Die Prophezeiung von Tandoran - Verwundete Welt - Yoga/Fantasy-Roman: 1 (German Edition)
wahrscheinlich der Dicke, dem Callum das Schlagband unter den Reifen gelegt hatte. Er hatte Mühe, mit Aran Schritt zu halten und sah eher heruntergekommen als gefährlich aus. Arans Blicke huschten im gut gefüllten Terminalbereich hin und her. Auch Callum und Allando sahen den Hünen.
„Kommt, lasst uns verschwinden. Wir suchen uns eine Nische, wo wir nicht auffallen. Vielleicht finden wir einen Polizisten, in dessen Nähe wir uns stellen können“, schlug Allando vor.
Er wies auf einen Stand mit Souvenirkarten auf der anderen Seite der Halle. Die drei versteckten sich hinter den Kartenständern und behielten durch die Reihen der Karten den Eingang des Sicherheitsbereiches im Auge. Von dort musste Aran kommen, wenn er sich eine Flugkarte besorgen würde.
Jason schwitzte. Sein T-Shirt war am Rücken und unter den Achseln unverkennbar feucht, obwohl es jetzt am Morgen noch gar nicht so heiß war. Immer wieder fragte er sich, was er tun könnte, wenn Aran einen direkten Angriff starten würde. Körperlich waren sie dem Muskelmann und dem Dicken unterlegen. Er biss sich nachdenklich auf die Unterlippe. Vielleicht eine Waffe suchen? Aber was? Den Baseballschläger hatten sie zu Hause gelassen, er wäre zu auffällig gewesen.
Aus den Lautsprechern ertönte ein Gong. Auf der Anzeigetafel erschien das Wort Boarding für die Maschine nach Rom. Jason fühlte sich so, als wäre der Gürtel um seine Brust zerrissen. Er strahlte in Richtung Meister Allandos. Doch dessen Gesichtsausdruck blieb verhalten.
Eine Menschenschlange versammelte sich am Ausgang zur Fluggastbrücke des Fliegers nach Rom. Zwei uniformierte Damen mit zu Zöpfen gebundenen Haaren nahmen mit ihrem Stewardess-Lächeln die Boardkarten entgegen. Die ersten Passagiere betraten das Flugzeug.
Auch Jason, Callum und Meister Allando begaben sich in die Reihe. Dabei mussten sie darauf achten, nicht in den Sichtbereich von Aran zu gelangen. Jason nutzte einen breitschultrigen Geschäftsmann zur Deckung. Die anderen beiden taten es ihm gleich. Jetzt durfte einfach nichts mehr passieren.
Als nur noch vier Passagiere vor ihnen in der Schlange standen, knackte es in den Lautsprechern über ihnen. „Der Fluggast Jason Lazar möchte sich bitte umgehend am Infopoint im Terminal A melden. Ich wiederhole. Der Fluggast Jason Lazar möchte sich umgehend am Infopoint von Terminal A melden.“
Jason wurde kalkweiß im Gesicht. Entsetzt starrte er Meister Allando an. Dieser blickte fragend zu Callum, der rasch den Kopf schüttelte. Ein altes Ehepaar war noch vor ihnen. Die beiden Boarding-Damen hatten bei der Lautsprecherdurchsage kurz hochgeschaut. Meister Allando schob Callum nach vorne und nahm Jason in die Mitte.
„Ganz ruhig. Wir ignorieren das“, zischte er. „Vielleicht fällt den Damen dein Name nicht auf. Wir gehen dann einfach an Bord.“
Jason wischte sich den Schweiß von der Stirn. Zitternd las er seinen Namen auf der Flugkarte. Unübersehbar stand dort „Jason Lazar“. Er hielt die Karte so zwischen Daumen und Zeigefinger, dass der Daumen den größten Teil des Namens überdeckte. Zum Glück wurde hier wenigstens der Pass nicht mehr kontrolliert.
Jetzt kam Callum an die Reihe. Er sprach eine der Kontrolleurinnen an: „Wie schade, dass ich nun Frankreich verlasse. So viele hübsche Frauen in diesem Land. Und zum Abschied muss mir noch die Schönste von allen begegnen.“
Jason staunte über die Worte des bisher so zurückhaltenden Tandorianers.
Die blonde Kontrolleurin tauschte ein Grinsen mit ihrer rothaarigen Kollegin. Callum lief hochrot an, schien aber nicht zu wissen, was er noch sagen könnte. Mit einem Schmunzeln übernahm die Stewardess die Karte von Jason.
„Wissen Sie, ich bin kein Fotograf“, versuchte Callum mit zitternder Stimme die Aufmerksamkeit weiter auf sich zu ziehen.
Sein Gesicht glich einem roten Luftballon. Jason bewunderte ihn dafür, dass er trotz seiner Schüchternheit weitermachte.
„Aber ich habe einen Blick für Schönheit, Sie können viel Geld als Model verdienen. Selbst in diesem überreichlich gesegneten Land“, bemühte sich Callum weiter.
Jason merkte, wie sich das Zittern seiner Finger verstärkte. Verkrampft zwang er seine Hand zur Ruhe. Die Kontrolleurin wirkte peinlich berührt, als sie seinen Flugschein kontrollierte. Sie schien nicht auf den Namen zu achten. Verhalten lächelnd nickte sie Jason zu, gab ihm den Boardabschnitt zurück und drehte sich in Richtung des Ausganges. Strahlend winkte der
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