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Die Prophezeiung von Tandoran - Verwundete Welt - Yoga/Fantasy-Roman: 1 (German Edition)

Die Prophezeiung von Tandoran - Verwundete Welt - Yoga/Fantasy-Roman: 1 (German Edition)

Titel: Die Prophezeiung von Tandoran - Verwundete Welt - Yoga/Fantasy-Roman: 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Bödeker
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ließ er erst das eine Bein aus dem Bett fallen, zog dann das andere nach und stemmte sich mit einem Arm in die Senkrechte. In dieser Position musste er eine Weile verharren, bis sich das Schwindelgefühl legte. Ob das an diesem Stein lag? Jason betrachtete den immer noch schimmernden Sayloq. „Tandorianisch - Gesamtlektion“ las er. Verwundert blinzelte er mit den Augen. War das möglich? Gestern hatte er doch nur Hieroglyphen erkennen können. Und jetzt erkannte er die Schrift, als hätte er damit das ABC gelernt.
    Scheint ja geklappt zu haben , freute er sich und wankte in Richtung Waschbecken. Beim Blick in den Spiegel erschrak er. Seine Haut war bleich und an einigen Stellen sogar angerötet. Er sah krank aus. Sollte er sich schon irgendwo angesteckt haben?
    In diesem Moment öffnete sich die Tür.
    „Bereit für die Anhörung?“, trompetete Callum in den Raum, ganz offenkundig wiederwohlgelaunt.
    Jason registrierte, dass er es auf Tandorianisch gesagt hatte und er es problemlos verstand. „Hexerei“, brummelte er und ging in den Hauptraum. „Ich weiß auch nicht, aber irgendetwas stimmt nicht mit mir.“ Abermals stutzte er - wie selbstverständlich bediente er sich der Sprache von Tandoran.
    Callum schaute ihn besorgt an. „Nimm unbedingt einen Schluck Goldwasser. Du siehst ja aus, als würdest du schon an der Pforte des Todes klopfen.“ Rasch verließ er den Raum und kehrte kurz darauf mit einem Glas des goldenen Elixiers zurück.
    Jason trank die Flüssigkeit wie ein Verdurstender. Sofort schoss frische Kraft in seine Glieder. Er betrachtete seine Hände. Die blasse Farbe verschwand und machte seiner normalen Hautfarbe Platz. Nach einigen Minuten fühlte er sich wie ausgewechselt.
    „Hoffentlich verfügt ihr noch über genug von diesem Zaubertrank“, sagte er und knuffte Callum übermütig gegen die Schulter.
    „Keine Sorge, das reicht dicke. Aber du solltest am Anfang auch abends ein Glas Goldwasser trinken, sonst scheinst du über Nacht zu stark abzubauen.“ Er grinste wieder. „Und nun los, zieh dich an, es ist Zeit.“
    ***
    Jason betrat die Versammlungshalle des Lichtrates mit gemischten Gefühlen. Es roch wie in einem alten Gutshaus, leicht muffig und doch gemütlich. Einerseits war er neugierig zu hören, wie es nun weitergehen würde. Andererseits behagte es ihm nicht, im Mittelpunkt des Geschehens zu stehen. Auch in der Schule hasste er es, ein Referat zu halten. Nie ging er an solchen Morgenden ohne Bauchschmerzen aus dem Haus.
    Hinter ihm wurde die breite Eingangspforte von einem jugendlich wirkenden Schüler geschlossen, der sofort zu einem Schreibpult im Hintergrund eilte. Er hieß Barenfi und war Gehilfe des Rates, wie Jason von Callum auf dem Weg hierher erfahren hatte. Jason wunderte sich kurz über dessen riesige Augengläser, hübsch war etwas anderes. Dagegen war Callums Wasserbrille ein Augenschmaus.
    Ein runder Holztisch beherrschte den Raum. An den Wänden waren Bänke für Besucher angebracht. Doch nur Nickala saß dort, Callum hatte ihm mitgeteilt, dass die Sitzung als geheim eingestuft wurde. Nick dürfe aber dabei sein, da sie ja Jason quasi mit betreue. Auf der den Bänken gegenüberliegenden Seite war ein großes Fenster eingelassen, welches den Blick auf einen kleinen Park mit weidenähnlichen Bäumen freigab. Staubpartikelchen schwebten im Licht der gelben Morgensonne. Auf der Wand rechts von den Bänken waren Malereien zu sehen, die ganz offensichtlich Limarmeister in braunen Roben bei außergewöhnlichen geschichtlichen Ereignissen zeigten. Eine Schlacht war abgebildet, ein Meister stand auf einem Felsvorsprung und hatte seine Hände über die Kampfszenerie gerichtet. Auf dem nächsten Bild saß eine Limarmeisterin neben einem Richter, der an der Niederschrift einer Urkunde arbeitete. Auf einem weiteren Ausschnitt waren Limarten in grünen Roben in einem Raum voller schwer verwundeter Kranker bei der Arbeit zu sehen.
    Vier Ratsmeister und zwei Ratsmeisterinnen saßen um den Tisch, darunter Meister Allando. Alle Augen richteten sich auf den hereinkommenden Jason. Er spürte, wie sein Herz schneller schlug. Sein Gesicht wurde heiß wie eine Herdplatte. Callum zog ihn mit sich, sie setzen sich direkt neben Nickala.
    Meister Allando klopfte drei Mal mit seinem verschnörkelten, mannshohen Holzstab auf den Boden. Die goldene, federartige Spitze vibrierte. Dabei erzeugte er dumpfe Donnerschläge, die durch den Raum waberten. Die Unterhaltungen wurden beendet.
    „Wir

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