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Die Prophezeiung der Steine

Die Prophezeiung der Steine

Titel: Die Prophezeiung der Steine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pamela Freeman
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es ihr, die Satteltaschen wieder auf Muds Rücken zu wuchten.
    »Nicht gut«, sagte sie zu Trine. Sie war benommen und nicht imstande, so aufzuspringen wie sonst, sodass sie Trine zu einem Felsen führte und von diesem aus aufstieg. Es hatte den Anschein, als hätten die Wölfe Trine ein wenig die Arroganz ausgetrieben, denn sie blieb still stehen und ließ Bramble ohne Widerspruch aufsteigen. Hinterher berührte sie Brambles Bein sogar sanft mit der Nase.
    Sie ritten so schnell, wie es auf dem felsigen Pfad, dessen Steine unter den Hufen der Pferde verrutschten, möglich war. Mud erwies sich als am trittsichersten, sodass sich die anderen ihm anschlossen, und wie Trine arbeitete er ungewöhnlich eng mit ihr zusammen. Sie fragte sich, ob sie dadurch, dass sie den Leitwolf getötet hatte, ihre Position als Anführer der Herde gefestigt hatte. Möglich war dies, und möglich war auch, dass die Pferde, so weit entfernt von ihrem normalen Leben, einfach die beruhigende Gewissheit haben wollten, dass ihnen jemand sagte, was sie zu tun hatten.
    Das konnte sie verstehen.
    Kurz nach Mittag näherte sie sich der Spitze des Grats, auf den sie sich den ganzen Morgen über zubewegt hatten. Dahinter musste das Golden Valley liegen. Vielleicht würde
sie dort ja einen Heiler finden. Die Verletzung an ihrem Arm wurde immer schlimmer. Der Pfad führte auf einen Pass, der sich durch noch höhere Berggipfel wand, spitz und tückisch und schneebedeckt. Bramble bahnte sich einen Weg durch eine Stelle, an der es vor Kurzem zu einem Bergsturz von riesigen Geröllblöcken gekommen war, die nun den Pfad fast unpassierbar machten.
    Als sie die andere Seite erreichte, war sie überzeugt davon, das Golden Valley vor sich liegen zu sehen. Ihr Papa hatte ihr einmal erzählt, dass es im Herbst so genannt worden war, wegen der gelben Blätter an den Pappeln, die dort wuchsen. Nun, zu Frühlingsbeginn, wiesen die Pappelblätter ein glänzenderes Gelbgrün auf, doch das Tal darunter schien von ihnen erhellt zu werden und leuchtete im Sonnenlicht. Sie folgten dem Verlauf unzähliger Wasserläufe und umgingen Teiche. Weit unten sah sie Bauernhäuser, umzäunte Koppeln … und Pferde. Sie lächelte.
    Sie verfolgte den Pfad mit ihrem Auge; er schlängelte sich im Zickzack den Hügel hinab, führte steil um Gebüsche und Kiefern. Vorsichtig begannen sie den Abstieg.
    Nach der zweiten Biegung wieherte Trine laut und bekam von einem anderen Pferd, das von einer Kurve auf dem Pfad verborgen wurde, Antwort. Bramble machte sich keine Sorgen. Hier, im Golden Valley, befand sie sich in Sicherheit. Sie war bloß eine … eine Zureiterin, die auf dem Weg zur Quelle der Geheimnisse Arbeit suchte. Klar und einfach. Und auch die Wahrheit.
    Die Reiter unter ihr kamen um die Kurve. Bramble benötigte einen Moment, bis sie sie erkannte. Es waren die beiden Männer, mit denen Leof auf der Lichtung gesprochen hatte - Horst und Sully, auf dem Rückweg von der Last Domain. Ungläubig starrten sie sie an.
    »Bramble!«, sagte Horst. »Verdammt, es ist Bramble!«

    »Wir sind hier im Golden Valley«, sagte Bramble rasch. »Einem freien Tal.«
    Horst schaute sich nach allen Seiten um. Es war niemand zu sehen. »Schon«, sagte er langsam. »Aber kein Mensch weiß, dass du hier bist, nicht wahr? Ich schätze, wir könnten dir genau so gut auf der anderen Seite des Felsgrats begegnet sein.«
    »Ihr würdet gegen das Gesetz verstoßen.«
    Sully grinste. »Meinst du vielleicht, mein Lord Thegan wird sich darum scheren? Horst, alter Kumpel, er wird uns hierfür lieben!«
    »Bringt mich nicht zu ihm zurück«, sagte Bramble, der sich der Magen bei der Vorstellung umdrehte, dass sie einen Mann des Kriegsherrn um etwas bat. »Ihr wisst doch, wie er ist.«
    Sully warf Horst einen Blick zu. »Sicher doch. Er ist ein kaltherziger Bastard, der seiner eigenen Mutter die Kehle durchschneiden würde, wenn es ihm etwas einbrächte. Und deshalb bringen wir dich zurück, Mädchen. Kannst du dir vorstellen, was er uns antut, wenn wir es nicht täten?«
    Zwar versperrten sie ihr den Weg, doch vielleicht hatte sie eine Chance, es den Hang hinab zu einer tiefer gelegenen Stelle des Pfads zu schaffen. Sie musste es versuchen.
    Zum Schein machte sie Anstalten, umzukehren, und als die beiden ihr hinterherpreschten, brach sie seitlich aus und flüchtete den Hang hinab, ließ die Zügel von Cam und Mud fallen und diese nach eigenem Belieben folgen. Dabei hoffte sie nur, dass sie sich nicht in den

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