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Die Prophezeiung

Die Prophezeiung

Titel: Die Prophezeiung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mona Nebl
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müsste Balin eben ablenken, zum Beispiel mit dem Verschwinden seines Sohnes!

Kapitel 10: Die Trennung
    Nach einem angespannten Tag trotz eine s überaus zuvorkommenden Prinzen eilte Zaramé am frühen Abend aus dem Schloss. Es dämmerte bereits, als sie auf die Mauer mit dem Wasserspeier zuging. Unauffällig sah sie sich um, dann trat sie nahe an den Brunnen heran. Sie zögerte kurz, denn sie wusste ja nicht, wie sie hineinkommen sollte, aber als sie die Hand auf die Figur legte, sah sie die Treppe und den Gang vor sich. Schnell raffte sie ihren Umhang und eilte die Stufen hinab. Hinter ihr schloss sich die Mauer. Als sie aus dem Gang heraus in die Moorlandschaft trat, schwirrte sofort Sirimi an ihrer Seite. „Sei gegrüßt, Zaramé. Wir freuen uns über deinen Besuch und haben dich bereits erwartet. Folge mir, bitte!“
    Zaramé lächelte die kleine blaue Elfe liebevoll an, dann eilte sie dieser durch die engen Pfade zwischen den Rosenbüschen hinterher. Schmatzende Geräusche drangen bei jedem ihrer Schritte an ihr Ohr und sie überlegte gerade, warum ihr dies das letzte Mal nicht aufgefallen war, da sagte Sirimi bedrückt: „Ja, deine Gedanken gehen den richtigen Weg, Zaramé. Das letzte Mal war es hier noch trocken. Das Wasser beginnt zu steigen, die Zeit schreitet fort und das Schicksal beginnt zu drängen!“
    Zaramé dachte: „A lso war meine Schlussfolgerung richtig, dass die Änderung auf dem Teppich eine schwerwiegende Bedeutung hat!“
    Vorsichtig betrat sie den Busch der Königin Yolofa. Auch hier standen bereits ein paar Pfützen auf dem glänzenden Moosboden. Jelina – das Verbannungsreich der Elfen war dem Untergang geweiht!
    Zaramé kniete vor der Königin nieder. Yolofa sah sie mit nachsichtigem Lächeln an.
    „Zaramé, du hast Recht getan zu kommen. Wir müssen überlegen, was zu geschehen hat. Handeln ist nun an der Reihe.“
    Zaramé nickte ernst. „Es ändert sich so vieles, meine Königin. Die plötzliche Grausamkeit des Prinzen macht mir Angst und ich fürchte, dass er mich bald an seine Seite holen wird und dies darf nicht sein!“
    Yolofa legte den hübschen Kopf zur Seite und ihr Blick verschwamm, als seien ihre Gedanken auf eine weite Reise gegangen. Zaramé sah Sirimi fragend an, aber die kleine Elfe schüttelte warnend den Kopf und legte den Finger über ihre Lippen. Also wartete Zaramé geduldig. Dann hob Yolofa ruckartig den Kopf und starrte Zaramé voller Ernst ins Gesicht.
    „E s darf auf keinen Fall geschehen, dass du an Karims Seite gerätst. Das wäre das Ende für uns Elfen, die Magaren und alle Menschen in Erimalia und Madregas.“
    „Ist mein Platz an Nialls Seite, Königin?“, wagte sich Zaramé schüchtern vor, innerlich schüttele es sie vor Angst, dass dies nicht ihre Zukunft sein sollte. Yolofa lächelte spöttisch: „Oh, das weiß keiner von uns gewiss. Die Hexe Azriel könnte es dir vielleicht sagen, ob es darauf hinaus läuft. Aber wichtig ist zurzeit, dass du vor Karim geschützt wirst. Bereite deine Abreise vor! Nimm deine Eltern mit. Azriel wird dir den Weg zu den Magaren weisen.“
Sie schwieg und Zaramé fragte: „Wie finde ich Azriel?“
    Yolofa lächelte. „Ja, sie hat sich gut verborgen, aber sie wird bald zu dir kommen!“
    Zaramé wagte es endlich die Fragen zu stellen, die sie bedrückten: „Was kann ich für Euch tun, Königin? Das Wasser steigt, die Zeit drängt. Kann ich Euch hier heraushelfen und wie lange habe ich dafür noch Zeit? Und was ist mit Niall?“
    Yolofa sah sie mit einem so sanften Blick an, den Zaramé ihr nie zugetraut hätte. „Es ist noch Zeit genug, wenn man sie nicht verschwendet, keine Angst. Aber wir Elfen werden dann erst frei sein, wenn der Tyrann fällt! Wichtig ist auch der Drache, nur mit Balors Hilfe können wir gewinnen! Und welchen Weg Niall wählen wird, weiß ich nicht, Kind. Aber seine Aufgabe liegt sicherlich auch in seiner Vergangenheit offen. Er muss sehr bald nach seiner eigenen Vergangenheit suchen!“
    „Wie kann man den Drachen befreien? Und hilft er dann nicht Karim?“
    „Der Drache gehört Seros. Wenn dieser ihn im Kampf zurückerobern kann, gehört er wieder zu ihm!“
    „Aber wo ist der Drache jetzt?“
    „Er wird gefangen gehalten und es geht ihm nicht gut! Es darf nicht sein, dass so ein mächtiges und seltenes Geschöpf so geschunden wird!“, seufzte Yolofa aus tiefster Seele. Zaramé vermochte ihre Trauer nachzuvollziehen. Bereits auf dem Wandteppich war das Mädchen von der kraftvollen

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