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Die Psychonauten

Die Psychonauten

Titel: Die Psychonauten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sehr stark, begannen zu wandern, obwohl sie ihre eigene Lage nicht veränderten, aber sie krochen hinein in die Körper der drei Psychonauten. Fatima hatte Mühe, an sich zu halten und keinen Schrei auszustoßen. Mit eigenen Augen mußte sie zusehen, wie sich die Körper auflösten. Eine starke Säure hätte keinen größeren Erfolg erzielen können. Die drei Menschen waren nicht mehr zu sehen, dafür stand ein hochkant gestelltes Dreieck vor ihr.
    Ein Symbol - gebildet aus Licht, Magie und aus Menschen!
    Fatima konnte es nicht fassen. Aber es erinnerte sie wieder an die Geschichte ihres Volkes.
    Auf Pyramiden und Obelisken hatte man es gefunden. Bis zum heutigen Tage war sein magischer Einfluß geblieben.
    Es stand vor ihr wie eine Verlockung. Sie ahnte, daß es für sie eine sehr große Bedeutung haben würde. Sollte sie hineingehen?
    Groß genug war es, aber sie traute sich nicht, bis sie die wispernden Stimmen hörte.
    »Es gehört dir, Prinzessin. Du mußt es betreten, um endlich zu erkennen.«
    »Was soll ich denn erkennen?«
    »Dein Leben, Prinzessin.«
    »Ich lebe jetzt und hier. Ich habe es bereits erkannt.«
    »Nein, das hast du nicht. Du weißt kaum etwas, eigentlich nichts. Aber du wirst es erfahren, wenn du in das Dreieck hineingetreten bist. Erst dann können sich deine Gedanken öffnen, dann durchreisen sie Raum und Zeit, dann wirst du sehen, was damals geschah. Du wirst erleuchtet werden und uns die Mitteilungen und Botschaften mit auf dem Weg zum wahren Wissen geben können.«
    »Das kann ich nicht begreifen.« Sie schüttelte den Kopf. »Von welchen Botschaften sprecht ihr?«
    »Geh hinein…« Ein leises, nicht unangenehmes Lachen folgte. »Und lerne, dich selbst zu erkennen.« Noch ein Wort fügte er leise hinzu.
    »Prinzessin…«
    Fatima wußte, daß ihr nichts anderes übrigblieb. Sie mußte über den eigenen Schatten springen.
    Deshalb ging sie vor.
    Der Weg war glatt. Nichts hätte sie behindern können. Dennoch hatte sie das Gefühl, über Stolperfallen zu laufen. Sie hob die Beine höher an, als es normal gewesen wäre. Staksig wirkte sie. Ihr sowieso schon blasses Gesicht verlor noch mehr an Farbe.
    Das Dreieck wuchs vor ihr hoch. Jetzt, wo es zum Greifen nahe war, erkannte sie, wie mächtig es tatsächlich in seinen Ausmaßen war. Es faszinierte sie auch, denn von dieser Figur ging etwas aus, das sie nicht beschreiben konnte.
    Es berührte ihren Körper wie eine Aura, ein leichter Mantel, der über die Haut und das Gesicht hinwegstreifte.
    Es war wunderbar, ein Gefühl, das sie nie erlebt hatte. Noch stand sie vor der Figur, aber sie konnte nicht anders und mußte einfach die Arme ausbreiten.
    Fliegen, dachte sie. Jetzt hineinfliegen und einfach wegtauchen. Doch so einfach war es nicht.
    Noch zwei Schritte trennten sie…
    Dann noch einer.
    Plötzlich stand sie im Dreieck.
    Eine Erscheinung, eine überirdisch wirkende Gestalt, lichtumwoben, denn es floß aus den Innenseiten gegen sie. Gleichzeitig verlosch die Beleuchtung innerhalb der Pyramide, so daß nur mehr das Dreieck und sie hervorstachen.
    Noch war der Vorgang nicht beendet. Das aus den Innenseiten fließende Licht nahm eine bestimmte Form an.
    Oval und an den Seiten leicht in die Länge gezogen. Die Form eines Auges. Erst jetzt war das Dreieck zu einer symbolhaften magischen Figur geworden.
    Zum Allsehenden Auge!
    Das Zeichen der alten Ägypter. Das Auge der Vorsehung, aber vor allen Dingen die symbolhafte Darstellung des Gottes Osiris. Fatima erlebte eine nie gekannte Freude. Sie kam sich vor wie ein Himmelswesen, ein Engel, der Zeit und Kaum überwinden konnte, ohne daß ihm etwas geschah.
    Sie schaute nach vorn, wo die Kuttenträger standen, sah sie aber nicht mehr, weil sie das Licht wie eine weiße Strahlen wölke umgab. Auch ihre Seele war aufgewühlt worden. Stimmen erklangen. Fatima erinnerte sich daran, die Stimmen schon einmal gehört zu haben. Als sie auf der Liege gelegen und in die Finsternis gestarrt hatte. Da warder Kontakt zum erstenmal geboren.
    Jetzt hatte ihn eine unheimliche Macht wiederhergestellt. Etwas Einmaliges war geschehen, und sie holte tief Luft. Die Lungen füllten sich mit einer Reinheit, die auch den letzten Schleier aus ihrem Kopf vertrieb. Wie hatte man ihr gesagt?
    Du wirst sehen können.
    Und sie sah.
    Mit offenen Augen und ausgebreiteten Armen stand Fatima in dem Dreieck. Ihr Blick durchstreifte eine Finsternis, in der sich die physikalischen Gesetze verloren, und sie hörte sehr weit entfernt

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