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Die Prophetin

Die Prophetin

Titel: Die Prophetin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: wood
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blitzte, und plötzlich war alles voll Blut…
    Catherine vergrub ihr Gesicht in den Händen.
    Sie spürte eine sanfte Berührung an den Schultern. »Möchten Sie, daß ich mit Ihnen bete?«
    »Nein«, erwiderte sie tonlos. »Dazu ist mein Zorn zu groß.« Sie holte tief Luft und fand ihre Fassung wieder. »Aber ich danke Ihnen, Vater Garibaldi, daß Sie mir das gebracht haben.
    Es tut mir leid, daß Sie deshalb beinahe erschossen worden sind.«
    Sie stand auf und stellte Daniels Laptop auf den Tisch. »Was haben Sie vor?«
    »Daniel hat gesagt, er weiß, wer mich verfolgt. Er hat es in sein Tagebuch geschrieben. Sein Tagebuch ist in dem Computer. Dort werden wir sehen, wer diese Männer sind.«
    »Und dann?«
    »Dann werde ich die Polizei benachrichtigen.« Sie klappte den Deckel auf und holte tief Luft. »Was ist?«
    »Das bin ich«, flüsterte sie verwundert. »Ein Photo von mir auf Dannos Laptop! Wieso?«
    Garibaldi betrachtete das Photo, wollte etwas sagen, unterließ es aber.
    Catherine fand den Ein/Aus-Schalter und startete den Computer. »O nein!«
    »Was gibt es?« fragte er. Dann sah er die Meldung auf dem Monitor: BITTE PAßWORT EINGEBEN

    »Sie müssen sein Paßwort kennen, um die Dateien öffnen zu können.«
    »Ich kenne Daniels Paßwort nicht.«
    »Dann lassen Sie sich etwas einfallen.«
    Sie versuchte es mit einigen Worten, die mit Daniels Interessen zusammenhingen – Spock, Klingon, Asimov
    – ohne Erfolg. »Es gibt ein paar Begriffe, die viele Leute verwenden«, sagte Garibaldi. »Versuchen Sie es mit ›Blitz‹.« Kein Erfolg.

    »Wie wäre es mit ›Phönix‹?«
    Catherine schüttelte den Kopf und stand auf. »Versuchen Sie Ihr Glück«, sagte sie zu Garibaldi.
    Er setzte sich vor den Laptop und tippte ein Wort nach dem anderen ein, erhielt aber jedesmal dieselbe Meldung:

    UNGÜLTIGES PAßWORT: BITTE RICHTIGES PAßWORT EINGEBEN!

    »Wo hat er studiert?«
    »In Berkeley.«
    Garibaldi tippte ›Stanford‹. Kein Erfolg. »Versuchen Sie es mit ›Nonnenschule‹«, sagte Catherine. Garibaldi schüttelte den Kopf und murmelte: »Es kann eine Ewigkeit dauern, bis wir das richtige Paßwort finden.«
    Plötzlich wurde der Raum von grellem Scheinwerferlicht erhellt. Garibaldi sprang auf, und Catherine wich bis an die Wand zurück. Die Lichter wanderten weiter, und Garibaldi schob den Vorhang etwas zur Seite.
    Ein weißer Lieferwagen fuhr auf den Parkplatz vor dem Nebenzimmer.
    Garibaldi zog den Vorhang wieder zu. »Falscher Alarm.« Sein Blick fiel auf das Photo neben dem Bildschirm von Daniels Laptop. »Probieren Sie es mit Ihrem Namen«, sagte er. »Warum?«
    »Warum nicht?«
    Sie setzte sich und tippte ›Catherine‹. Als wieder die Falschmeldung kam, versuchte sie es mit ›Alexander‹.

    UNGÜLTIGES PAßWORT: BITTE RICHTIGES PAßWORT EINGEBEN!

    »Was nun?« murmelte sie und starrte auf den Monitor.
    »Ich werde etwas versuchen.«
    Garibaldi nahm den Laptop aus der schwarzen Ledertasche und teilte ihn auf den Tisch. Dann suchte er nach den seitlichen Entriegelungen und nahm die Tastatur ab. Jetzt konnte man in das Innere des Gerätes blicken.
    »Manchmal«, murmelte er, »kann man das Paßwort umgehen, indem man nur…« Er betrachtete sich die Festplatte, die Steckkarten und die anderen elektronischen Komponenten, dann richtete sich seine Aufmerksamkeit auf die grüne Platine mit den Transistoren und Schaltkreisen.
    »Aha! Da haben wir es. Ich brauche ein Stück Metall. Haben Sie zufällig eine Haarnadel?«
    Sie fuhr sich mit der Hand durch die langen Haare. »Leider nein.«
    »Vielleicht eine Büroklammer?«
    Catherine durchsuchte die Seitentaschen und Fächer der Laptop-Tragetasche und fand eine Ersatzbatterie, das sichtlich vielgelesene Exemplar Hawksbill Station von Robert Silverberg, eine leere Kaugummipa-ckung, einen Markierstift, einen Notizblock und – »Hier!«
    Während Garibaldi die Büroklammer aufbog, deutete er auf die Platine. »Sehen Sie, dort steht ›J-A23/‹!
    Das ist eine Kurzschlußbrücke. Wenn es mir gelingt, diese beiden Stellen miteinander zu verbinden…«
    Catherine sah mit angehaltenem Atem zu, wie er den Kupferdraht der Büroklammer so legte, daß er zwei dicht nebeneinander liegende Kontakte verband und ihn dann auf den Krallen festdrückte.
    Sofort erschien auf dem Bildschirm eine andere Meldung. »Was bewirkt die Büroklammer?« fragte Catherine, während er die Tastur wieder einsetzte und sicherte. »Ich habe das Paßwort zurückgesetzt.« Auf dem Monitor

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