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Die Prophezeiung von Tandoran - Verwundete Welt - Yoga/Fantasy-Roman: 1 (German Edition)

Die Prophezeiung von Tandoran - Verwundete Welt - Yoga/Fantasy-Roman: 1 (German Edition)

Titel: Die Prophezeiung von Tandoran - Verwundete Welt - Yoga/Fantasy-Roman: 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Bödeker
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lange dieser Zustand andauerte, vermochte er später nicht zu sagen. Zuerst endete die Zähigkeit seines Fluges, er purzelte wieder schneller hinab. Kurz konnte er ein Meer aus Sternen erkennen. Dann erschienen erneut die kreiselnden Farbpirouetten, die Körperauflösung, die prickelnde Energie. Unvermittelt strauchelte er nach vorn. Zwei Arme fingen ihn hart an der Schulter auf.
    „Alles in Ordnung, Jason?“
    Callum schaute ihm prüfend in die Augen und zog ihn zur Seite.
    Jason zitterte am ganzen Körper. Hätte Callum ihn nicht gehalten, wäre er einfach nach unten gesackt. Verwirrt blickte er sich um. In diesem Moment begann der Fels ihm gegenüber zu wabern und in einem Lichtblitz taumelte Meister Allando aus der Wand hervor. Stolpernd konnte er das Gleichgewicht halten. Mit den Händen auf die Knie gestützt blieb er keuchend stehen und murmelte etwas in tandorianischem Singsang.
    Sie befanden sich in einer geräumigen Höhle, die von weich leuchtenden, in die Felswand eingefügten runden Steinen erhellt wurde. Der Höhlenboden schimmerte im Licht eines offenen Feuers in einem Kamin. Die Luft roch feucht und wirkte zäher und schwerer als auf der Erde, das Atmen bereitete Jason ungewohnte Mühe. Er sah neben Callum und dem Meister einen weiteren Mann an der gegenüberliegenden Wand nahe einem Durchgang stehen. Dieser war mit ledernen Hosen und einem hellbraunen Hemd bekleidet.
    „Mir geht es gut.“
    Callum zog seine Hände zurück. Jason richtete sich auf. „Sind wir gelandet?“
    „Willkommen auf Tandoran, Jason.“ Meister Allando gesellte sich zu ihnen. „Komm, wir sollten uns umziehen. Marak.“
    Auf ein Zeichen Allandos hin kam der fremde Mann auf sie zu. Er sprach ehrfürchtig mit dem Meister, Jason konnte kein Wort verstehen. Offenkundig forderte Allando frische Kleidung für Jason.
    Marak maß mit einem kurzen Blick Jasons Länge ab und begab sich zu einem Schrank im hinteren Höhlenbereich. Er prüfte einige Kleiderstapel und kam dann mit einer schwarzen Lederhose, einem dunkelgrünen Hemd, Unterkleidung und braunen Stiefeln zurück. Meister Allando und Callum nahmen sich ihre Sachen von einem rehbraunen Tisch, der mitten in der Höhle stand.
    „Die Stoffe von der Erde passen nicht zu unserer Luft. Sie würden schnell löchrig werden.“ Callum trat zu einem Eimer und wusch sich Gesicht und Hände. Dann nahm er eine Brille von seinem Kleiderstapel.
    Jason stutzte. „Ist da Wasser in den Brillengläsern?“
    Ohne Antwort richtete Callum seine Augen auf ihn. Durch die Brille hindurch sah Jason, wie seine Pupillen riesengroß wurden und sich dann zu winziger Größe zusammenzogen.
    „Eine Spezialbrille für mich. Ich kann das Wasser zwischen den Gläsern so verändern, dass ich nahe Gegenstände wie mit einem Mikroskop vergrößere, oder die Optik so einstellen, dass die Brille wie ein Fernglas verstärkt. Habe ich selbst erfunden. Ganz praktisch.“ Grinsend zog er seine beigefarbene Hose über und band seinen Umhang vor der Brust zusammen.
    So wendeten die Siddhis also ihre Kräfte an. Jason zog sich rasch an und stellte zufrieden fest: „Passt wie für mich gemacht. Die Hose ist wunderbar geschmeidig und das Hemd wirkt federleicht.“ Prüfend ging er einige Schritte durch den Raum. „Und solche Stiefel habe ich noch nie getragen. Bequem, als wären meine Füße in ein Fell gewickelt.“
    Meister Allando, mittlerweile in eine weißgraue Robe gehüllt, lächelte. „Das Handwerk hat einen hohen Stellenwert auf Tandoran. Du wirst es an zahlreichen Kleinigkeiten feststellen, dass hier sehr vieles mit der Hand und einer Prise Limar hergestellt wird.“
    Marak wandte sich erneut an den Meister und deutete auf den Tisch. Dort standen eine Karaffe mit Wasser, Brot und verschiedene Aufstriche in Holztiegeln.
    Allando nickte ihm dankbar zu. „Als Erstes muss Jason etwas Goldwasser zu sich nehmen. Callum?“
    Der Meisterschüler holte die Flasche, schenkte einen Fingerbreit in einen Becher ein, füllte mit Wasser auf und reichte die Mischung an Jason. Das Getränk besaß einen metallischen Geschmack und breitete sich wärmend in seinem Magen aus. Sofort fiel ihm das Atmen leichter, es roch auf einmal würzig und klar. Er bemerkte die prüfenden Blicke der anderen auf sich.
    „Es wirkt.“ Jason lächelte. „Ihr habt wunderbare Luft hier auf Tandoran.“
    „Gut. Wir wollen keine Zeit verlieren. Lasst uns etwas essen und dann aufbrechen.“
    Die drei Reisenden schmierten sich Brote. Jason wählte

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