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Die Prophezeiungen von Celestine

Die Prophezeiungen von Celestine

Titel: Die Prophezeiungen von Celestine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Redfield
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blieb dort einen Moment lang ste hen, um die Farben und Formen der Pflanzen um mich herum zu betrachten. Ich spielte kurz mit der Sehschärfe meiner Augen und erkannte schlagartig die Energiefelder um mich herum. Sarah und Phil waren von weiten gelblichgrünen Feldern umgeben, wobei Sarahs Feld dazu tendierte, ins Rosa zu wechseln.
    Plötzlich blieben die beiden wie auf Kommando stehen und blickten forschend auf den Pfad vor uns.
    Dort eilte ein Mann den Pfad herauf und bewegte sich direkt auf uns zu. Ein unbestimmtes Angstgefühl breitete sich in meinem Magen aus, doch war ich entschlossen, die Energiefelder im Auge zu behalten.
    Als er näher kam, erkannte ich ihn; es handelte sich um einen der drei Wissenschaftler von der Universität von Peru, die uns am Vortag nach dem Weg gefragt hatten. Um seinen Körper entdeckte ich einen rötlichen Schein.
    Bei uns angekommen, wandte er sich unvermittelt an Sarah und sagte im Tonfall tiefster Herablassung:
    »Sie sind doch Wissenschaftlerin, oder nicht?«
    »Stimmt«, gab Sarah zurück.
    »Wie können Sie dann einen derartigen Humbug tolerieren? Ich habe mir die Gärten angeschaut und kann nicht fassen, wie schlampig hier gearbeitet wird.
    Ihre Leute haben nicht einen einzigen Beweis geführt.
    Es gibt -zigtausend Gründe, weshalb bestimmte Pflanzen größer als andere werden.«
    »Es ist leider nicht möglich, für alles auf der Welt Beweise zu führen, Sir. Wir bemühen uns hier eher um eine etwas allgemeinverständlichere Form der Darstellung.«
    Ich merkte, wie der Ärger in Sarahs Stimme wuchs.
    »Zu behaupten, daß hier eine erstmals sichtbare Energie existiere, die auf der chemischen Zusam-mensetzung lebendiger Organismen beruht - das ist einfach nur absurd. Sie haben keinerlei Beweise.«
    »Beweise sind genau das, wonach wir suchen.«
    »Wie können Sie es wagen, die Existenz von etwas zu verkünden, ohne einen Beweis dafür zu haben!«
    Mittlerweile klangen beide Stimmen ärgerlich, doch hörte ich kaum hin. Meine ungeteilte Aufmerksamkeit galt jetzt den dynamischen Veränderungen der beiden Energiefelder. Phil und ich waren zu Beginn der Debatte ein paar Schritte zurückgetreten, und Sarah und der hochgewachsene Mann standen sich nun von Angesicht zu Angesicht gegenüber, zwischen sich ungefähr einen Meter Distanz. Die Energiefelder der beiden schienen dichter und unruhiger geworden zu sein, als würden sie einer inne ren Vibration folgen.
    Mit dem Fortschreiten der Unterhaltung begannen die Felder sich zu vermischen. Hatte einer der beiden ein triftiges Argument, reagierte sein Feld darauf mit einem vakuumähnlichen Sog, der das Feld des
    anderen zu vereinnahmen schien. Antwortete die andere Person, floß die Energie zurück zu ihrem Eigentümer. In der Dynamik der Energiefelder schien ein Streit dadurch entschie den zu werden, daß man Teile des gegnerischen Energiefeldes an sich band und absorbierte.
    »Davon ganz abgesehen«, sagte Sarah zu dem
    Mann, »haben wir die Erscheinungen, deren Existenz wir hier erforschen, bereits beobachtet.«
    Der Mann warf Sarah einen verächtlichen Blick zu.
    »Wenn Sie das behaupten, sind Sie nicht nur verrückt, sondern auch inkompetent«, sagte er und ging davon.
    »Und Sie sind ein Dinosaurier«, rief Sarah ihm hinterher, was Phil und mich zum Lachen brachte.
    Sarah blieb angespannt.
    »Diese Typen können mich wirklich zum Wahnsinn treiben«, sagte sie, während wir unseren Weg den Pfad hinab fortsetzten.
    »Vergiß es«, sagte Phil. »Ab und an tauchen sie nun mal einfach auf.«
    »Aber weshalb so viele?« fragte Sarah. »Und
    warum gerade jetzt?«
    Vor der Herberge angekommen, sah ich Wil vor dem Jeep stehen. Die Türen des Wagens waren offen, und auf der Motorhaube hatte er seine Sachen aus-gebreitet. Er sah mich sofort und winkte mich bereits von weitem heran.
    »Sieht ganz so aus, als müßte ich jede Minute abreisen«, sagte ich.
    Meine Bemerkung unterbrach ein etwa zehn-
    minütiges Schweigen, das bei meinem Versuch ein-gesetzt hatte zu erklären, was während des Streites mit Sarahs Energie geschehen war. Ganz offensichtlich hatte ich nicht die richtigen Worte gefunden, denn meine Erläuterungen hatten nur verständnis lose Blicke erzeugt und dafür gesorgt, daß jeder von uns für eine Weile seinen eigenen Gedanken nachhing.
    »Es war nett, Sie kennengelernt zu haben«, sagte Sarah und bot mir zum Abschied ihre Hand.
    Phil blickte auf den Jeep. »Ist das Wil James?«
    fragte er. »Bist du mit ihm

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