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Die Prinzen von Amber

Titel: Die Prinzen von Amber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Zelazny
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nachzuahmen.
    Er zuckte die Achseln.
    »Wird das Muster vernichtet, geht Amber unter – und alle Schatten, die sich in polarem Arrangement darum erstrecken. Gestatte mir, mich selbst in der Mitte des Musters zu vernichten; damit würden wir es auslöschen. Eröffne mir diesen Weg, indem du mir versprichst, daß du dann das Juwel nimmst, welches die Essenz der Ordnung in sich birgt, um ein neues Muster zu schaffen, hell und rein und unbefleckt, mit einer Kraft, die du aus dem Stoff deines eigenen Seins schöpfst, während die Legionen des Chaos dich von allen Seiten bestürmen. Versprich mir das und laß mich Schluß machen, denn so heruntergekommen wie ich bin, möchte ich lieber für die Ordnung sterben als dafür leben. Was sagst du jetzt?«
    »Wäre es nicht besser, zu versuchen, das vorhandene Muster zu reparieren, anstatt die Arbeit von Äonen zunichte zumachen?«
    »Feigling!« rief er und sprang auf. »Wußte ich doch, daß du wieder so reden würdest!«
    »Nun, wäre es nicht so?«
    Er begann hin und her zu wandern.
    »Wie oft haben wir dieses Gespräch nun schon geführt?« fragte er. »Nichts hat sich verändert. Du hast Angst, es zu versuchen.«
    »Kann sein«, sagte ich. »Aber spürst du nicht auch, daß etwas, für das man soviel gegeben hat, einige Mühe, einige zusätzliche Opfer wert ist, solange nur die Möglichkeit der Rettung besteht?«
    »Du verstehst mich noch immer nicht«, behauptete er. »Ich kann nur immer daran denken, daß etwas Beschädigtes vernichtet – und voller Hoffnung erneuert werden sollte. Die Wunde in mir ist so beschaffen, daß ich mir eine Wiederherstellung einfach nicht vorstellen kann. Ich bin nun mal auf diese Art beschädigt worden. Meine Gefühle sind vorherbestimmt.«
    »Wenn das Juwel ein neues Muster schaffen kann, warum gibt es sich dann nicht dazu her, das alte zu reparieren, unseren Ärger zu beenden, unsere Moral zu heben?«
    Er kam näher und baute sich vor mir auf.
    »Wo sind deine Erinnerungen?« fragte er. »Du weißt genau, daß es ungeheuer viel schwieriger sein würde, den Schaden auszumerzen, als ganz von vorn zu beginnen. Selbst das Juwel könnte das Muster eher vernichten als reparieren. Hast du vergessen, wie es da draußen aussieht?« Er deutete auf die Wand hinter sich. »Möchtest du´s dir noch einmal anschauen?«
    »Ja«, sagte ich. »Ja, gern. Gehen wir.«
    Ich stand auf und blickte auf ihn hinab. Als er sich aufzuregen begann, hatte er etwas die Kontrolle über sein Äußeres verloren. Schon hatte er drei oder vier Zoll an Größe verloren, sein/mein Gesicht zerschmolz zu den eigenen zwergenhaften Zügen, und der Buckel begann zwischen seinen Schulterblättern sichtbar zu werden, war bereits erkennbar gewesen, als er seine große Armbewegung machte.
    Er riß die Augen auf, als er in mein Gesicht blickte.
    »Du meinst es ja ernst!« sagte er nach kurzem Schweigen. »Na schön! Gehen wir.«
    Er machte kehrt und näherte sich der großen Metalltür. Ich folgte ihm. Mit beiden Händen drehte er den Schlüssel. Dann warf er sich mit voller Kraft dagegen. Ich machte Anstalten, ihm zu helfen, doch er schob mich mit außerordentlicher Kraft zur Seite, ehe er der Tür den letzten Stoß gab. Ein knirschendes Geräusch ertönte, dann schwang die Tür nach außen und war schließlich völlig offen. Sofort fiel mir ein seltsamer, irgendwie vertrauter Geruch auf.
    Dworkin trat über die Schwelle und hielt inne. Er nahm einen Gegenstand an sich, der zu seiner Rechten an der Wand lehnte – einen langen Stab. Mehrmals schlug er damit auf den Boden, woraufhin das obere Ende zu glühen begann. Das Licht erhellte die Umgebung und offenbarte uns einen schmalen Tunnel, in den er hineinging. Ich folgte ihm. Die Passage erweiterte sich nach kurzer Zeit, so daß ich schließlich neben ihm gehen konnte. Der Geruch wurde stärker, und ich wußte beinahe, worum es sich handelte. Erst vor kurzem hatte ich so etwas gerochen ...
    Nach knapp achtzig Schritten führte der Weg nach links und dann nach oben. Dabei kamen wir durch eine kleine Erweiterung der Höhle. Hier lagen Knochen herum, und ein paar Fuß über dem Boden war ein Metallring in das Gestein eingelassen. Eine schimmernde Kette nahm hier ihren Anfang; sie lag am Boden und zog sich vor uns her wie eine Reihe zerschmolzener Tropfen, die im Dämmerlicht abkühlten.
    Nun wurde der Tunnel wieder enger, und Dworkin übernahm wie zuvor die Führung. Gleich darauf erreichte er überraschend eine Ecke, und ich hörte ihn

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