Die Prophezeiung von Tandoran - Verwundete Welt - Yoga/Fantasy-Roman: 1 (German Edition)
doch. Unser Häuschen hat ausreichend Schlafplätze.“
„Sehr schön. Es verhält sich nun so. Übermorgen gegen 14 Uhr wird sich das Sternentor nach Tandoran schließen und für 11 Wochen verschlossen bleiben. Das Tor liegt in Indien. Morgen um 9.30 Uhr geht ein Flug von Bordeaux aus nach Delhi. Den müssen wir nehmen. Das Ganze kommt sicher etwas plötzlich und überhastet. Wir haben aber am Auftauchen von Aran gesehen, dass uns der dunkle Kaiser dicht auf den Fersen sitzt. Und er verfügt über weitere Verbündete hier auf der Erde. Wir dürfen keine Zeit verlieren.“
Callum nickte zustimmend. „Aran könnte jederzeit einen neuen Entführungsversuch starten. Weiß er eigentlich, wo unser Sternentor liegt?“
„Davon ist auszugehen. Wenn er klug überlegt, kann er sogar unsere Reiseroute vorausahnen. Schließlich werden morgen früh nicht allzu viele Flieger in Richtung Indien aufbrechen.“
Jason hatte eine Idee: „Ich könnte im Netz nach Verbindungen suchen, die andere nicht so schnell finden. Dauert nur eine halbe Stunde. Soll ich es versuchen?“
„Das wäre hervorragend. Vielleicht können wir so unsere Spuren verwischen. Und dann solltest du packen. Es wird nicht viel sein müssen, für zwei Tage um genau zu sein. Auf Tandoran wirst du neu eingekleidet.“
„Jetzt wird aber erst einmal gegessen.“
Marga hatte das Kochen beendet. Sie tafelte Schüsseln mit Gemüse und Kartoffeln auf. Mit unterdrückter, aber unübersehbarer Begierde fielen Meister Allando und Callum über die Speisen her. Sie schienen längere Zeit nichts mehr zu essen bekommen zu haben. Obwohl Callums Bauchwölbung nicht gerade eingefallen wirkte.
„Wunderbar. Köstlich.“ Callum hatte sich soeben zum dritten Mal den Teller gefüllt. „Ich sehe, ihr bevorzugt die pflanzliche Kost. Gibt es bei euch nie Fleisch?“
„Nein, Oma und Mutter sind schon seit Ewigkeiten Vegetarier. Ich habe als Kind hin und wieder Schnitzel oder Wurst gekriegt. Seit einigen Jahren esse ich aber auch kein Tier mehr. Wird das auf Tandoran ein Problem sein?“, fragte Jason.
„Nein, nein.“ Meister Allando hatte gerade ausgekaut. „Es wird zwar auch Fleisch gegessen, aber um mehr Limar zur Verfügung zu haben, ist es für Tandorianer günstiger, sich fleischlos zu ernähren. Wir erhalten dadurch ein höheres Energieniveau. Von daher gibt es in Sapienta stets ein reichhaltiges Gemüseangebot. Die Küche dort wird allerdings nicht mit der deiner Oma mithalten können.“ Er lächelte in Richtung Marga. „Aber groß umstellen wirst du dich nicht müssen. Die Geschmäcker sind auf der Erde und auf Tandoran ähnlich. Nur dass viele unserer Gerichte mit Insekten gewürzt sind.“ Ohne eine Miene zu verziehen, steckte er sich eine Kartoffel in den Mund.
Jason waren nach dem Wort Insekten die Gesichtszüge entglitten. „Sie meinen echte Insekten? Im Ganzen? Wieso das denn?“
„Lass dich nicht veräppeln“, machte Callum dem Spaß ein Ende. „Mir liegt noch etwas auf dem Herzen. Da unsere Energiereserven fast aufgebraucht sind, sollten wir über eine andere Bewaffnung nachdenken. Eine Pistole werden wir nicht ins Flugzeug bekommen. Habt Ihr noch andere Ideen, Meister?“
Allando fasste sich grübelnd an sein Kinn. „Du hast Recht, Callum. Aber ich wüsste nicht, was das sein könnte. Wachsamkeit sollte unser größter Schutz sein. Und mein Gaphirstein.“
„Ich könnte noch einen Baseballschläger mitnehmen. Er hängt in meinem Zimmer. Ich bringe ihn mit runter, wenn ich die Verbindungen gecheckt habe.“
Mit diesen Worten brachte Jason seinen Teller zur Spüle und entschwand nach oben.
„Für euch beide habe ich noch etwas.“
Marga zwinkerte in Richtung des Tisches und zauberte aus dem Kühlschrank zwei Schälchen mit einer Quarkspeise hervor. Auf den Gesichtern der so Beglückten zeichnete sich ein wohliges Strahlen ab.
Nachdem auch diese beiden Portionen vertilgt waren, half Callum Marga beim Aufräumen der Küche. Allando hatte sich nach oben zu Jason begeben. Zehn Minuten später kamen beide gemeinsam die Treppe hinunter.
„Es gibt leider nur eine andere Verbindung, dafür haben wir aber mehr Pufferzeit. Morgen früh um halb neun Uhr geht ein Flieger von Mérignac nach Rom. Von dort haben wir Anschluss nach Delhi. Etwas kompliziert, aber wir müssen darauf vertrauen, dass die Flüge pünktlich sind. Wir haben bereits die entsprechenden Tickets gekauft. Zum Glück hatte die Kreditkarte vom Juster einen genügenden
Weitere Kostenlose Bücher