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Die Prophezeiung von Tandoran - Verwundete Welt - Yoga/Fantasy-Roman: 1 (German Edition)

Die Prophezeiung von Tandoran - Verwundete Welt - Yoga/Fantasy-Roman: 1 (German Edition)

Titel: Die Prophezeiung von Tandoran - Verwundete Welt - Yoga/Fantasy-Roman: 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Bödeker
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herumliegen. Er konzentrierte sich und schleuderte mit seinen neu gewonnenen telekinetischen Kräften einige der kleineren Steine so stark er konnte gegen die Felswand. Das klappte gut. Die größeren Brocken wollten seinen Limarkräften jedoch noch nicht folgen. Dafür fühlte er die Erschütterung der kleinen Steine, wenn sie gegen die Wand schlugen. Eine kaum spürbare Druckwelle ging bei jedem Aufschlag durch seinen Körper. War das auch auf sein besonderes Talent zurückzuführen? Er musste Callum dazu befragen.
    Jason richtete sich auf und blickte in die Runde. Seron war nirgends zu sehen. Wahrscheinlich war der Wolf bei seiner morgendlichen Jagd. Die Soldaten saßen im Kreis und frühstückten bereits. Hauptmann Meilon besprach sich mit seiner Truppe und zeichnete mit einem Stock eine Karte auf den Boden. Die blaue Höhle war erfüllt vom Geruch der Pferde. Jason liebte diesen Duft und fühlte sich heimisch. Von draußen her hörte er vielstimmiges Vogelgezwitscher und die melancholische Melodie einer Flöte. Die Sonne erleuchtete strahlend hell das nasse Felsplateau am Eingang der Höhle. Es sah so aus, als hätte jemand einen riesigen Spiegel ausgelegt.
    Rhodon trat zu ihm und fragte: „Moin Jungchen, gut geschlafen?“ Er hatte Echsi dabei und fütterte das Tier mit kleinen Brotkrümeln.
    „Wer spielt da draußen auf der Flöte?“, wollte Jason wissen.
    „Dein Lehrer - hört sich irgendwie traurig an, nicht? Schau mal“, er deutete auf Nickala, die versonnen ihre längst glatten Haare bürstete, „so richtig glücklich scheinen die beiden nicht zu sein. Callum muss endlich mal in Wallung kommen.“ Mit diesen Worten stapfte der Zwerg in Richtung von Hauptmann Meilon.
    Etwas abseits rekelte sich die letzte Spätaufsteherin. Mürrisch schaute Shalyna unter ihrer Decke hervor. Sie versuchte ein Grinsen, als sie Jason bemerkte. Dabei richtete sie sich auf und zog wieder ihre Beine vor die Brust, legte den Kopf auf die Knie und schloss noch einmal die Augen. „Ich brauche einen Kaffee. Holst du mir einen?“
    Jason sprang sofort auf. Diese Eile war ihm dann doch ein bisschen peinlich. Betont langsam ging er zum Feuer und füllte einen Becher aus dem darüber schwebenden Kessel ab.
    Shalyna schenkte ihm ein schon fast perfektes Lächeln, als er ihr den dampfenden Wachmacher in die Hand drückte. Er setzte sich neben sie auf einen Fels und nippte vorsichtig an seinem eigenen Kaffee.
    „Ein schöner Tag. Der Regen hat aufgehört“, sagte er und zeigte nach draußen.
    Shalyna blinzelte kurz zum Eingang hinüber und zog ihr Stirnband zurecht. „Ich kann da noch nicht hingucken.“
    „Wir brechen in zehn Minuten auf. Haben wir wieder Schwierigkeiten mit dem Hochkommen, Shaly?“ Nickala grinste und platzierte sich neben Jason. „Wir wollen heute aus dieser Dschungelhölle rauskommen. Dazu müssen wir stramm reiten.“
    Die Soldaten packten schon ihre Frühstücksutensilien zurück in die Satteltaschen. Jason hatte keinen Hunger. Viel lieber beobachtete er verstohlen Shalyna beim Aufwachen. Er würde während des Rittes ein wenig Trockengebäck knabbern.
    ***
    Mit Hauptmann Meilon an der Spitze legte der Trupp ein zügiges Tempo hin. Im flotten Trab folgte der Zug dem engen und überwucherten Hauptweg durch den Dschungel. Es war Jahrzehnte her, dass diese Straße täglich von Händlern und anderen Reisenden genutzt wurde. Die Flugschiffe hatten diese strapaziöse und langwierige Reise unnötig gemacht. Doch der Weg war von den Waldbewohnern erhalten worden, welche die menschengemachte Schneise durch den Urwald für ihre eigenen Wanderungen nutzten.
    Jason genoss den zügigen Ritt in dem Pflanzenmeer. Er bestaunte die riesigen Bäume mit ihren weit ausholenden Kronen und dem breitverzweigten Stammes- und Astwerk. Durch den gestrigen Regen blitzte alles in grüner Pracht. Ganze Familien von Gorillas turnten von Baum zu Baum, groß wie Menschen, nur sichtlich kräftiger. Die Farben ihrer Felle schwankten zwischen dunkelgelb bis olivbraun. Am Kopf verlief ein heller Streifen von der Nasenwurzel bis zum Nacken, welcher ihnen ein kriegerisches Aussehen verlieh. Die Affen hopsten wild auf den Ästen auf und ab, als die Reisenden unter ihnen vorbeizogen. Einige verfolgten den Trupp noch mehrere Hundert Meter, indem sie sich von Liane zu Liane hinterherschwangen.
    Callum ließ sich etwas zurückfallen, bis er neben Jason ritt. „Wir nennen sie Bovazoos. Sie sind uns Menschen sehr ähnlich und meistens friedlich.

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