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Die Psi-Agenten

Die Psi-Agenten

Titel: Die Psi-Agenten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Morgan
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Ablesons Mantra. Mit geschlossenen Augen lehnte ich mich zurück.
    Dyhana  Dyhana
    Dyhana
    Dyhana
    Dyhana  Dyhana
    Dyhanadyhanadyhanadyhanadyhanadyhanadyhana
    Dyhanadyhanadyhanadyhanadyhanadyhanadyhana
    Der Laut brach sich und hallte in meinem Bewußtsein wider, tanzte auf zwei verschiedenen Tonhöhen hin und her und durchflutete mich schließlich in einem kraftvollen Parallelklang. Mit einem Schock erkannte ich den Grund für diese Parallele. Es konzentrierten sich zwei Gehirne auf das Wort, versuchten eine völlige Übereinstimmung der Frequenz zu erreichen, um miteinander zu verschmelzen.
    Dyhanadyhanadyhanadyhanadyhana … das Wort verschwamm jetzt, wurde zu einem pochenden Rhythmus, zum festen Bezugspunkt der beiden Gehirne. Das ging tiefer als jede normale Psi-Kommunikation, tiefer als Telepathie im allgemeinen anerkannten Sinn – das war vollkommene Harmonie.
    In seinen bisherigen Meditationen hatte Ableson sich von Spannungen und Konflikten befreit, er hatte sozusagen die seelische Schlacke abgebaut – aber das hier war ein anderer, fundamentaler Vorgang. Während er durch das Mantra fest mit dem Bewußtsein seines Partners verbunden war, stand sein Inneres weit offen und strömte eine wahre Flut von Bildern aus. Das Bewußtsein des anderen fing diesen ungeheuren Energiestrom auf, wandelte ihn um und sandte ihn dann leicht verändert zurück an Ableson. Der Austausch erinnerte an eine Art Möbiusschleife.
    Ich näherte mich vorsichtig den beiden Energiestrudeln und der glitzernden Brücke, die sie verband. Und je näher ich kam, desto stärker spürte ich die Auswirkungen dieses Vorgangs. Es war wie ein Sirenengesang, der mich anlockte, festhalten wollte – ich konnte mich kaum dagegen wehren.
    Mühsam löste ich mich aus der Psi-Ebene und kehrte in die Realität zurück.
    Richard beugte sich über mich und umklammerte mit starkem Griff meine Schultern. »Ist alles in Ordnung?« Er selbst war nicht in der Lage, irgendwelche Psi-Ausstrahlungen aufzunehmen, aber vielleicht hatte er aus einer Geste oder einem Laut erraten, daß etwas Besonderes vorging.
    »Das ist der Schlüssel«, sagte ich. »Die Verwendung des Mantra als Brücke zur Erlangung der vollkommenen Empathie …«
    »Vollkommene Empathie? Aber das schaffen nicht einmal die Dobies!« sagte Richard.
    »Vollkommen zumindest in der ersten und zweiten Bewußtseinsschicht«, schränkte ich ein. »Aber das würde für ihre Zwecke durchaus genügen. Während dieser engen Verbindung fließt das gesamte Wissen Ablesons auf den Partner über. Mich macht nur eines stutzig: Es ist eine ungeheure Aufgabe, diesen Wust von Informationen zu ordnen und auszuwerten. Ein Mensch schafft das normalerweise gar nicht …«
    »Vielleicht haben wir es mit einer Psi-Persönlichkeit zu tun, die eigens für diesen Zweck ausgebildet wurde«, meinte Richard.
    »Oder mit einem Naturtalent«, entgegnete ich. »Es muß sich um mehr als einen bloßen Informationsaustausch handeln, das fühle ich.«
    »Glaubst du, daß Ablesons Partner die Schuld an Greenalls Tod trägt?« wollte Richard wissen.
    »Das läßt sich in diesem Stadium noch nicht erkennen. Vielleicht, wenn ich mich zu erkennen gebe …«
    »Nein! Das kommt nicht in Frage«, unterbrach mich Richard. »Weder Ableson noch der Fremde dürfen etwas von der Überwachung ahnen, solange wir nicht mehr in Erfahrung gebracht haben.«
    Ich nickte. »In diesem Fall ist es am besten, wenn du Matthews verständigst. Sobald der Fremde Ablesons Haus verläßt, soll er beschattet werden. Ich versuche inzwischen, noch mehr herauszufinden.«
    Richard verließ den Gemeindesaal, und ich begann mich erneut zu konzentrieren. Eben tastete ich mich auf die Psi-Ebene vor, als mich Motorengeräusch aufschrecken ließ.
    Ich sprang hoch und rannte zum Fenster. Zwei schwere Limousinen bogen in Ablesons Einfahrt. Ihre Scheinwerfer tauchten die Vorderfront des Hauses in grelles Licht. Während ein Wagen vor dem Haupteingang stehenblieb, fuhr der andere um das Gebäude herum. Plötzlich wimmelte es von uniformierten Gestalten.
    Ängstlich versuchte ich Ablesons Psi-Bewußtsein zu erreichen. Aber sein Mantra verblaßte bereits, schrumpfte zu einem winzigen Punkt und verschwand dann ganz.
     

 
PETER MORAY – 7
     
    Der Zorn, der während der ganzen Fahrt nach London in mir gebrodelt hatte, brach hervor, als ich Cort selbstzufrieden hinter seinem Angeberschreibtisch sitzen sah.
    »Warum zum Teufel mußten Sie sich einmischen?« fragte

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