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Die Prophezeiung des Adlers

Die Prophezeiung des Adlers

Titel: Die Prophezeiung des Adlers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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nicht mehr richtig zu fassen. Cato krachte gegen ihn und umklammerte mit der Linken die Kehle des Piraten, während sein Schwert den Umhang des Gegners durchbohrte. Er stieß es ihm mit aller Kraft, die er aufbieten konnte, in den Bauch. Der Pirat krümmte sich laut aufstöhnend über der Klinge zusammen und fiel rückwärts auf den steinigen Pfad. Cato stürzte schwer auf ihn. Bei dem Aufprall entfuhr seiner Lunge alle Luft, und so entkam seinen Lippen nichts als ein hastiges, rasselndes Atemholen. Obwohl der Pirat wusste, dass er dem Tod geweiht war, krallte er mit der Hand nach dem Gesicht seines Gegners, versuchte, Cato die Augen auszukratzen, und grub die abgebrochenen, schartigen Nägel in die Wange des Römers.
    Cato war nah genug, um Zwiebeln und Wein im Atem des Piraten zu riechen, aber er beachtete den Gestank nicht und stieß mit dem Schwertarm noch kräftiger zu. Er riss das Schwert in den Brustraum des Mannes hinauf und suchte das Herz, um seinen Todeskampf rasch zu beenden. Der Pirat schlug plötzlich mit Armen und Beinen um sich und stieß in einem letzten, verzweifelten Krampf Cato die Knie zwischen die Beine. Ein Zittern durchlief seinen Körper, und dann erschlaffte er langsam.
    Während Macro herbeihastete, ließ Cato sein Schwert los und wälzte sich, die Hand auf die Hoden gelegt, auf die Seite. Eine Welle der Übelkeit stieg in ihm auf.
    »Oh … verdammt«, stieß er hervor, warf den Kopf zur Seite und würgte.
    Macro überprüfte, dass der Pirat tot war, wandte sich dann seinem Freund zu und grinste. »Pech!«
    Doch bevor er über Cato lachen konnte, der sich mit den Händen überm Schritt am Boden krümmte, hörten beide jemanden rufen. Dann erklang eine weitere Stimme.
    »Es sind noch mehr!«, zischte Macro. »Bleib hier!«
    Macro öffnete die Schnalle seines Umhangs und ließ ihn zu Boden gleiten. Er zog sein Schwert aus der Scheide und schlich sich zum Felsbrocken. Vorsichtig Halt suchend, ging er in die Hocke und spähte um den Stein herum. Der Pfad schlängelte sich über eine von Steinbrocken übersäte Ebene zu einer kleinen Schutzhütte. Sie stand auf einer Klippe, die auf der einen Seite einen Blick zur Bucht bot und auf der anderen Seite zum Meer hin. Die Schutzhütte der Wachtposten war aus Stein erbaut und mit Erdplacken gegen die Witterung abgedichtet. Aus dem mit Grassoden bedeckten Dach stieg Rauch auf, und im Eingang stand ein Mann und reckte sich lässig. Er dehnte die Halsmuskeln, blickte dann auf den Pfad hinaus und rief ungeduldig etwas. Dann griff er nach einem Speer und kam auf Macro zu.
    Macro schob sich vorsichtig hinter den Felsbrocken zurück. »Jetzt kommt noch einer hier lang. Mindestens ein weiterer ist in der Hütte. Bleib schön still. Ich übernehme ihn.«
    »Still bleiben?«, keuchte Cato und biss die Zähne zusammen, erneut von einer Welle der Übelkeit ergriffen.
    Macro kauerte am Boden, das Schwert in der Hand, bereit, loszuspringen und anzugreifen, sobald der Pirat hinter dem Felsbrocken hervorkam. Sein Herz hämmerte in der Brust, und er versuchte, ruhig zu atmen. Die knirschenden Schritte kamen näher, dann verharrten sie, und der Mann rief erneut, diesmal mit unverkennbarer Sorge in der Stimme. Vorsichtig näherte er sich noch ein Stück. Macro blickte den Pfad hinunter und begriff, dass der Pirat gleich die Leiche des soeben Getöteten sehen würde. Er reagierte instinktiv, holte tief Luft, schoss hinter dem Fels vor und sah den Piraten zehn Schritte entfernt mit erhobenem Speer vor sich stehen.
    »Verdammt!«, zischte Macro, hielt nur einen Augenblick lang inne und stürmte dann vorwärts. Der Pirat war ganz kurz überrumpelt, reagierte aber im letzten Augenblick, packte den Speer fest mit beiden Händen und stieß ihn nach dem Römer. Macro riss seinen Schwertarm hoch, schlug den Speer zur Seite und griff weiter an. Er hatte es auf die Kehle des Mannes abgesehen, doch sein Ärmel verfing sich in der Speerspitze und riss ihn zurück. Macro stürzte rückwärts zu Boden, und der Aufprall trieb ihm die Luft aus der Lunge.
    Mit einem triumphierenden Grinsen löste der Pirat seinen Speer aus Macros Ärmel, trat auf ihn zu und setzte ihm die Speerspitze auf die Brust. Macro spürte, wie ihm das harte Eisen ins Fleisch drang, und zuckte zusammen. Der Mann rief ihm etwas zu und nickte zu dem Schwert in Macros ausgestreckter Hand hin. Der Centurio verstand sofort und ließ die Klinge fallen.
    »Schon gut! Schon gut, ich gebe auf.«
    Der Pirat drehte, die

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