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Die Prophezeiung von Tandoran - Verwundete Welt - Yoga/Fantasy-Roman: 1 (German Edition)

Die Prophezeiung von Tandoran - Verwundete Welt - Yoga/Fantasy-Roman: 1 (German Edition)

Titel: Die Prophezeiung von Tandoran - Verwundete Welt - Yoga/Fantasy-Roman: 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Bödeker
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Ihre Nahrung besteht aus Früchten und Blättern und sie leben ausschließlich in den Wipfeln der Bäume. Am Boden ist es ihnen zu gefährlich.“
    Allmählich lichtete sich der Dschungel und der Bewuchs wurde kleiner. So reichte der Blick tiefer in den Wald hinein. Jason sah Antilopenherden, Elefanten und Giraffen auf der vormittäglichen Nahrungssuche zwischen den Bäumen. Die Tiere erschraken beim Gepolter der herantrabenden Pferde. Zwar war der Weg komplett überwuchert, an vielen Stellen trafen die Hufe aber auf freiliegende Pflastersteine. Solchen Lärm waren die Bewohner des Waldes nicht gewohnt und nahmen Reißaus. Sehr zu Jasons Bedauern, der die gigantischen Tiere gerne länger betrachtet hätte.
    Jason ritt wieder an die Seite von Callum und fragte: „Viele Lebewesen und Pflanzen von Tandoran ähneln denen auf der Erde oder unterscheiden sich nur minimal. Wie kommt das?“
    Callum hielt den Blick wachsam nach vorne gerichtet und grinste: „Nichts Genaues weiß man nicht. Wir vermuten, dass vor einigen Hunderttausend Jahren eine für alle Geschöpfe zugängliche Verbindung der beiden Welten existierte. Und dass damals ein reges Hin und Her zwischen der Erde und Tandoran stattfand.“
    „Aber wie vertrugen die Tiere die unterschiedliche Luft? Gab es damals etwa Flüsse mit Goldwasser?“
    „Den Tieren macht das verschiedenartige Luftgemisch gar nicht viel aus, wir haben das mit einem kleinen Affen ausprobiert. Er lebte problemlos mehrere Wochen ohne Goldwasser auf der Erde, bis wir ihn wieder mit zurückgenommen haben. Doch vielleicht war die Luft in den Urzeiten sogar auf beiden Planeten gleich - die Sternentore sorgten ja für eine Durchmischung der Atmosphären.“ Callum bog einen überhängenden Zweig zur Seite und fuhr fort: „Wir fanden Hinweise dafür, dass ein reger Verkehr zwischen den Welten stattfand, aber irgendwann müssen sich die großen Tore abrupt geschlossen haben. Und dann hat sich die Tierwelt allmählich den Verhältnissen auf Tandoran angepasst, genau wie auf der Erde. Wer will schon sagen, wo welches Tier seinen Ursprung hat.“
    „Also, woher die Legenden von den fliegenden Menschen stammen, ist mir jetzt klar.“ Jason grinste. „Aber du hast recht. Die Elefanten sind auf der Erde eher grau, hier mehr braun. Die Giraffen sind größer und von hellerer Farbe - wahrscheinlich müssen sie sich bei den Riesenbäumen auf Tandoran weiter strecken und sind so im Laufe der Evolution immer höher geworden.“
    „Viele Pflanzen und Tiere sind bei uns deutlich größer. Das liegt am Limar und an der erhöhten Schwerkraft auf Tandoran. Sie lässt uns Menschen stärkere Muskeln und einen festeren Körperbau entwickeln. Ich bin sicher, dein Körper passt sich bereits laufend an. Das durch dich hindurchströmende Limar unterstützt diese Veränderung. Du wirst nicht mehr derselbe sein, wenn du zur Erde zurückkehrst.“
    Jason schaute ihn verwirrt an und blickte auf seine Haut. Sie war tatsächlich schon dunkler geworden und auch die typischen Äderungen der Tandorianer schimmerten unter der Oberfläche hervor. „Na, hoffentlich geht das gut“, sagte er mehr zu sich selbst und wandte sich dann wieder seiner Umgebung zu.
    Ein Rauschen untermalte die Geräusche des Dschungels und mit jedem Huftritt trat es deutlicher in den Vordergrund. Sie näherten sich einem Fluss. Einem gigantischen Strom, wie es schien. Zumindest machte der Lärm diesen Eindruck. Doch noch immer konnten sie durch die Bäume nichts erkennen.
    Als sie einen kleineren Berg umrundet hatten, öffnete sich den Reisenden der Blick auf ein weites Tal, in dessen Mitte sich ein felsiger Strom entlangschlängelte. Trauerweiden mit langen Lianen säumten den Flusslauf, dichtes Gestrüpp verschleierte die Grenze zwischen Fluss und Land.
    Hauptmann Meilon hob die Hand und stoppte die Reitergruppe auf einem Felsplateau, an dessen Ende sich der Weg zum Flussufer hinabwand. Jason sah auf der anderen Seite des Stromes den Weg wieder hervortreten, danach führte er zunächst durch ein Stück Wald und dann in die Berge empor. Der Straßenbelag schien sich weiter oben in einem besseren Zustand zu befinden, jedenfalls konnte Jason in der Ferne kaum noch Bewuchs zwischen den Pflasterungen erkennen.
    Ein Soldat, den alle nur bei seinem Spitznamen Dur riefen, ritt zum vorderen Rand des Felsplateaus neben Callum, Jason und Meilon. Dur war der beste Fährtenleser des Trupps und hatte viele Jahre seinen Lebensunterhalt mit der Ernte einer

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