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Die Prinzen Von Irland

Die Prinzen Von Irland

Titel: Die Prinzen Von Irland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward Rutherfurd
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Gemahl ein feiner, aufrechter Mann. Sie konnte sich glücklich
schätzen. Das einzige Problem war, dass sie ihn, zumindest im Moment, nicht
haben wollte.
    Sie
erhob sich und lächelte. Die Männer beobachteten sie erwartungsvoll, aber als
sie andeutete, dass sie mit ihrem Vater allein zu sprechen wünschte, trat er zu
ihr.
    »Was
ist, Deirdre?«
    »Macht
er gerade ein Angebot für mich, Vater?«
    »Ja,
das macht er. Ein ganz hervorragendes. Hast du etwas einzuwenden?«
    »Nein,
überhaupt nicht. Du kannst Goibniu sagen« – dabei lächelte sie dem Schmied zu
–, »dass mir seine Wahl gefällt. Er scheint ein guter Mann zu sein.«
    »Ah.«
Die Erleichterung ihres Vaters war förmlich zu spüren. »Das ist er in der Tat.«
Er schien Anstalten zu machen, wieder zu dem Schmied zurückzukehren.
    »Aber
ich frage mich«, fuhr sie fröhlich fort, »ob es da nicht etwas gibt, was ich
dir sagen sollte.«
    »Und
das wäre?«
    Jetzt
galt es: alles oder nichts. Egal, wie viel sie dabei riskierte, jetzt musste
sie ihre Chance nutzen.
    »Hast
du schon mal von Conall, Sohn des Morna, gehört, Vater? Er ist der Neffe des
Hochkönigs.«
    »Ja,
das habe ich. Aber ich kenne ihn nicht.«
    »Aber
ich. Ich bin ihm auf dem Lughnasa–Fest begegnet.« Sie hielt inne, als er sie
sprachlos anstarrte. »Er war derjenige, der gestern hierher gekommen ist. Und
ich glaube, er kam, um mich zu sehen.«
    »Bist
du ganz sicher? Meint er es auch ernst?«
    »Wie
soll ich das wissen, Vater? Vielleicht, aber – wir brauchten mehr Zeit. Wie
können wir sie gewinnen?«
    Und
nun musste der Häuptling, der die Kunst des Viehhandels beherrschte,
schmunzeln.
    »Geh
hinein, mein Kind«, sagte er, »und überlass das mir.«
    »Er
missfällt ihr doch nicht, oder?«, fragte Goibniu scharf, als Fergus
zurückkehrte.
    »Im
Gegenteil. Sie kam zu mir, um mir zu sagen, dass er ihr gefällt«, sagte Fergus
grinsend und fügte freundlich hinzu, »sogar recht gut.«
    Goibniu
nickte lebhaft.
    »Recht
gut, das wird genügen. Und der Preis?«
    »Ist
akzeptabel.«
    »Dann
nehmen wir sie jetzt gleich mit.«
    »Oh,
das wird nicht möglich sein.«
    »Warum
denn nicht?«
    »Den
Winter über«, sagte Fergus beiläufig, »werde ich sie noch bei mir brauchen.
Aber im Frühling…«
    »Aber
gerade für den Winter wird er eine Frau haben wollen, Fergus.«
    »Wenn
seine Absichten aufrichtig sind…«
    »Bei
den Göttern, Mann«, platzte Goibniu nun heraus, »er würde nicht den ganzen Weg
von Ulster bis hierher in dieses elende Nest zu machen, wenn er es nicht
aufrichtig meinte.«
    »Es
freut mich, das zu hören«, sagte Fergus feierlich. »Und im Frühling wird sie
die seine sein.«
    Goibniu
kniff das Auge zusammen und blinzelte.
    »Ihr
habt wohl noch ein anderes Angebot.«
    »Nein,
überhaupt nicht.« Fergus hielt inne. »Selbstverständlich hätte ich noch eines
haben können. Aber sobald ich sah, dass kein Geringerer als Ihr für mich
vermittelt…«
    »Ich
schätze es nicht, wenn man mich hintergeht«, fiel ihm Goibniu scharf ins Wort.
    »Sie
wird die seine werden«, versicherte Fergus. »Das steht außer Zweifel.«
    »Und
du wirst die seine werden müssen, Deirdre«, sagte er später zu seiner Tochter,
nachdem ihre Besucher abgereist waren, »wenn sich dein Conall, bevor es
Frühling wird, nicht gemeldet hat.«

3
    Obwohl Larine einer
der jüngeren Druiden war, stand er bereits im Ruf der Weisheit. Sie nannten ihn
den   »Friedensstifter«.
Daher überraschte es ihn nicht, als er an einem kalten frühen Frühlingstag in
das Lager unweit der Ulster–Küste gelangte, wo gerade der Hochkönig weilte,
dass dieser sich, sobald sie allein waren, an ihn wandte und ihn fragte:
    »Sagt
mir Eure Meinung, Larine. Was soll ich mit meinem Neffen Conall tun?«
    Der
Druide hatte Conall stets gemocht, und in den letzten Monaten hatte sich ihm
der junge Prinz in vielen Dingen anvertraut. Er fühlte sich ihm verbunden.
Außerdem hatte er sich Sorgen über die zunehmende Traurigkeit gemacht, die er
im Gemüt des jungen Mannes spürte. Daher antwortete er mit aller Vorsicht.
    »Meiner
Ansicht nach ist er verunsichert, fühlt sich in einem Zwiespalt. Es ist seine
Pflicht, Euch in allen Dingen zu gehorchen und dem Andenken seines Vaters Ehre
zu machen. Dazu ist er auch gewillt. Aber die Götter haben ihm die Augen eines
Druiden verliehen.«
    »Glaubt
Ihr wirklich, dass er die Gaben besitzt, ein Druide zu werden?«
    »Ja,
das glaube ich.«
    Es
trat ein langes Schweigen ein, bevor der Hochkönig

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