Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Prophetin von Luxor

Die Prophetin von Luxor

Titel: Die Prophetin von Luxor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Frank
Vom Netzwerk:
konnte, warum, wo doch Hatschepsuts gesamte Regentschaft auf der Annahme beruhte, daß ein Gott einen Menschen befruchtet hatte.
    »Ich würde annehmen, vor allem ein Gott würde das Tor der Jungfernschaft niederreißen«, erwiderte er sarkastisch. »Du bist meine Frau. Du hast dich dafür entschieden, selbst nachdem ich dir die einzige Alternative gelassen habe, die mir blieb. Sieben Tage werden wir noch hier verbringen . bis zum Wochenende. Offensichtlich haben wir einander noch viel zu erzählen.
    Ich will eine Ehe ohne Geheimnisse und Beschränkungen. Ich werde dich ebensowenig hintergehen. Ich habe dir Treue gelobt, und ich werde mein Gelübde erfüllen.«
    Chloe schluckte beklommen. Sie hatte von Frauen in der Wüste gehört, die jedesmal wie eine Jungfrau waren. Aber was wäre mit dieser Ausrede, wenn sie es nach sieben Tagen nicht mehr war? Ganz ehrlich, sie wollte sowieso keine sieben Tage warten. Cheftu sah sie neugierig an, den Blick voller ... was?
    »Cheftu . bitte glaube mir . ich kann dir das jetzt nicht erklären.«
    »Aber irgendwann?« Er sah sie kurz an, dann stand er auf und reckte sich, wieder vollkommen entspannt. » Asst , als ich zu dir gekommen bin, um dich zu heilen, bist du im Tempel gewesen, richtig?«
    »Ja.«
    »Was ist dort passiert?« Er drehte sich zu ihr um. »Hat dich der Gott Amun besucht und dir ein Kind gemacht?«
    »Nein. Ich weiß nicht, was dort passiert ist.«
    Er ging in die Knie, bis sein Gesicht sich auf gleicher Höhe mit Chloes befand. »Du bist sicher, daß du nicht weißt, was damals geschehen ist? Woher das Blut kam? Es hat dir am ganzen Leib geklebt. Deine Kleider waren zerfetzt, doch die Priesterinnen aus dem Nebenraum haben erklärt, du seist mit dem Atmu dort gewesen. Wo ist der junge Soldat, mit dem du dich dort getroffen hast? Was ist mit Phaemon passiert? Was ist dein Geheimnis?«
    Chloe schluckte schwer. Er wußte Bescheid. Irgendwie wußte er Bescheid, und nun gab er ihr Gelegenheit, alles zu erklären. Selbst wenn sie das mit dem Blut nicht erklären konnte. Wieder blitzte vor ihrem inneren Auge das gepeinigte Gesicht eines Mannes auf. Das des Soldaten? Phaemons?
    Sie hätte RaEm umbringen können.
    Cheftu stand auf und ging seufzend davon. Chloe beobachtete, wie er im Zimmer auf und ab marschierte und mit seinen kräftigen Schritten den fransigen Rand seines Schurzes über den muskulösen Schenkeln zum Wippen brachte. Ihr Blick wanderte über seinen Brustschmuck hinab auf den muskeldurchsetzten Bauch. Nachdem sie ein paar Minuten lang beobachtet hatte, wie sein bronzefarbener Körper sich an- und entspannte, kam sie eindeutig in Fahrt. »Herr?« Sie schlug das Laken zurück.
    Die physischen Empfindungen waren berauschend . und doch blieb er innerlich auf Distanz, während er zu ihr zurückkehrte. Chloe küßte ihn mit aller Hingabe, während ihr zugleich Tränen in die Augen stachen. Er war ihr Gemahl, und doch waren sie verheiratete Fremde in einer Welt, in der nur sinnliche Empfindungen zählen konnten. Er sah sie nicht einmal an. Schließlich rollte Cheftu sich auf den Rücken und zog sie über sich.
    »RaEm?« Seine Stimme war heiser, sein Ton hoffnungsvoll.
    Chloe ließ sich das Haar ins Gesicht hängen und überließ sich ganz ihren Sinnen und Hormonen. Er wollte immer noch RaEm. Dies hier übertraf ihre schlimmsten Ängste um Längen. Sie hatte ihr Herz verloren, und er kannte noch nicht einmal ihren richtigen Namen.
    Chloe erwachte als erste und kuschelte sich enger an Cheftu. Sie betrachtete seine breite Stirn, die geschwungenen schwarzen Brauen und mandelförmigen Augen.
    Mit schmetterlingshaft leichter Hand fuhr sie sein Kinn nach, die lange, gerade Nase und die breiten Lippen, die selbst jetzt in der Lage waren, Schauder durch ihr empfindsames Innerstes zu jagen. Den Kopf auf seine Brust gebettet, schmiegte sie sich an ihn. Die hektische Begierde von gestern abend war abgeflaut. Es war wirklich etwas dran, daß man nach dem Sex entspannter war. Nicht nach der Liebe, ermahnte sie sich, sondern nach dem Sex.
    »Du siehst aus wie die Katze vor der Milch.«
    »Eher wie die Katze voller Milch«, erwiderte sie. Er lachte leise und gab ihr einen liebevollen Kuß auf die Stirn. Dann drehte er sich auf den Bauch und sah sie an.
    »Schau mich an, meine schöne Katze.« Seine Stimme war weich, sein Blick flehend. »Bitte, erklär mir das mit dem Garten. Wieso hast du das gesagt? Wieso hast du mir so weh tun wollen?«
    »Ich dachte, die Vergangenheit sei

Weitere Kostenlose Bücher