Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die Prinzessin

Titel: Die Prinzessin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
Vom Netzwerk:
habe den Lauf im Sonnenlicht aufblitzen sehen. Zum Glück!«
    »Vielleicht ein Jäger?«
    Er sah sie nachsichtig an. »Ach, er hat wahrscheinlich unsere Pferde für Bergschafe gehalten, was? Man sollte dich treffen, Prinzessin!«
    »Oh!« sagte sie, und ihre Arme umschlangen seinen Hals. »Du hast mir das Leben gerettet!«
    »Ja, wieder einmal«, sagte er trocken. »Aber dieses Mal gefällt es mir besser!«
    Er sah sie an, als wollte er sie küssen, aber dann zog er sich zurück. »Wir müssen dich irgendwie nach Hause schaffen. Den Pfad können wir nicht benutzen, den kann man zu gut einsehen. Wir müssen durch den Wald, aber leise! Wo ist das nächste Haus? Ein Auto finden wir da sicher nicht, aber vielleicht ein Telefon? Wir müssen unbedingt jemanden zu deinem Schutz anfordern. Das wäre dann die Aufgabe der Garde, oder?«
    »Dort oben, in der Nähe des Gipfels liegt eine Jagdhütte«, erwiderte sie. »Ein Hausmeisterehepaar hält das Anwesen in Ordnung. Einer von ihnen könnte eine Nachricht ins Tal bringen. Telefon gibt es da oben nämlich nicht. Der nächste Fernsprecher ist am Fuß des Berges. Aber Julian wird sicher Hilfe schicken.«
    »Verlaß dich nicht zu sehr darauf, Kleines. Der sah so aus, als würde er noch meilenweit rennen, und wenn er im Palast ist, wird er sich wahrscheinlich unter der Bettdecke verkriechen!«
    »Ich verbiete dir, in diesem Ton von ihm zu reden! Julian ist kein Feigling!«
    »Nein? Ein Schuß fiel, und alles, was er getan hat, war, so schnell wie möglich davonzurennen. Er könnte jetzt schon mit den Pferden zurück sein. Wie weit ist es bis zur Jagdhütte?«
    »Nicht weit, aber es geht ziemlich steil hinauf.«
    J. T. stöhnte.
    »Es ist ein schwieriger Aufstieg, aber...«
    »Ist ja gut. Bleib nur immer hübsch in Deckung, halte dich gebückt und versuche, immer etwas hinter dir zu haben, damit dich der Schütze nicht ausmachen kann.«
    »Vielleicht ist er ja wieder weg!«
    »Und verpaßt die Gelegenheit, dich doch noch ins Visier zu kriegen? Los jetzt, steh auf.«
    Aria hatte diesen Weg noch nie benutzt. Der Pfad war steil und schwierig. Noch anstrengender wurde es durch J. T.s Forderung, nur durch das dichteste Unterholz zu gehen. Manchmal kamen sie nur kriechend vorwärts.
    Es war schon fast Mittag, als sie das Jagdhaus erreichten. J. T. schubste Aria hinter einen großen Busch und hämmerte gegen die Tür. Eine ängstlich aussehende ältere Frau öffnete.
    »Sir, sie dürfen hier nicht...
    J. T. stieß sie resolut beiseite und zog Aria herein.
    »Königliche Hoheit«, hauchte die ältere Frau und versank in einen ungeschickten Hofknicks.
    »Es ist gut, Brownie«, sagte Aria. »Das ist Lieutenant Montgomery, ein Amerikaner.« Das letztere sagte sie, als ob das seine Manieren erklären würde. »Können Sie uns wohl etwas zu essen bringen?«
    »Aber — ich bin nicht auf Ihr Kommen vorbereitet worden, Hoheit.« Die Frau sah aus, als würde sie gleich in Tränen, ausbrechen, und fingerte nervös an ihrer Schürze.
    J. T. trat näher. »Was essen Sie denn heute zu Mittag?«
    Brownie musterte ihn kurz, um festzustellen, ob er überhaupt einer Antwort würdig war, dann sagte sie: »Ich hätte einen Auflauf aus Hammelfleisch und Kartoffeln. Aber das ist doch keine Mahlzeit für eine Prinzessin!«
    »Hört sich großartig an«, meinte J. T. »Und was ist mit dir, Schätzchen?«
    Brownie fiel fast in Ohnmacht.
    »Er ist Amerikaner«, wiederholte Aria beschwörend. »Auflauf wäre wunderbar. Könnten wir etwas davon bekommen?«
    »Natürlich, Hoheit!« Brownie knickste wieder und verschwand in einem anderen Zimmer.
    »Hör auf, mich >Schätzchen< zu nennen!«
    »Sagen Adelige >Liebling    »Kannst du vielleicht Julian entdecken?«
    »Nichts zu sehen.« Er drehte sich zu ihr um. »Du scheinst das alles ausnehmend gut zu verkraften. Aber du erholst dich von Attentatsversuchen ja immer ziemlich schnell. Sie scheinen dich nur hungrig zu machen.«
    »Das ist ein Teil meiner Ausbildung gewesen. Seit man denken kann, gab es immer wieder Menschen, die die Mitglieder regierender Häuser töten wollten. Entweder um Aufmerksamkeit zu erregen oder um persönliche Rache zu üben, oder aus politischen Motiven heraus.«
    »Wer hat dir eigentlich beigebracht, das so herunterzurasseln?«
    »Meine Mutter«, erwiderte Aria, ohne lange zu überlegen.
    Er sah sie eine ganze Weile an. »Weißt du was? Ich glaube, so langsam lerne ich dich kennen. Wie wäre es mit einem doppelten

Weitere Kostenlose Bücher