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Die Prinzen Von Irland

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Titel: Die Prinzen Von Irland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward Rutherfurd
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das Mädchen mit dem goldenen
Haar war eine faszinierende Erscheinung. Ihr Gesicht, aber auch ihre Arme
leuchteten von der Hitze des Feuers glutrot. Der Druide hatte den Eindruck, als
glühe ihr ganzer Körper. Auch Conall schien die beiden bemerkt zu haben, denn
er starrte sie unverwandt an. Welch ein Kontrast zwischen seinem angespannten
weißen Gesicht, dachte der Druide, und der lebhaft roten Wangenglut des
Mädchens: wie ein bleiches Schwert vor der Esse einer Schmiede. Das Mädchen
lief geradewegs an Conall vorüber, ohne ihn anzublicken – sofern sie ihn
überhaupt bemerkt hatte. Wahrscheinlich wusste sie nicht, wer er war. Dann
trabte bereits ein nächstes Tier am Feuer vorbei, aber Larine merkte, dass der
junge Prinz immer noch direkt vor sich hin starrte und wie ein Gespenst aussah.
    Er
wandte sich an die Druidin neben sich.
    »Was
haltet Ihr von Conall?«
    »Warum
fragst du?«
    »Ich
mach mir Sorgen um ihn.«
    »Oh.«
Die Druidin blickte ihn scharf an. »Und was willst du von mir wissen, Larine?«
    Larine
blickte auf ihr schmales Gesicht, das voller Runzeln war. Ihr Haar, das ihr
fast bis zur Hüfte herabfiel, war grau, aber ihre Augen, deren Farbe blässestes
Blau war, könnten durchaus die einer jungen Frau gewesen sein, und sie waren
sonderbar durchsichtig. Er versuchte, ihr so knapp wie möglich zu antworten.
Würde sein Freund glücklich werden? Würde er ein Druide werden? Aber noch
während er fragte, zuckte sie nur ungeduldig die Schultern.
    »Törichte
Fragen.«
    »Warum?«
    »Conalls
Schicksal ist bereits vorausgesagt. Es steht in seinen gessa geschrieben.«
    Larine
runzelte die Stirn. Was immer man über ihn sagen mochte – Conall war stets
vorsichtig gewesen. »Ihr wisst, dass er niemals Rot trägt, denn diese Farbe ist
in seiner Familie mit Unglück belegt. Ich kann mir nicht denken, dass er einen gessa übertreten wird.«
    »Aber
er muss sie übertreten, Larine, da er sonst nicht Sterben kann.«
    »Das
ist wahr«, bestätigte Larine, »aber das liegt noch weit in der Zukunft; und was
mir Sorgen macht, ist die Gegenwart.«
    »Woher
willst du das wissen? Ist es deine Sache, über solche Dinge zu entscheiden? Als
Druide müsstest du das besser wissen.« Sie hielt inne und blickte ihm scharf in
die Augen. »Nur noch das eine will ich dir sagen und mehr nicht. Das erste der
drei gessa – die Beerdigung seines Gewandes wird
dein Freund Conall schon sehr bald übertreten.«
    Als
er in die Augen der Alten und darauf nach dem bleichen Gesicht seines Freundes
blickte, spürte Larine, wie ihn ein kalter Schauer durchfuhr. Sie besaß
wahrhaftig das zweite Gesicht.
    »Und
wie bald?«
    »In
drei Tagen. Und nun Schluss mit den Fragen.«
    * * *
    Finbarr war mit sich
zufrieden. Das gesamte Vieh war durch das Feuer getrieben worden. Bald würde
das Festmahl des Hochkönigs beginnen. Und hatte er Conall nicht gerade einen mächtigen
Gefallen erwiesen? Wenn sein Freund diesmal nicht die Gelegenheit beim Schopf
packte, war es dessen Sache.
    Das
Festmahl des Hochkönigs begann am frühen Nachmittag und würde sich bis weit in
die Nacht hinein ziehen. Man hatte eine riesige Banketthalle mit Wänden aus
Weidengeflecht errichtet, darin Tische und Bänke mit Platz für dreihundert
Gäste. Pfeifer und Harfenisten, Tänzer und Barden würden auftreten. Die großen
Häuptlinge und Druiden, die Gesetzeshüter und edelsten Krieger würden alle
zugegen sein. Und natürlich auch Conall. Dreißig junge Frauen aus den
vornehmsten Familien, jede die Tochter eines Häuptlings, würden der
Festgesellschaft Met und Hellbier kredenzen.
    Und
auch hier hatte Finbarr gute Vorarbeit geleistet. Deirdre sollte eine der Frauen
sein, die ausschenkte. Es war eine Gefälligkeit seitens der Frau gewesen, die
für die Mädchen zuständig war. Darauf eine kurze Besprechung mit Fergus und
seiner Tochter. Deirdre hatte verlegen gezögert, aber ihr Vater hatte ihr
befohlen, zu gehorchen. Sicher hatte sie noch keine Ahnung, dass man sie
anweisen würde, Conall Bier einzuschenken. Auch dafür hatte Finbarr gesorgt.
Und mehr, sagte sich Finbarr, konnte er wirklich nicht tun.
    * * *
    Mittag war vorüber,
und das Festmahl hatte bereits begonnen, als Goibniu, der Schmied, auf die
Festhalle zustrebte. Er war äußerst schlechter Laune, und der Grund dafür war
höchst einfach: Es war ihm nicht gelungen, sich eine Frau zu verschaffen.
    Am
Tag zuvor hatte er ein hübsches dralles Weib kennen gelernt, das mit einem
Bauern aus Leinster verheiratet war. In

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