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Die Prophezeiung von Tandoran - Verwundete Welt - Yoga/Fantasy-Roman: 1 (German Edition)

Die Prophezeiung von Tandoran - Verwundete Welt - Yoga/Fantasy-Roman: 1 (German Edition)

Titel: Die Prophezeiung von Tandoran - Verwundete Welt - Yoga/Fantasy-Roman: 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Bödeker
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wird? Vielleicht bin ich in der Schule von Sapienta wirklich sicherer aufgehoben?
    Jason stellte den Fotorahmen sorgfältig wieder zurück. Einen Moment verweilten seine Fingerspitzen auf dem Rahmen. Sie hatten sich im Streit getrennt, Jason wusste nicht mehr, worum es ging. Aber seine letzten Worte an seine Mutter waren im Zorn gesprochen. Und jetzt wollte er auch noch gegen ihren Willen nach Tandoran gehen. Er wendete sich zum Fenster und blickte über die mittlerweile dämmrige Sommerlandschaft. Doch er nahm die Aussicht nicht wahr, sein Blick war ins Unendliche gerichtet.
    Ihm kam ein neuer Gedanke: „Vielleicht kann ich auf Tandoran ein bisschen wieder gutmachen. Für meinen Fehler sühnen.“
    Das gefiel ihm. Er glaubte zwar weiterhin nicht, dass er der gesuchte Mensch der zwei Welten sei. Aber helfen könnte er ja trotzdem.
    Tandoran . Jason ließ das Wort in seinen Gedanken nachklingen. Ist die Welt wirklich so wunderschön, wie du sie beschrieben hast, Papa? Eventuell habe ich dort ja auch noch Verwandtschaft?
    Gehobener Stimmung eilte Jason die Treppe hinunter. Er würde zu einer anderen Welt reisen. Unglaublich.
    ***
    Ihm wehte der Duft frischer Zwiebeln und angebratener Auberginen in die Nase. Seine Oma liebte das französische Essen seit ihrer Jugend. Es war einer der Hauptgründe, warum sie damals von Deutschland nach Frankreich gezogen war.
    In der Küche angekommen sah Jason bereits den Wein auf dem hölzernen Küchentisch stehen. Allando und Callum saßen bei Tisch, naschten Oliven und unterhielten sich mit der in mehreren Pfannen und Töpfen rührenden Marga. Callums Blick wanderte hin und wieder zur Straße. Niemand bemerkte den in der Tür verharrenden Jason.
    „Franka war nie ein Kind von Traurigkeit gewesen. Aufs Feiern wollte sie auch mit über 40 nicht verzichten. Das wurde ihr an diesem Abend zum Verhängnis. Doch besitzt ja alles seine zwei Seiten. Mein Herz jubilierte, wenn ich sie beim Herumalbern mit Jason beobachtete, wie sie ihren Sohn anschaute. Es war ein Bild, das einem in trüben Tagen sehr zu Hilfe kommen kann, wenn man am Sinn dieser Welt zweifelt. Franka war bei allem, was sie tat, mit viel Gefühl dabei.“ Aufmerksam lauschten Allando und Callum den Worten der 68-Jährigen.
    Oma. Dich habe ich ganz vergessen. Vielleicht hat es der böse Kaiser auch auf sie abgesehen. Vielleicht wird er sie als Druckmittel benutzen, um an mich ranzukommen.
    Jason machte mit einem Räuspern auf sich aufmerksam.
    „Hallo Jason. Bist du dir darüber im Klaren geworden, wohin die Reise gehen soll?“ Lächelnd, aber auch unsicher schaute seine Oma zu ihm.
    Statt einer Antwort wendete sich Jason an Allando. „Tja, äh ... Meister Allando. Nehmen wir an, ich würde Ihnen nach Tandoran folgen. Wäre es dann möglich, dass dieser dunkle Kaiser auf die Idee kommen könnte, meine Oma als Druckmittel gegen mich zu verwenden?“
    Allando und Callum blickten sich mit zusammengepressten Lippen an. „Ja, dieser Gedanke ist uns in der Tat auch schon gekommen. Wir müssten uns diesbezüglich etwas überlegen.“
    Jason schüttelte den Kopf und schaute zu Marga hinüber. „Wissen Sie, meine Oma ist mir nach dem Tod meiner Eltern der wichtigste Mensch auf Erden. Sie ist jetzt meine ganze Familie. Ich könnte mir nie verzeihen, wenn ihr etwas zustößt und ich hätte nicht geholfen.“ Sein Blick richtete sich wieder auf Meister Allando und seinen Meisterschüler. „Dann kann ich nicht mit nach Tandoran kommen. Später, wenn dieser Mandratan keine Gefahr mehr für meine Oma darstellt, würde ich gerne helfen und mit Ihnen reisen.“
    Er lehnte sich auf den Tisch und blickte betrübt auf die Maserungen der Tischplatte. „Aber wir sind hier nicht länger sicher. Oma, wie wäre es, wenn wir zu Onkel Eckhart nach Deutschland gehen? Der weiß gar nicht, über wie viele Zimmer sein Protzbau verfügt. Er hat stets angeboten, dass wir einmal eine Zeit zu ihm kommen sollen. Ich könnte zu den wichtigsten Terminen ans Gericht fahren und du kannst ein wenig in deiner alten Heimat leben. So lange, bis sich die Gefahr gelegt hat.“
    Der hölzerne Kochlöffel in Margas Hand zitterte. „Oh nein, Jason, auf mich musst du keine Rücksicht nehmen. Ich kann auch alleine Eckhart besuchen.“ Bekümmert schaute Marga von einem zu anderen. „Ich meine, ich freue mich über deine Worte. Aber du hattest recht mit dem, was du vorhin gesagt hast. Es ist nun dein Leben, und du sollst entscheiden. Und Franka wusste nicht, dass

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