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Die Prophezeiung von Tandoran - Verwundete Welt - Yoga/Fantasy-Roman: 1 (German Edition)

Die Prophezeiung von Tandoran - Verwundete Welt - Yoga/Fantasy-Roman: 1 (German Edition)

Titel: Die Prophezeiung von Tandoran - Verwundete Welt - Yoga/Fantasy-Roman: 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Bödeker
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von alleine. Die Ingadi hatten ihnen alles darüber beigebracht.
    Shalyna justierte eine Stoppuhr, die auf einer hölzernen Platte mit unregelmäßigem Rand befestigt war, und startete die Zeitmessung. Die Stoppuhren waren eine Errungenschaft von den Besuchen auf der Erde. Erst seit einigen Jahren war es gelungen, funktionsfähige Zeitmesser herzustellen. Shalynas Gedanken wanderten zu Callum, er war ihr als Lehrer zugeteilt. Wie es ihm wohl auf der Erde erging?
    Nach 23 Sekunden rief das Mädchen: „Fertig. Gerade eben hat sich der große dicke Ingadi bedankt und sich dann noch übergeben.“
    Shalyna lachte. Lorina starrte sie mit ernstem Gesicht an. „Er hat das Vlies übergeben, Lori, nicht sich.“ Immer noch schmunzelnd streichelte sie über den Kopf des Kindes, notierte die Zeit in einer Tabelle und übertrug die 23 Sekunden in eine Grafik. Zufrieden bemerkte Shalyna den abfallenden Trend. „Nur die Hälfte der Zeit wie letzte Woche. Die Beimischung von Quarz hat noch einmal die Abspielzeit halbiert.“ Sie wandte sich an Lorina: „War die Übertragung angenehm? Fehlte vielleicht irgendetwas?“
    „Also, ich glaube nicht. Es war irgendwie härter als sonst, aber nicht schlimm.“
    Shalynas Stimmung sackte ab. Härter - das war nicht schön. Übertrieb sie es? Sie liebte die Arbeit mit Kindern, ging ganz in den Forschungen zur Verbesserung der Sayloqsteine auf. Aber sie musste vorsichtig vorgehen, damit ihre Versuchspersonen keinen Schaden nahmen. Sie kratzte sich unter ihrem Kopftuch an der Stirn und blickte zweifelnd Lorina an. „Hast du ...“
    Plötzlich hörten sie einen Schrei aus der hinteren Ecke des sechseckigen Raumes. Helles Tageslicht flutete durch die breite Fensterfront herein und blendete Shalyna. Sie blinzelte und lief dann auf einen 9-jährigen Jungen zu, der auf einer Liege lag und die Hand auf seine Stirn presste.
     „Janis, was ist los?“ Shalyna befühlte die Stirn des Kindes. „Hast du Schmerzen?“
    „Ja, es drückt auf einmal hier oben so.“ Shalyna entfernte den faustgroßen Sayloqstein von Janis Kopf und gab ihm einen Schluck zu trinken. „Ich gebe dir für heute frei. Die Diamantenummantelung lässt das gespeicherte Wissen sehr breit gefächert in dein Gehirn einströmen. Da kann es schon mal an einer Stelle wehtun. Wie weit bist du denn gekommen?“
    Janis runzelte seine kleine Stirn und strich sich mit der Hand durch die zerzausten Haare. „Bei der Schlacht von Ruen habe ich den Endkampf beobachtet. Dabei fing es auf einmal an, hier zu pochen.“ Er zeigte auf die Vorderseite seines Schädels.
    „O.K., das passt.“ Shalyna notierte sich die Zeit von der Stoppuhr neben Janis Kopf. „Dort hättest du auch ungefähr landen sollen. Aber es kann sein, dass die Kriegshandlungen zu schauderhaft für deinen Geist waren und der Diamantenmantel hat diesen Effekt noch verstärkt.“
    Sie streichelte Janis sanft über seinen Kopf. Shalyna bemerkte, wie er sie mit großen Augen anstarrte.
    „Ist alles o.k.?“, fragte sie.
    Janis Gesicht verfärbte sich. Seine Wangen wurden puterrot und bildeten einen scharfen Kontrast zu seiner auf Tandoran kindertypisch hellgelben Haut. Schnell wendete er sich ab und murmelte, dass alles in Ordnung sei.
    Da ertönte vom Flur die Schulklingel. Über 3.000 Schüler in Sapienta wurden damit zum Gang nach draußen aufgerufen. Die Kinder aus Shalynas Klasse sprangen auf und schnappten sich ihre Taschen. An der Tür kam es zu Gedränge.
    „Ich wünsche euch auch einen schönen Tag. Und macht zu Hause die Übungen, die wir besprochen haben.“ rief Shalyna der fliehenden Meute hinterher und räumte verunsichert die Sayloqsteine zusammen. Ging sie bei ihren Verbesserungsbemühungen zu weit? Sie musste sich mit Meisterin Ruben noch einmal abstimmen. Vielleicht sollte sie doch auf Callum hören und nicht so viel auf eigene Faust ausprobieren. Aber Callum tat ja fast nichts, ohne Meister Allando zu fragen. So wollte sie auch nicht enden.
    Nachdem sie mit einem kurzen Blick geklärt hatte, dass alles an seinem richtigen Ort stand, verließ sie den Klassenraum. Beschwingten Schrittes eilte sie in ein Büro zwei Stockwerke tiefer, in welchem Nickala gerade eine Liste ausfüllte. Shalynas Freundin hatte lange schwarze Haare, die bis zu den Hüften reichten, und eine für tandorianische Verhältnisse sehr helle, nahezu weiße Haut.
    „Hi Nicki. Gibt es etwas Neues von Callum und Meister Allando? Sie müssen doch bald wieder zurückkehren, oder?“, fragte

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