir die Haare zu Berge stehen
    – nur das gleichförmige Gesetz der Behutsamkeit wirkte, lag mir wie ein Mühlstein um den Hals ... Links ...
    ... Mohnblüten, Mohn und Kornblumen und hohe Pappeln an Landstraßen, der Geschmack des Apfelweins aus der Normandie. Dann zurück in der Stadt, der Geruch der Kastanienblüten ... die Seine voller Sterne ... Der Geruch der alten Backsteinhäuser am Place des Vosges nach einem morgendlichen Schauer ... Die Bar unter dem Olympia-Musiktheater ... Dort ein Kampf ... Blutige Knöchel, verbunden von einem Mädchen, das mich mit nach Hause nahm ... Wie hieß sie doch gleich? Kastanienblüten ... Eine weiße Rose ...
    Ich blähte die Nasenflügel. Die Reste der Rose an meinem Kragen hatten beinahe jeden Geruch verloren. Es überraschte mich, daß sich der Duft überhaupt so lange gehalten hatte. Dies gab mir Auftrieb. Ich drängte voran, wobei ich mich in sanfter Kurve nach rechts wandte. Aus dem Augenwinkel sah ich die vorrückende Sturmfront, glatt wie Glas, alles auslöschend, das sie passierte. Das Brausen ihres Donners war ohrenbetäubend.
    Rechts, links ...
    Das Vorrücken der Armeen der Nacht ... Würde mein Muster gegen sie standhalten? Ich wünschte, ich könnte mich beeilen, statt dessen schien ich im weiteren Verlauf immer langsamer voranzukommen. Ein seltsames Gefühl des Zwiespalts erfüllte mich, als befände ich mich auch im Innern des Juwels und zöge dort das Muster nach, während ich mich zugleich hier draußen bewegte, es betrachtete, und seinen Fortschritt begutachtete. Links ... eine Wendung ... dann rechts ... Das Unwetter rückte immer weiter vor. Bald würde es die Knochen des alten Hugi erreichen. Ich roch die Feuchtigkeit und das Ozon und machte mir meine Gedanken über den seltsamen dunklen Vogel, der mir gesagt hatte, er habe seit dem Anbeginn der Zeit auf mich gewartet. Gewartet, um mit mir zu diskutieren oder um an diesem geschichtslosen Ort von mir verzehrt zuwerden? Wie auch immer, in Anbetracht der Übertreibung, zu der Moralisten neigen, war es nur passend, daß er unter dramatischem Donnern verspeist worden war, nachdem er es nicht geschafft hatte, mir das Herz wegen meines seelischen Zustands schwerzumachen ... Donner tobte in der Ferne, in der Nähe, lauter und immer lauter. Als ich mich noch einmal in diese Richtung wandte, waren die Blitze blendend grell. Ich umklammerte meine Kette und machte einen weiteren Schritt ...
    Das Unwetter schob sich bis an den Rand meines Musters vor und teilte sich dann. Es begann um mich herumzukriechen. Kein Tropfen fiel auf mich oder das Muster.
    Doch allmählich wurden wir von der Erscheinung völlig eingehüllt.
    Ich hatte den Eindruck, als befände ich mich in einer Luftblase auf dem Boden eines stürmischen Meeres. Wassermauern schlossen mich ein, dunkle Gestalten huschten vorbei. Es wollte mir scheinen, als dränge das gesamte Universum heran in dem Bestreben, mich zu zermalmen. Ich konzentrierte mich auf die rote Welt des Juwels. Links ...
    Die Kastanienblüten ... Eine Tasse heißen Kakaos in einem Straßen-Café ... Ein Konzert in den

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