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Die Prophezeiungen von Celestine

Die Prophezeiungen von Celestine

Titel: Die Prophezeiungen von Celestine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Redfield
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bist gerade dabei, mich mit Energie aufzutanken, das spüre ich. Meine Gedanken sind klarer und einfacher zu formulieren.
    Dadurch ist es mir möglich, meine Wahrheit zu erkennen, und es fällt mir leichter, sie an dich weiterzugeben. Gelingt es mir, wirst du eine Art Offenbarung erfahren. Sie führt dazu, daß du mein höheres Selbst erkennst und dich auf einer tieferen Ebene darauf einlassen und konzentrieren kannst. Was mir wiederum mehr Energie zuführt und mir umfassendere Einsichten in meine eigene Situation erlaubt, und so beginnt der ganze Kreislauf von vorn. Wenn zwei oder mehrere Leute dieses Wechselspiel gemeinsam vornehmen, können sie sich zu unwahrschein-lichen Höhen aufschwingen. Du mußt allerdings verstehen, daß solche Verbindungen nicht das geringste mit Abhängigkeitsbeziehungen zu tun haben. Ab-hängigkeitsbeziehungen beginnen zwar ebenso, ver-kommen jedoch in kurzer Zeit zu Kontrollkämpfen, weil die Abhängigkeit zwischen den Menschen und die wahre Energiequelle tritt und die Energie deshalb bald versiegt. Die wahre Form der Energieprojektion ist frei von Anhänglichkeit oder Erwartung. Die Beteiligten warten lediglich auf die Enthüllung der für sie bestimmten Botschaften.«
    Während sie sprach, dachte ich an Pablo, der behauptet hatte, ich hätte die von Pater Costous für mich bestimmte Botschaft deshalb nicht erhalten, weil ich sein Kindheitsdrama aktiviert hätte.
    »Was machen wir, wenn die Person, mit der wir sprechen, bereits innerhalb eines Kontroll-Dramas operiert und versucht, uns mit hineinzuziehen?« fragte ich.
    Julia antwortete schnell. »Dem Manuskript nach zerfällt das Drama, wenn wir nicht das passende Gegenstück dazu liefern.«
    Julia schaute auf die Straße vor uns. Ich merkte, daß sie in Gedanken war. »Irgendwo hier in der Nähe können wir tanken.«
    Ich blickte auf die Benzinanzeige und sah, daß der Tank noch halb voll war.
    »Wir haben noch reichlich Benzin«, sagte ich.
    »Ja, ich weiß«, gab sie zurück. »Aber ich würde gern meiner Eingebung folgen und trotzdem voll-tanken.«
    »Oh, okay.«
    »Da vorn ist die Straße«, sagte sie und zeigte nach rechts.
    Wir bogen ab und fuhren etwa eine halbe Meile durch den Dschungel, bevor wir vor einem Gebäude ankamen, das aussah wie ein Versorgungsposten für Flußfischer und Jäger. Die Anlage befand sich direkt am Wasser, und an einem Dock lagen mehrere
    Fischerboote vor Anker. Wir hielten neben einer ro-stigen Benzinpumpe, und Julia begab sich ins Innere des Hauses, um den Besitzer ausfindig zu machen.
    Ich stieg aus und streckte mich, dann ging ich um das Gebäude herum, hinunter an das Flußufer. Die Luft war extrem feucht. Obwohl ein dickes Geflecht von Zweigen keine Sonne durchließ, wußte ich, daß sie sich direkt über mir befand. Bald würden die Temperaturen nahezu unmenschlich werden.
    Mit einem Mal erklang hinter mir eine Männer-stimme in ärgerlichem Spanisch. Ich drehte mich um und sah einen untersetzten Peruaner. Er musterte mich mit drohendem Blick und wiederholte seine
    Bemerkung.
    »Ich weiß nicht, was du da redest«, sagte ich.
    Er wechselte ins Englische. »Wer bist du? Was hast du hier zu suchen?«
    Ich versuchte ihn zu ignorieren. »Wir wollen nur tanken. In ein paar Minuten sind wir wieder weg.« Ich drehte mich um und blickte über das Wasser, in der Hoffnung, er würde wieder verschwinden.
    Er stellte sich direkt neben mich. »Du sagst mir besser, wer du bist, Yankee.«
    Ich sah ihn an. Er schien es ernst zu meinen.
    »Ich bin Amerikaner«, sagte ich. »Ich weiß nicht genau, wo wir hinfahren, ich begleite eine Freundin.«
    »Sieh mal an, ein verirrter Amerikaner«, sagte er feindselig.
    »So kann man's auch ausdrücken«, sagte ich.
    »Was suchst du hier, verirrter Amerikaner?«
    »Ich suche überhaupt nichts«, sagte ich und machte Anstalten, zurück zum Wagen zu gehen. »Und ich kann mich nicht erinnern, dir etwas getan zu haben.
    Laß mich gefälligst in Ruhe.«
    Ich bemerkte, daß Julia am Auto stand. Als ich sie ansah, bemerkte der Peruaner sie ebenfalls.
    »Wir sollten losfahren«, sagte Julia. »Sie verkaufen kein Benzin mehr.«
    »Wer bist du?« fragte der Peruaner in seinem feindseligen Tonfall.
    »Weshalb sind Sie so verärgert?« fragte Julia zu-rück.
    Die Haltung des Mannes änderte sich. »Es ist meine Aufgabe, hier nach dem Rechten zu sehen.«
    »Ganz gewiß verrichten Sie gute Arbeit. Allerdings ist es nicht gerade leicht, mit Ihnen zu reden, wenn Sie den Leuten Angst

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