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Die Prophezeiung von Tandoran - Verwundete Welt - Yoga/Fantasy-Roman: 1 (German Edition)

Die Prophezeiung von Tandoran - Verwundete Welt - Yoga/Fantasy-Roman: 1 (German Edition)

Titel: Die Prophezeiung von Tandoran - Verwundete Welt - Yoga/Fantasy-Roman: 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Bödeker
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ausbreitet.
    Erschrocken tänzelte der Hengst einen Schritt zur Seite. Ruhig führte Jason seine Hand hinterher und setzte die Übertragung fort. Der Erfolg war verblüffend. Gorum schwenkte seinen Kopf in Jasons Richtung, seine Pferdeohren verloren die Anspannung und die großen Augen fielen ihm langsam zu.
    Mit offenem Mund schaute Jason zu Meister Allando. „Es scheint zu klappen.“
    Allando nickte erfreut. „Was fühlst du jetzt, wenn du, ohne zu übertragen, seine Haut berührst?“
    Jason spürte in seine Hände. „Gorum genießt. Ich nehme eine zufriedene Schläfrigkeit wahr.“
    „Fantastisch.“ Callum war neben Jason getreten und hielt seine Hand an den Hals von Gorum. „Ich spüre nichts.“ Aufmerksam blickte er in Jasons Gesicht. „Damit hätten wir das erste Talent von dir entdeckt: Du kannst Gefühle erspüren und verändern. Konntest du das auf der Erde auch schon?“
    Jason schüttelte den Kopf. „Na ja, zumindest nicht so. Ich konnte schon immer gut ein Pferd beruhigen. Besonders beim Einreiten ist mir das zugutegekommen. Normalerweise lassen sich die Frischlinge nur unter großen Schwierigkeiten einen Sattel auflegen. Bei den meisten hat es genügt, wenn ich ihnen ein wenig über die Nase gestreichelt und besänftigend auf sie eingeredet habe. Dann konnte ich sie ohne Widerstand satteln. Und wenn ich mit meinem Rappen Morgenwind im Galopp über die Waldwege geritten bin, meinte ich, die Begeisterung von ihm spüren zu können. Aber das empfand ich bei Weitem nicht so deutlich wie das eben.“
    „Funktioniert es auch beim Menschen?“ Callum ging zu einem Felsblock, setzte sich und hielt ihm den freien Arm hin. Die Ärmel des Hemdes hatte er etwas hochgezogen.
    Jason schritt grinsend hinterher. „Was möchtest du denn? Angst, Scham, Horror oder Depression? Kostet alles gleich.“
    „Sieh doch.“ Allando zeigte erstaunt hinter ihn.
    Jason drehte sich um und erschrak. Direkt in seinem Rücken stand Gorum. Er war einfach hinter ihm hergetrappst. Lächelnd streichelte Jason ihm über die Nase.
    „Erstaunlich. Er will nicht mehr von dir lassen. Die Gefühlsübertragung scheint ihm gefallen zu haben.“ Allando war an seine Seite getreten und kraulte nun ebenfalls über den Hals des Pferdes.
    „Ich will auch.“ Grinsend hielt Callum ihm immer noch den Arm hin.
    Jason überlegte kurz, was er Callum senden sollte und führte wieder die Atemübung aus. Er schickte Callum das Gefühl der Freude, dass er eben beim Anblick der Pferde empfand. Diesmal fühlte es sich schwieriger an, die Heiterkeitswolke durch Callums Haut zu schieben - er spürte einen zähen Widerstand. Doch als dieser passiert war, konnte er die Heiterkeit ohne Probleme in Callums Körper ausbreiten. Er schlug die Augen auf und schaute dem Tandorianer fragend ins Gesicht.
    „Herrlich. Mehr davon. Ab jetzt lauf ich auch immer hinter dir her.“ Callum ließ seinen Arm fallen und lehnte sich mit genussvoller Miene an die Felswand.
    Meister Allando blickte nachdenklich auf Jason. „Jede Fähigkeit kann zum Guten und zum Schlechten verwendet werden. Aber es handelt sich um ein beeindruckendes Talent.“ Dann drehte er sich um und schritt auf sein Pferd zu. „Wir haben wenig Zeit. Wenn wir heute Abend in Sapienta sein wollen, müssen wir jetzt aufbrechen.“
    Mit diesen Worten schwang er sich auf und trabte an. Jason glitt ebenfalls in den Sattel und atmete noch einmal tief ein. Was würde diese Welt noch für ihn bereithalten?
    ***
    „Komm hier rüber und probier diesen.“ Shalyna winkte ein 6-jähriges Mädchen zu sich ran. „In diesem Stein befindet sich die Geschichte von Mertep dan Landen. Wie er den Ingadi das silberne Vlies zurückerobert hat. Bitte gib mir Bescheid, wenn du das Märchen zu Ende gehört hast.“
    Die kleine Lorina nickte, streckte sich auf der Liege aus und richtete den Sayloqstein über sich aus. Das Mädchen schloss die Augen. Shalyna hörte, wie sich der Atem des Kindes beruhigte. Die Atmung war für sie als Lehrerin das Zeichen, dass Lorina wirklich in ihre Meditation eintrat und nicht nur faul auf der Bank lag. Jetzt konnte die Schülerin das Wissen aus dem Sayloq über sich aufnehmen. Speziell ausgebildete „Autoren“ schrieben die Fakten, Zahlen und Bilder mittels einer Gedankentechnik in die Steine, welche fortan den eingepflanzten Lehrstoff wieder ausstrahlen konnten. Um zu lernen, musste man sich auf Tandoran einfach nur entspannen und empfangsbereit machen, der Rest geschah über die Sayloqs

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