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Die Prophezeiung des Adlers

Die Prophezeiung des Adlers

Titel: Die Prophezeiung des Adlers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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ich die Verhandlungen aber in vertretbarer Zeit abschließen und bin nicht gewillt zu warten, bis ihr Römer einen Gesandten mit besseren Manieren schickt. Falls wir uns noch einmal begegnen, werde ich dir, das schwöre ich dir, mit meinem eigenen Schwert den Bauch aufschlitzen. Nimm das hier mit.« Er streckte Cato den Korb hin. »Und verschwinde von meinem Schiff. Solltet ihr irgendeinen Versuch unternehmen, uns nach Abschluss dieses Treffens zu folgen, werden wir euch angreifen, euer Schiff versenken und alle Überlebenden töten. Geh jetzt.«
    Cato kletterte eilig über die Reling in das Beiboot zurück, und der Korb wurde mit festgebundenem Deckel zu ihm hinuntergeworfen. Cato schob ihn rasch unter eine Ruderbank und versuchte, nicht an das zu denken, was er enthielt.
    Ajax beobachtete ihn mit belustigter Miene. »Du hast Schneid, Römer. Es gibt nicht viele, die auf eine solche Weise mit Telemachos reden und am Leben bleiben.«
    »Ach, wirklich?« Cato sah ihn einen Augenblick lang an und fuhr dann fort: »Du dienst diesem Mann offensichtlich noch nicht lange genug, um ihn zu kennen.«
    Ein sonderbares Lächeln zuckte über Ajax’ Gesicht. »Du irrst dich. Ich kenne ihn schon mein ganzes Leben. Er ist nicht das Großmaul, für das du ihn hältst. Solltet ihr euch noch einmal begegnen, wird er dich wirklich töten.«
    »Es sei denn, ich töte ihn zuerst.«
    Der Pirat lachte. »Römische Arroganz. Die ist unübertroffen.«
    Als Decimus Cato an Deck geholfen hatte, reichte der Centurio den Korb dem Marineinfanteristen, den er die Truhe hatte holen lassen. »Bring das in meine Kajüte, aber mach es nicht auf, wenn du keine Prügel bekommen willst. Verstanden?«
    »Jawohl, Herr.«
    Cato torkelte quer übers Deck zur gegenüberliegenden Reling und erbrach sich.
    »Was ist dort geschehen?«, fragte Decimus.
    »Frag nicht. Bring einfach das Schiff nach Ravenna zurück. Schaff mich von hier fort.«

KAPITEL 14
    P räfekt Vitellius blickte von Catos Bericht auf. »Er hat uns zwei Monate gegeben?«
    »Jawohl, Herr.«
    Vitellius schloss die Augen und dachte laut nach. »Das lässt uns genug Zeit, eine Eilbotschaft nach Rom zu senden. Narcissus kann dann über die Forderung entscheiden und uns eine Antwort schicken, die wir Telemachos überbringen können.
    »Entschuldige, Herr, aber hältst du es für wahrscheinlich, dass der Kaiserliche Sekretär die Gegenseite überbieten wird?«
    »O ja. Das muss er. Sollten die Schriftrollen in die falschen Hände geraten, kann man Rom das Leben sehr schwer machen … « Vitellius blickte auf und sah, dass Cato den Kopf schüttelte. »Du glaubst mir nicht?«
    »Wie sollte ich, Herr? Ich habe keine Ahnung, was in diesen Schriftrollen steht. Das alles kommt mir allzu fantastisch vor.«
    »DubrauchstdirkeineSorgendarübermachen.DubisteinSoldatundmusstdeineBefehlebefolgen.Mehrhastdunichtzutun.MitdenEinzelheitenkönnensichdeineVorgesetztenbefassen.«VitelliusblicktewiederaufdieWachstafeln.»UndjetztzudieseranderenAngelegenheit.DerTribut,denerdafürverlangt,dasserunsereKoloniennichtangreift.DasistseinerstergroßerFehler.«
    »Herr?«
    »Telemachos wird zu gierig. So eine Tributforderung ist etwas ganz anderes als die Sache mit den Schriftrollen. Es kommt nicht infrage, dass wir ihn bezahlen. Das würde der Kaiser niemals zulassen.«
    »Warum denn nicht, Herr? Wir bezahlen doch schon eine ganze Reihe von Stämmen in Germanien, damit sie Frieden halten.« Cato hatte Mühe, die Logik zu verstehen. Rom würde mehr als zwanzig Millionen Sesterzen für ein paar Schriftrollen ausgeben, aber davor zurückscheuen, die Hälfte dieser Summe aufzuwenden, um das Leben Tausender Menschen zu bewahren und Dutzende von Kolonien zu schützen.
    »Das ist etwas anderes. Die Germanen bilden einen Puffer zwischen dem Imperium und anderen Barbaren von noch weit gewalttätigerem und abstoßenderem Charakter. Im Gegensatz dazu sind Piraten einfach nur eine Bande von Dieben und Mördern.«
    »Es hat den Anschein, als wären sie inzwischen mehr als nur eine Bande, Herr.«
    »Das stimmt. Aber ich kann dir jetzt schon sagen, dass Claudius sich nicht so weit erniedrigen wird, diese Piraten mit einer Erpressermasche durchkommen zu lassen. Er wird den Befehl erteilen, sie zu suchen und vernichten zu lassen, und wir werden nicht ruhen dürfen, bis das erledigt ist.«
    »Selbst angesichts des Risikos, die Schriftrollen zu verlieren, Herr?«
    »Vielleicht können wir ja beide Aufgaben miteinander verbinden.« Der Präfekt

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