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Die Prophezeiung von Tandoran - Verwundete Welt - Yoga/Fantasy-Roman: 1 (German Edition)

Die Prophezeiung von Tandoran - Verwundete Welt - Yoga/Fantasy-Roman: 1 (German Edition)

Titel: Die Prophezeiung von Tandoran - Verwundete Welt - Yoga/Fantasy-Roman: 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Bödeker
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das ein reger Verkehr ein- und ausging. Zinnen krönten die Wehranlage, deren obere Enden in fein ausgearbeitete Tierkörper ausliefen. Jason erinnerten diese Tierskulpturen tatsächlich an den Film Jurassic Park.
    Über dem Eingangstor erhob sich ein mindestens 100 Meter in den Himmel ragender Turm. Jason fragte sich, wie solch eine Konstruktion möglich sei. Das Gebilde besaß Ausbuchtungen, die so filigran mit der Grundkonstruktion verbunden waren, als ob sie jeden Moment abbrechen würden. Es musste an diesem Sinith liegen.
    Hinter den Mauern bedeckte ein bunt zusammengewürfeltes Häusermeer unterschiedlichster Ausprägung das Stadtgebiet. Sämtliche Gebäude schwelgten in gedämpften, edlen Farben mit kunstvoll ineinander laufenden Schattierungen. Jedes Haus schien ganz individuell gebaut. Eines war von mehreren Türmen gekrönt, das nächste erinnerte an eine Pyramide. Gleich daneben befand sich eine Art Hochhaus mit sieben Stockwerken und eins weiter erhob sich eine Kirche.
    Die Stadt stieg nach hinten stetig an und endete an einem weitläufigen Hügel. Auf diesem lag die Schule von Sapienta: ein großzügiger Gebäudekomplex, mit einer eigenen Mauer versehen, von vier riesigen Türmen beherrscht, in deren Schutz sich ein breites Kuppelgebäude schmiegte. Diese Stadt in der Stadt war komplett in Silbergrau gehalten und schimmerte im Licht der untergehenden Sonne. Es war mittlerweile fast dunkel.
    „Was du dort siehst ist die Schule. Sie überragt und prägt Sapienta. Kein Mensch weiß, wann und von wem sie erbaut wurde. Über 3.000 Schüler werden momentan hier unterrichtet.“ Callum deutete auf eine Reihe an Bauten, die neben der Hauptkuppel des Schulhügels standen.
    „Wie sind solche Konstruktionen möglich? Ich meine, teilweise sehen die Häuser aus, als würde beim kleinsten Windhauch ein Stück abbrechen.“
    „Mit Limar und Sinith ist einiges möglich.“ Callum schmunzelte. „Die Grundkonstruktion besteht fast immer aus Sinith. Egal, wie lange das Gebäude schon existiert, sein Sinithskelett steht unverwüstlich. Falls du mal ein Gedicht über ewige Liebe von dan Tobeau liest - er verwendet gerne den Vergleich mit Sinith.“ Callum rezitierte ein Stück in dem für Jason unbekannten Wortgeflecht.
    „Welche Sprache hast du gerade gesprochen?“, fragte Jason.
    „Alle Völker auf Tandoran sprechen dieselbe Sprache. Tandorianisch, wenn du so willst. Ich kann dir das Gedicht aber nicht wirklich gut übersetzen. Der Dichter spricht davon, dass seine große Liebe ihm gezeigt hat, wofür man lebt und beschreibt die Dauerhaftigkeit ihrer Liebe eben mit dem Sinith.“
    „Ist Tandorianisch schwer zu erlernen?“
    „Keine Sorge.“ Callum schob sich eine seiner Glückspastillen in den Mund. „Du wirst dich quasi über Nacht mit allen unterhalten können, als hättest du nie etwas anderes gesprochen.“ In Jasons Gesicht erschien ein zweifelnder Ausdruck. „Du wirst es erleben. Auf Tandoran warten noch so einige Geheimnisse auf dich.“
    Callum grüßte den Torwächter nach Sitte der Südländer. Er legte die rechte Hand auf sein Herz und hielt sie dann gegen die rechte Hand von Jamai, der vorher ebenfalls die Herzbewegung durchgeführt hatte. Kurz tauschten sie Worte in dem tandoranischen Singsang aus.
    Callum kehrte zu ihnen zurück und sagte: „Keine außergewöhnlichen Vorkommnisse in unserer Abwesenheit. Lasst uns direkt zur Schule reiten.“
    Jason hörte gar nicht richtig hin. Staunend starrte er in das ungeachtet der späten Nachmittagsstunde geschäftige Treiben der Stadt. Hier brüllte eine Frau aus dem Fenster ihrem Mann etwas hinterher - trotz der hausfraulichen Schürze erschien sie Jason wie fast alle Tandorianerinnen hochattraktiv. Dort gab es einen Marktstand mit unbekannten Nahrungsmitteln, Tieren, Kunstgegenständen. Jason entdeckte aber auch Bücherläden, Restaurants, Kneipen. Kurz hinter den Stadtmauern ritten sie an einem Freibad entlang, in dem sich immer noch Jungen und Mädchen tummelten. Jason sah, dass die makellos gebräunte Haut und der muskulöse Körperbau der Tandorianer sich auch unter der Kleidung fortsetzten.
    „Sapienta steht an dieser Stelle seit Menschen Gedenken. Auf jeden Fall mehrere Tausend Jahre. Unter der Badeanlage liegt eine heiße Quelle, sie wird schon seit wir Aufzeichnungen besitzen zum Baden genutzt. Du findest in dem Gebäude dahinter eine Dampfsauna und ein Warmstrombecken. Leg dich hinein und du wirst vom körperwarmen Wasser sanft umspült.

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