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Die Prophezeiung von Tandoran - Verwundete Welt - Yoga/Fantasy-Roman: 1 (German Edition)

Die Prophezeiung von Tandoran - Verwundete Welt - Yoga/Fantasy-Roman: 1 (German Edition)

Titel: Die Prophezeiung von Tandoran - Verwundete Welt - Yoga/Fantasy-Roman: 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Bödeker
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Angenehmer habe ich Entspannung noch nirgends erlebt.“ Callum übernahm den Part des Fremdenführers. Meister Allando hatte sich die Kapuze übergestülpt und folgte wachsam am Ende der Dreierkette.
    „Das würde ich gerne einmal ausprobieren.“ Jason empfand ein wenig Neid auf die badenden Tandorianer. Nach dem ganztätigen Ritthätte er sich mit Freude in das verlockende Becken gestürzt.
    Callum bemerkte seinen sehnsüchtigen Blick. „Alles zu seiner Zeit. Wir müssen jetzt erst in die Schule.“
    Einige Minuten später erreichten sie das Stadtzentrum. Der Marktplatz war von aufwendig verzierten Häusern umgeben. Balkone wurden von menschlichen und tierischen Gestalten getragen. Eine auffallend ausladende Galerie stützte sich auf die Schwingen eines Ingadi-Flügels. Auf der Erde wäre solch eine Konstruktion nicht stabil, hier erlaubte das Sinith derartig filigrane Skulpturen. Der Ingadi schimmerte im Licht der untergehenden Sonne dunkelgrün. Er wirkte auf Jason einerseits unnachgiebig, andererseits strahlte die Form der Augen eine tiefe Intelligenz aus. Aus den offenen Flügeltüren des Balkons sang eine volle Frauenstimme, die Jason an eine Mischung aus Klassik und Pop erinnerte.
    In der Stadt war es erdrückend heiß. Tausende von Gerüchen des Marktes waberten durch seine Nase. Gold schien auf Tandoran nicht viel zu gelten, sogar als Fensterrahmen musste es herhalten. Auf Nachfrage meinte Callum: „Es ist hier überreichlich vorhanden. Und da es nicht rostet, wird es gerne beim Verzieren von Gebäuden verwendet. Balkone, Fenster, Dachrinnen oder Schornsteine - fast immer nehmen wir Gold. Oder für die Herstellung von Figuren. Schau dort.“ Callum zeigte auf zwei goldene Dinosaurierfiguren, die aus der Ecke einer Gaube hervorragten.
    Sie ritten das Pflaster zum Schulhügel hoch. Jason bestaunte die eindrucksvollen Bauten auf dem Plateau. Das kuppelüberdachte Hauptgebäude beschattete die gesamte Straße, welche hinauf zur Schule führte. Trotzdem wurde es von den vier Türmen deutlich überragt. Jason schätzte ihre Höhe auf über 70 Stockwerke, gekrönt wurden sie jeweils von einer zinnenbewehrten Aussichtsplattform. Sie umringten den voluminösen Kuppelbau, gleich daneben schlossen sich dutzende Nebengebäude an.
    „Boohh“, entfuhr es Jason.
    Mit einem Schlag waren die Lichter der Schule angegangen. Jason wäre vor Schreck fast von Gorum gerutscht. Jetzt wusste er, warum sie die Schule der tausend Lichter genannt wurde. Er ließ sein Pferd mitten auf dem Anstieg zur Schule stoppen und bestaunte das Lichtermeer an den Wänden der Schulgebäude. Auch an den Türmen und dem abgerundeten Kuppelgebäude in der Mitte erstrahlten zahlreiche Steine.
    „Beeindruckend, nicht?“ Allando war dicht neben ihn geritten und genoss den Anblick ebenfalls. „Die Erbauer der Schule waren Verehrer des Lichtes. Für sie stand das Licht für Erkenntnis, für Aufklärung, für eine klare Verbindung zum eigenen Selbst. Du kannst das an zahlreichen Inschriften innerhalb der Türme nachlesen.“ Allando ließ seinen Apfelschimmel antraben und deutete Jason, ihm zu folgen. „Wir setzen ihre Tradition fort. Sapienta ist eine Geistesschule - mit einer Lehre des Glücks, wie Callum vorhin schon so treffend formulierte. Für die Südlande ist die Schule von größter Bedeutung, Jason. Du hast es vorhin an dem Bauern gesehen. Die Menschen vertrauen auf uns. Von hier aus geht eine Richtschnur des Lebens auf Tandoran aus.“
    Die Wächter am Schultor trugen eine eigene Uniform. Brustpanzer sowie Bein- und Kopfschutz waren in dunklem Rot gehalten. Ein Symbol aus zwei ineinander verschränkten Dreiecken, welche in ihrer Mitte ein Auge umschlossen, zierte die Brustplatte. Die Reisegruppe wurde ehrfurchtsvoll begrüßt. Callum flüsterte Jason zu, dass es eine große Ehre darstellte, in die Schutztruppe der Schule von Sapienta aufgenommen zu werden.
    Meister Allando steuerte den linken der wolkenkratzerhohen Türme an. Jemand winkte ihnen von einem der ringförmig um das Hauptgebäude verlaufenden Galerien zu. Callum erwiderte den Gruß knapp und stieg vom Pferd. Drei Stallwärter liefen auf sie zu und führten die nicht im Geringsten erschöpften Tiere in die Ställe. Zu Fuß ging es weiter auf den Eingang des Riesenturmes zu.
    Daraus stürmte ihnen eine schwarzhaarige Schönheit entgegen. Jason war erstaunt, eine so helle Haut auf Tandoran zu Gesicht zu bekommen. Aber zu dieser Grazie passte der Teint - er stand in starkem

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