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Die Psychonauten

Die Psychonauten

Titel: Die Psychonauten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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gewußt, was in seinem Hirn vorging, doch diesmal hatte er sich in der Gewalt.
    »Nun?«
    »Ja«, sagte er sehr leise. »Ich habe mich entschieden.« Er schielte auf die Nadel.
    Die Distanz zwischen seiner Stirn und der Spitze war kaum eine Fingerlänge groß.
    Wegschlagen würde er sie kaum können.
    Das wollte er auch nicht. Der mir namentlich unbekannte Psychonaut hatte sich für die andere Alternative entschieden. Plötzlich riß er seinen Kopf hoch. So schnell konnte ich den Ring nicht zur Seite drücken. Zudem war seine Attacke zu überraschend erfolgt.
    Die Nadel traf ihn nicht in der Stirnmitte, sie erwischte ihn, weil ich sie doch noch bewegt hatte, seitlich, dicht über der linken Augenbraue. Sofort drang sie ein.
    Ich riß die Spitze wieder zurück. Dabei hörte ich sein rauhes Lachen und die nachfolgenden Worte. »Wir Psychonauten sind stärker. Wir fürchten uns nicht vor dem Ende. Ich werde Welten sehen und…«
    Sein Gesicht nahm in der folgenden Sekunde einen furchtbaren Ausdruck an. Schmerzverzerrt war es. Der Mann bäumte sich noch einmal auf, dann fiel er wieder zusammen. Er war tot.
    Stöhnend atmete ich durch und erhob mich mit müden Bewegungen. Als ich den Kopf schüttelte, trat Suko zu mir. »Du darfst dir keinen Vorwurf machen, John, das wäre jedem passiert.«
    »Ja, vielleicht. Aber er wußte, wo wir Fatima finden konnten. Verdammt noch mal, jetzt ist die Spur abgerissen.«
    »In der Nähe, John.«
    Ich hob die Schultern. »Das ist ein dehnbarer Begriff. Außerdem scheinen sie vor einer wichtigen Entscheidung zu stehen. Sie hätten ihn sonst nicht losgeschickt, um uns aufzuhalten. Wenn wir in den nächsten Stunden nicht erfolgreich sind, kann es sein, daß alles zu spät ist.«
    Mittlerweile war auch Claudia wieder zu uns gekommen. Sie fröstelte, als sie den Toten sah, schaute zur Seite, weil sie das erstarrte und verzerrte Gesicht nicht ansehen wollte. »Wollen Sie den Toten hier liegenlassen?«
    »Nein, wir werden ihn im Gebüsch verstecken.«
    »Wenn man ihn findet?«
    »Das werden wir später klären. Keine Sorge, Claudia, Sie bekommen keinen Ärger mit der Polizei.«
    Sie hob die Schultern. Suko fiel auf, daß sie sehr nachdenklich geworden war.
    »Was ist mit Ihnen? Woran denken Sie?«
    »Ich weiß nicht so recht, aber ich habe da einige Dinge zwischen Ihnen beiden gehört, die ich nicht begreife. Noch nicht.«
    »Geht es um die Ziele der Psychonauten?«
    »Auch, aber wichtiger ist doch Fatima.«
    »Das stimmt.«
    Sie drückte zwei Fingerspitzen gegen ihre Stirn und machte einen geistesabwesenden Eindruck. »Vielleicht irre ich mich auch, und Sie lachen mich aus…«
    »Reden Sie nur!« ermunterte Suko sie.
    »Hat dieser Mann nicht davon gesprochen, daß sich Fatima in der Nähe aufhalten soll?«
    »Das ist richtig. Wissen Sie mehr, Claudia?«
    Die Schülerin verzog den Mund und schaute über das Wasser. »Ich weiß nicht, ob ich mehr weiß, aber es ist durchaus möglich, daß es damit zusammenhängt.«
    »Was denn?«
    »Fatima hat davon gesprochen, wenn wir manchmal am Fenster standen und von dort oben auf den See hinausschauten. Da hat sie gesagt, daß es da einen Flecken gibt, der ihr Furcht einflößt, obwohl sie ihn noch nie zuvor besucht hat.«
    »Sie sprechen von einer Insel?«
    »Das müßte sie damit gemeint haben.«
    Suko schaute mich an. »Verflixt, John, das wäre doch die Lösung — oder nicht?«
    Claudia mischte sich ein. »Bitte, versteifen Sie sich jetzt nicht darauf. Es war nur mehr ein flüchtiger Gedanke, der plötzlich über mich kam. Das ist alles.«
    »Er kann aber lebenswichtig sein«, sagte ich. »Wo können wir die Insel finden?«
    »Das weiß ich nicht.«
    »Gibt es überhaupt Inseln im Lac Leman?«
    »Ja. Die meisten sogar in Ufernähe. Damit meine ich Entfernungen von bis zu fünf, sechs Kilometern. Schwimmend kann man sie nicht zurücklegen.«
    »Wie viele Inseln kämen in Frage?«
    »Vier, eventuell fünf an dieser Seite. Ich glaube nicht, daß man auch an der französischen Seite suchen müßte.«
    »Dazu brauchen wir ein Boot«, sagte Suko.
    »Ich kenne einen Verleiher.«
    »Okay, Claudia. Nur wird der geschlossen haben.«
    »Wenn Sie zahlen…«
    »Und ob«, sagte ich. »Außerdem muß auch der Psychonaut mit einem Boot gekommen sein, falls er auf der Insel war.«
    Suko hatte die Aufgabe übernommen, den Toten so in die Büsche an der Böschung zu legen, daß er so schnell nicht entdeckt werden konnte.
    »Die Polizei benachrichtigen wir

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