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Die Prophezeiung von Tandoran - Verwundete Welt - Yoga/Fantasy-Roman: 1 (German Edition)

Die Prophezeiung von Tandoran - Verwundete Welt - Yoga/Fantasy-Roman: 1 (German Edition)

Titel: Die Prophezeiung von Tandoran - Verwundete Welt - Yoga/Fantasy-Roman: 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Bödeker
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geforscht wird. Momentan steht da der Krieg im Fokus aller Bemühungen. Zu sehr, befürchte ich. Wir hatten gehofft, das mit der Ernte wird sich von selbst erledigen.“
    Sie kamen an einem dreieckigen Gebäude mit riesigen Fensterflächen vorbei. Große Lagerschuppen, an einer Seite offen und bis obenhin mit Getreide gefüllt, schlossen sich an das Bauwerk an.
    „Eine Mühle“, erläuterte Callum. Er war Jasons Blick gefolgt.
    „So schlecht kann es aber nicht bestellt sein. Die Schuppen sind voll.“
    „Ach - täusch dich nicht“, widersprach Callum. „Das ist schnell weggegessen. Schließlich muss die ganze Stadt ernährt werden. Übrigens: Wir befinden uns hier auf einer Limarader des Planeten. Große Produktionsstätten wie auch diese Mühle werden über solchen Adern gebaut und können die Energie für die Antriebe direkt aus der Erde abzapfen. Da drinnen läuft alles wie von Geisterhand.“
    „Aha.“ Jason hörte nun auch die Arbeitsgeräusche aus dem Inneren der Mühlenfabrik. „Das nenn ich mal günstigen Strom. Und das ganz ohne Kraftwerk.“
    „Ja, viele Fabriken laufen vollautomatisch. Der Mensch steuert nur. Darum kommen wir gut mit sechs Stunden Arbeit aus. Wir haben kaum Verwaltung, bis vor Kurzem kein Militär, fast keine Polizei, da die Limarten jeden Verbrecher finden. Alle müssen einfach weniger für den Lebensunterhalt tun.“
    Vor ihnen öffnete sich der Wald und gab den Blick auf Sapienta frei. Jason klappte seinen Mund auf, die Zügel glitten aus seinen Händen. „Bei allen Geistern. Bin ich in tausendundeiner Nacht gelandet?“
    ***
    Aran rieb sich die wunden Finger. Frei von Rücksicht auf seine Knöchel hatte er in der Früh zwei Stunden auf den Sandsack eingeprügelt. Ohne Handschuhe. Er trainierte jeden Morgen, wenn er nicht im Auftrag des Kaisers unterwegs war, meist sogar länger als heute. Er musste einen seiner Ringe von den geschwollenen Fingern abziehen. Es war der mit dem Tharidiumstein. Aran hatte den Edelstein bei einem seiner Streifzüge auf der Suche nach neuen Schmuckstücken für seine Mineraliensammlung gefunden, selbst bearbeitet und in die Fassung eines alten Ringes eingesetzt.
    Erst gestern war er wieder auf Burg Saranam eingetroffen. Gequält ausatmend nahm er sein unruhiges Auf und Ab im Vorraum des Thronsaales wieder auf. An einer Wand stand eine ausgestopfte Eule in einer Vitrine. Aran musterte sich in den Spiegelungen des Glases. Umhang, braune Lederrüstung, Hose, Schnallenstiefel - alles saß tadellos. Wirkte es vielleicht zu protzig? Aran wollte Mandratan keinen Grund zur Verärgerung geben.
    Er überlegte sich, wie er dem Kaiser sein Versagen schildern könne, ohne dass es ein zu schlechtes Licht auf ihn werfen würde. Seine Zukunftspläne drohten zu platzen. Er erhoffte sich ja nach dem Sieg über die Südländer den Posten des Landesfürsten in der Hauptstadt Rikania.
    Bisher war für ihn alles glatt verlaufen. In der Armee hatte er sich als der stärkste Nahkämpfer etabliert. Und das mit Anfang zwanzig. Dank seiner Erfahrungen im Waisenhaus hielt er sich von den anderen Kriegern fern, sah in ihnen mehr Konkurrenten als Kameraden. Die Freizeit war im Heer des Kaisers ohnehin knapp bemessen, die paar Stunden Einsamkeit am Tag stand er locker durch. Seine Sondereinsätze in den Südlanden, besonders der gelungene Diebstahl der Goldwasserflaschen, ließen ihn in der Gunst des Kaisers steigen und ihn direkt in den engsten Kreis eintreten. Der Patzer auf der Erde durfte nicht das Ende seiner Pläne bedeuten.
    Er musste sein Ziel erreichen. Mit Schaudern entsann er sich der Abfuhr durch Tamara. Fünf Jahre war das nun her, sie hatte ihm gezeigt, dass nur der Einfluss eines Mannes zählte. Wunderschön war sie gewesen, ihre Haare besaßen diesen grünlichen Schimmer, um den sie alle anderen Mädchen beneideten. Kopf an Kopf hatten sie auf einer Sommerwiese gelegen und besprochen, wie sie ihre Kinder nennen wollten. Und dann kam dieser Fürstensohn Elfger und weg war sie. Das würde ihm nicht noch einmal passieren. Er hasste die Fürstensöhnchen, jeder von denen dachte, er wäre was Besseres.
    Im Nachhinein war er dankbar. Tamara hatte ihn gelehrt, worauf es im Leben ankam, wie wahr die Worte des Begnadeten sind. Vers drei der Lehren des Mansils kamen ihm in den Sinn: Einem jeden ergeht es auf dieser Welt nach seiner Stärke .
    Zwei Kinder tobten am Durchgang zum Flur vorbei. Einer erkannte Aran und bremste ab. Er strahlte den Hünen an. „Üben wir heute

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