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Die Psychonauten

Die Psychonauten

Titel: Die Psychonauten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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benachteiligte sie uns auch.
    Es waren wirklich keine Einzelheiten auszumachen, sosehr wir uns auch anstrengten. Das Mondlicht berührte den See nicht einmal. Auf der Insel verschwammen kleine Bäume, Gestrüpp und Büsche zu einein wahren Durcheinander.
    »Ohne Taschenlampen geht da nichts«, sagte auch Suko.
    »Und die sind verräterisch.«
    »Was willst du sonst machen?«
    »Das hier.« Ich hatte die Bleistiftleuchte schon hervorgeholt und sie eingeschaltet. Den grellsten Strahl aber deckte ich mit meiner Handfläche ab.
    Suko tat es mir nach. Da er vorging, entdeckteer auch zuerst den schmalen Weg. Suko ging in die Hocke. Der Lampenstrahl glitt über niedergetrampeltes Gras.
    »Da müssen sie hergegangen sein«, wisperte er.
    Ich schaute mich hockend um und leuchtete den Boden ab. Der Pfad führte bis zum Strand. Im Restlicht der Lampe schimmerte die Bordwand eines dort liegenden Bootes. Es war größer als unser Kahn und ebenfalls unbeleuchtet. Sehr gemächlich schwang es auf den anrollenden Wellen auf und nieder.
    »Sollen wir es durchsuchen, John?«
    Ich hob die Schultern. So recht konnte ich mich nicht entscheiden. Es war eigentlich kaum vorstellbar, daß die Psychonauten eine Wache zurückgelassen hatten.
    »Weiter!« flüsterte ich.
    Wir nahmen den Pfad und löschten die Lampen. Tiefe Dunkelheit umringte uns. Jeden Schritt setzten wir so vorsichtig wie möglich. Nur keine unnötigen Geräusche verursachen, sonst ging alles schief. Der Wind hatte gedreht, war irgendwie wärmer geworden, trotz der beginnenden Nacht. Dazu paßte auch die Wolkendecke. Das Wetter zog von Süden heran, ein schlechtes Zeichen. Zumeist brachte es Regen und eine unangenehme Wärme mit.
    Wir gingen dem Zentrum der bestimmt nicht großen Insel entgegen. Der Boden blieb weich, als wäre er früher einmal Sumpf gewesen und erst in letzter Zeit ausgetrocknet.
    Aufgrund der hohen Temperaturen hatten sich noch die Mückenschwärme gehalten. Sie bildeten in der Luft regelrechte Inseln, tanzten, summten und zirkulierten. Leider waren sie erst spät zu erkennen, so glitten wir mit unseren Gesichtern hindurch, bekamen welche in Mund und Nase.
    Außer unseren eigenen, kaum hörbaren Schritten vernahmen wir als Geräuschkulisse nur das Auslaufen der Wellen an den Strand der Insel. Das Klatschen wirkte irgendwo beruhigend auf mich, es zeigte mir an, daß wir nicht durch eine finstere Welt in irgendeiner Dimension wanderten.
    Wo konnte sich das Ziel oder die Zentrale befinden?
    Bestimmt nicht unter der Erde, dazu war der Boden einfach zu weich. Da konnte man nichts hineinbauen oder stechen. Das Ziel mußte oberhalb liegen.
    Als Suko stehenblieb, stoppte auch ich meine Schritte. Der Inspektor deutete nach vorn. »Da ist was, John!« wisperte er. »Sieht aus wie ein Turm, der vom Boden hochsteigt.«
    Ich blieb neben Suko. Leider war die Distanz zu diesem Gegenstand noch zu groß, wir mußten näher heran. Sehr vorsichtig schoben wir uns weiter. Schon bald sahen wir den »Turm« deutlicher und mußten feststellen, daß es sich nur bedingt um einen derartigen Gegenstand handelte.
    Ich sprach es aus. »Verflixt, das ist ja eine Pyramide!«
    »Die genau paßt.«
    Suko hatte dies im übertragenen Sinne gemeint. Wir hatten es mit der alten ägyptischen Kultur zu tun bekommen. Was lag näher, als an eine Pyramide zu denken. Sie sah aus, als hätte sie keinen Eingang, doch das konnte ich mir nicht vorstellen.
    Den allerdings mußten wir erst noch finden!
    »Kein Licht!« hauchte Suko.
    »Die Mauern schirmen alles ab.«
    »Das Gefühl habe ich auch.« Er blickte zurück. »Gehen wir getrennt?«
    »Nein, den Eingang suchen wir gemeinsam.«
    Geduckt wie die Indianer auf dem Kriegspfad schlichen wir an die Pyramide heran. Ich spürte das Kribbeln auf dem Rücken, ein Zeichen meiner Spannung.
    Lange hatten wir nach der verschwundenen Fatima gesucht. Würden wir sie hier finden? Hatten wir das Ende des Fadens erreicht?
    Suko preßte sich als erster mit dem Rücken gegen die Pyramidenmauer. Sie wirkte wie ein Schatten aus Eis.
    Ich hatte sie kaum berührt, als ein Schrei über meine Lippen drang. Für einen Moment glaubte ich, verbrennen zu müssen. Ich sah Sukos entsetztes Gesicht, konnte es aber nur verschwommen und wie durch einen türkisfarbenen Schleier sehen, dann verließ mich die Kraft. Ich sackte zu Boden und verlor für kurze Zeit das Bewußtsein. Suko hievte mich hoch. Er mußte mich auch halten, so wacklig war ich auf den Beinen. »Junge, was ist

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