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Die Prophezeiung von Tandoran - Verwundete Welt - Yoga/Fantasy-Roman: 1 (German Edition)

Die Prophezeiung von Tandoran - Verwundete Welt - Yoga/Fantasy-Roman: 1 (German Edition)

Titel: Die Prophezeiung von Tandoran - Verwundete Welt - Yoga/Fantasy-Roman: 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Bödeker
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unverzüglich an die Arbeit. Sie zog die Brückenreste auf ihre Seite der Schlucht, indem sie die baumelnden Seile und Rohre mit einem Luftpolster anhob. Meister Allando unterstützte sie dabei mit seinen telekinetischen Kräften. Sofort begannen die Reparaturarbeiten. Zuerst wurden neue Seile zur anderen Seite gespannt. Dann wurden die Lücken der Brücke mit den mitgebrachten Brettern gestopft.
    Rhodon lief währenddessen unruhig am Abgrund auf und ab. Einmal meinte Callum ihn „Ich will ihn nicht auch noch verlieren“ murmeln hören. Aber das hätte der Zwerg sich auch vor seinen Macho-Sprüchen überlegen können!
    Einzeln überquerten sie den geflickten Übergang und sammelten sich vor dem Dunkelwald. Unter den Soldaten herrschte ängstliches Gemurmel. Von Kindheit an wurde ihnen eingeschärft, Keyron zu meiden. Selbst für die ausgebildeten Limarten waren die Tiere dort gefährlich, sie konnten so rasch zuschlagen, dass jede Abwehr zu spät kam.
    Allando blickte neben Callum mit sorgenvoller Miene auf den Eingang des Waldes. Er wendete sich an den Suchtrupp: „Zwei Limarten reiten vorne, zwei hinten und der Rest in der Mitte. Der Hund muss ganz nach vorne. Verteilt die Lampen gleichmäßig. Wir müssen alle voll konzentriert bleiben und jederzeit mit einem Angriff rechnen. Nehmt die Schwerter und Bögen in die Hand.“
    Dann drehte er sich um, gab dem Hundeführer ein Zeichen und setzte sich mit Callum an die Spitze. Sich einordnend folgte ihnen die übrige Suchmannschaft.
    ***
    Ethan saß mit verschränkten Beinen auf seiner harten Pritsche und starrte auf die verblassenden Sonnenstrahlen, die durch den Lichtschacht einfielen. Soeben war er von seinem Nachmittagsrundgang hereingeführt worden.
    In den letzten Tagen versorgten sie ihn mit einigermaßen akzeptablem Essen. So war er zu Kräften gekommen. Sogar das Waschen kontrollierten sie. Vurup stand stets dabei und achtete penibel darauf, dass der Befehl seines Herrn ordnungsgemäß ausgeführt wurde. Ethan bemerkte heute Morgen seit Langem wieder einmal den Gestank seines Toiletteneimers.
    „Wenn das so weitergeht, bekomme ich noch ein eigenes Badezimmer“, dachte er spöttisch.
    Aber eigentlich war ihm alles egal. Lediglich diese unbestimmte Angst machte ihm zu schaffen. Was könnte sein elender Bruder mit seiner Andeutung gemeint haben? Wusste er von seinem Sohn? Oder war da noch eine andere Teufelei, die Mandratan für ihn bereithielt?
    Er beruhigte sich dann immer damit, dass Mandratan von Jason nichts wissen konnte. Und der Rest war ihm mittlerweile unwichtig geworden.
    Knarrend drehte sich ein Schlüssel in der Kerkertür. Verwundert hob Ethan den Kopf. In den letzten Jahren hatten sie ihn mit abendlichen Folterungen in Ruhe gelassen. Seitdem suchte ihn niemand nach dem Nachmittagsrundgang auf.
    Quietschend öffnete sich die eisenbeschlagene Holztür. Vurup erschien in der Öffnung und hielt, sich tief verbeugend, die Tür weit auf. Dabei schlug die imposante Wölbung  seines Bauches gegen seine Oberschenkel. Vorsichtig setzte der dunkle Kaiser einen Schritt in den halbdunklen Raum. Mit einem kurzen Blick nach oben ließ er einen Leuchtstein aufglimmen.
    Sofort versiegelte Ethan seinen Geist. Er wollte keinen Gedanken an Jason richten. Vielleicht konnte sein Bruder mittlerweile auch sein Gehirn durchforsten. Er traute ihm vieles zu.
    Der dunkle Kaiser baute sich vor ihm auf. Ethan wendete sich ab und starrte auf die Pritsche.
    „Was willst du?“, fragte er.
    Mandratan zuckte erst mit den Lippen und fiel dann in schallendes Gelächter. Als er sich beruhigt hatte, sagte er:
    „Ethan, Ethan, dass du immer noch Geheimnisse vor mir hast. Mir meinen Neffen zu verschweigen, gehört sich das?“
    Entsetzt ruckte Ethan herum. Von einem Moment auf den anderen fühlte sich sein Herz an, als wäre es mit Lederriemen umklammert. Fassungslos riss er die Augen auf: „Was willst du von ihm?“
    Sofort besann er sich und fuhr mit bittender Stimme fort: „Bruder, nicht das Kind, ich bitte dich, nicht das Kind. Lass ihm in Ruhe sein Leben. Mich hast du schon zerstört, und er ist dein eigen Fleisch und Blut.“
    Das höhnische Grinsen des Kaisers verwandelte sich in Zeichen des Zornes. Er packte mit seiner Linken Ethans Hemd und zerrte dessen Gesicht auf Nasenlänge zu sich heran. Zischend stieß er hervor: „Wenn du früher gesprochen hättest, hätte ich für seine Sicherheit Sorge tragen können. Doch jetzt musste ich ihn aus den Fängen deines Allandos

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