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Die Psi-Agenten

Die Psi-Agenten

Titel: Die Psi-Agenten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Morgan
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»Offen gestanden, begreife ich nicht, wie sich ein Wissenschaftler, ein Mann der strengen Logik, von solchem Humbug einfangen lassen kann. Welche Wahrheit könnte ein ungebildetes junges Mädchen jemandem mit Ihren geistigen Fähigkeiten vermitteln?«
    »Das kann man nicht begreifen, wenn man es nicht selbst erlebt hat«, erwiderte Ableson.
    Cort zeigte offen seine Verachtung. »Von einem wirren Teenager oder einer pathetischen alten Jungfer hätte ich diese Antwort erwartet – aber nicht von Ihnen.«
    »Skepsis gehört natürlich zu Ihrem Beruf«, meinte Ableson mit einem Anflug von Bescheidenheit, der nicht recht zu ihm paßte. »Aber ich kann nur immer wieder beteuern, daß ich die Wahrheit sage.«
    »Ich würde gern mehr über diese besondere Begabung des Mädchen erfahren.«
    »Dazu muß ich wohl etwas weiter ausholen und die Lehre von Tahagatha Ananda erläutern. Seine Technik der Kreativen Meditation kann von unschätzbarem Wert für den Einzelmenschen und für die Welt im allgemeinen sein. Wer in der Kunst der Meditation geübt ist, lebt in Frieden mit sich und seinen Nachbarn. Friede und Wahrheit sind die beiden Botschaften von …«
    »Bitte, Dr. Ableson«, unterbrach ihn Cort blasiert. »Ich habe mich selbst ein wenig mit diesem Thema befaßt und benötige wirklich keine Aufklärung. Es genügt, wenn Sie sich auf Ihre persönlichen Erfahrungen beschränken und mir Ihre Beziehung zu diesem Mädchen schildern.«
    Etwas von dem alten Kampfgeist blitzte in Ablesons Augen auf, doch er verlor die Beherrschung nicht. »Manche Menschen sind aufgrund ihrer langen Zivilisations-Konditionierung nicht in der Lage, die Einfachheit der Versenkungs-Methode zu akzeptieren, und so gelingt es ihnen nicht aus eigener Kraft, die Trance zu erreichen. Der Guru entdeckte, daß ich zu diesen Ausnahmen gehörte, und erklärte, daß mir das Mädchen helfen würde, die Barriere zu überwinden.«
    »Wie sah diese Hilfe aus?« fragte Cort.
    »Katie teilte meinen Trancezustand und half mir, Schritt für Schritt die inneren Schranken abzubauen, die meine Meditation verhinderten.«
    »Was meinen Sie mit ›teilen‹?«
    Ableson runzelte die Stirn. »Das ist leider sehr schwer zu erklären. Ananda selbst hat den Ausdruck geprägt, und man muß seine Bedeutung spüren… Normalerweise erreicht der Schüler die Versenkung dadurch, daß er die traditionelle Haltung einnimmt und sich zu entspannen versucht. Diese Entspannung wird durch das Mantra unterstützt, ein Wortsymbol, das die Aufmerksamkeit fesselt und es dem Schüler – zumindest theoretisch – ermöglicht, in immer tiefere Schichten seines Bewußtseins einzudringen. Manchmal jedoch – und das traf in meinem Fall zu – wird die Konzentration immer wieder durch störende Faktoren unterbrochen.«
    »Und dem Mädchen gelang es, diese Störungen zu beseitigen?« fragte Cort. »Haben Sie sich eine Meinung darüber gebildet, wie das funktionierte?«
    »Ich akzeptierte den Vorgang, ohne ihn logisch zu zergliedern«, entgegnete Ableson. »Schon durch ihre Nähe schien mir Katie ein ganz neues Gefühl der Freiheit zu vermitteln. Zum ersten Mal war ich mehr als ein Einzelbewußtsein, Teil des ewigen Planes, eins mit dem Universum.«
    Cort verriet Ungeduld. Ich konnte mir denken, daß diese Art von Mystizismus nicht nach seinem Geschmack war. »Läßt sich das nicht klarer ausdrücken?«
    »Es war, als teilte ich all meine Gedanken und Gefühle mit ihr. Aber darüber hinaus erlebte ich eine Ekstase, die alle Fesseln geistigen oder physischen Vergnügens sprengte …«
    Während Ableson Corts Fragen beantwortete, durchforschte ich seine oberste Bewußtseinsschicht und machte mir ein Bild von seinen Gedankenassoziationen. Als er dann von der besonderen Ekstase sprach, die er empfunden hatte, konnte ich in einer bestimmten Region ganz deutlich das Echo dieses Gefühls erkennen. Ich beschloß, ein Experiment zu wagen. Die Umstände rechtfertigten es, auch wenn es nicht ungefährlich war. Jedenfalls hatte ich den Eindruck, daß die Ermittlungen in einem Gewirr von Mystizismus steckenbleiben würden, wenn ich nicht eingriff.
    »War es das?« fragte ich und übte einen leichten psychokinetischen Druck auf die Region aus, die ich identifiziert hatte.
    Ableson reagierte spontan. Sein Körper versteifte sich ruckartig, und seine Blicke waren ins Leere gerichtet.
    »Um Himmels willen, was machen Sie da?« rief Cort, als ich mich erhob und auf den reglosen Wissenschaftler zuging.
    »Ich wollte Ihnen

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