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Die Prophezeiung von Tandoran - Verwundete Welt - Yoga/Fantasy-Roman: 1 (German Edition)

Die Prophezeiung von Tandoran - Verwundete Welt - Yoga/Fantasy-Roman: 1 (German Edition)

Titel: Die Prophezeiung von Tandoran - Verwundete Welt - Yoga/Fantasy-Roman: 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Bödeker
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anderes getragen!“
    Sie verließen den Raum und trafen im Flur auf Nickala. Zusammen fuhren sie nach unten und gingen in Richtung des Zentrums der Schule. Jason rätselte, wie die Gänge beleuchtet wurden. Die Helligkeit schien von einigen Steinen in der Decke auszugehen.
    „Wir haben zwar keine elektrische Energie auf Tandoran, aber nutzen für Wärme und Licht das Limar. Spezielles Gestein durchzieht die ganze Schule und leitet das Limar aus der Erde über die Steinleitungen weiter. Es gibt Steine, die daraus Hitze erzeugen und andere, die Licht abgeben. Auch die Herde der Küche werden hiervon betrieben“, erklärte Callum auf Jasons Nachfrage.
    Jason fiel auf, dass Callum überall hinschaute, nur nicht zu Nickala. Was ging zwischen den beiden ab?
    Sie traten aus dem Gang in einen großen Saal mit zahlreichen Tischen und Bänken. Ein für Jason unverständliches Stimmengewirr erfüllte den Raum. Hunderte von Schülern und Lehrern standen an Essensausgaben oder unterhielten sich bei dem gemeinsamen Abendessen. Jason bemerkte an einem hölzernen Rundtisch den sie herbeiwinkenden Allando.
    Callum bedeutete ihm, dass er ihn gesehen habe, und zog Jason in Richtung einer Speisetheke. „Am besten, du nimmst erst einmal das Gleiche wie ich. Die Speisen in der Schule sind rein vegetarisch, du kannst also von allem probieren.“
    Nachdem ihre Teller gefüllt waren, setzten sie sich an den Tisch von Meister Allando.  „Nun Jason, hast du dich ein wenig in deinem neuen Zuhause eingelebt? Ich bin gespannt, wie dir das Essen hier schmecken wird.“
    Das Essbesteck bestand aus einem Messer und einer Mischung aus Gabel und Löffel. Letztere hatte die Wölbung eines Löffels, vorne ragten aber zwei Spitzen zum Aufspießen der Nahrung hervor. Jason konnte es ohne Probleme benutzen und fragte sich, ob auf der Erde schon jemand auf diese Idee gekommen war.
    Die Speisen schmeckten ungewohnt, jedoch überwiegend köstlich. Alle hatten ein wenig von der Wurzel des Zitanbaumes auf dem Teller. Callum erklärte ihm, dass man mindestens einmal die Woche davon essen sollte, um die lebensverlängernde Wirkung zu erhalten. Die gekochte Wurzel war zäh zu kauen, verbreitete aber eine angenehme Süße im Mund. Nur ein pilzähnliches Gemüse wollte Jason nicht gefallen. Er ließ es einfach beiseite.
    „Morgen wird ein aufregender Tag für dich werden, Jason. Wir treffen uns mit dem Lichtrat und werden das weitere Vorgehen besprechen.“ Allando wendete sich an Callum: „Hast du Jason schon in die Sprachsteine eingewiesen?“
    „Dazu war noch keine Zeit.“
    „Was denn für Sprachsteine?“, fragte Jason.
    Callum drehte sich zu ihm um: „Sayloqs. In ihnen ist Wissen gespeichert, das sie einfach in dich reinstrahlen können. Sprachen lernen ist auf Tandoran ein Klacks, Jason. Du wirst Tandorianisch quasi im Schlaf erlernen.“
    „Also, das nenn ich mal komfortabel. Und morgen kann ich mich dann in eurem Singsang unterhalten?“
    „So gut, wie wir deine Sprache sprechen und verstehen.“
    Jason konnte es noch nicht richtig glauben. Doch als er zwei Stunden später den blau schimmernden Sayloq betastete, spürte er den sanften Strom der Energie, die von ihm ausging. Er meinte sogar Worte in seinen Gedanken zu vernehmen, die unmittelbar in seinem Geist zu entstehen schienen. Auf der Oberfläche des Steines waren Schriftzeichen eingraviert, die Jason nicht zu deuten wusste.
    „Du musst den Sprachstein einfach an das Kopfende deines Bettes, direkt neben deinen Kopf, legen. Alles andere geschieht von selbst. Schlaf gut, Mensch der zwei Welten.“ Callum winkte noch einmal zum Abschied und verschwand durch die Tür.
    Jason verharrte eine Weile am Fenster und beobachtete das dunkle Land. In der Stadt sah man hinter den Gardinen Feuer flackern, doch weite Flächen waren vollkommen dunkel. Dafür schien ein gigantischer Sternenhimmel. Tandoran verfügte über drei Monde, die wie an einer Schnur aufgereiht in einem Rundbogen am Himmel standen. Jason bemerkte eine Träne, die ihm die Wange hinunter lief. Er begab sich zu Bett.
    Das ist fast zu schön. Jetzt kann ich dich verstehen, Mutter , dachte er, während er langsam in den Schlaf hinüberglitt.
     

Advidyâsmita–râga–dveshâbhiniveshah kleshah
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2.3    Cargolita
    Am nächsten Morgen fühlte sich Jason matt. Beim Aufstehen

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