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Die Puppe: Psychothriller (German Edition)

Die Puppe: Psychothriller (German Edition)

Titel: Die Puppe: Psychothriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mo Hayder
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Faulheit.«
    AJ zog eine Braue hoch. »Ich bin beeindruckt.«
    »Der Satz stand irgendwo geschrieben. Auf einem der Bilder, ich weiß nicht mehr …« Sie blickt hoch zu dem Kupferstich des Armenhauses, als suche sie nach einer Erinnerung. Sie schüttelt den Kopf. »Jedenfalls hat es mit Faulheit zu tun.«
    »Dann passt es ja irgendwie zu Zelda.«
    Melanie setzt die Brille auf und schaut mit tolerantem Stirnrunzeln über den Rand hinweg. »AJ, helfen Sie mir auf die Sprünge. Wie war Zelda nach dem DSM klassifiziert? Ich weiß es nicht mehr.«
    »Sie war … wahrscheinlich als schizophren, Achse zwei? Bipolare Störung, nehme ich an, und …«
    »Kurz gesagt, sie ist beeinflussbar. Hat akustische und visuelle Halluzinationen?«
    »Ich sage doch nur, Sie sollen den Fall unvoreingenommen betrachten.«
    »Ich bin unvoreingenommen, AJ. So unvoreingenommen, wie man es in diesem Job nur sein kann. Und ich versichere Ihnen eins: Es ist nicht so gewesen. Das ist ausgeschlossen. Und mir wäre lieber, ein gespenstischer, kleiner toter Zwerg käme herein und setzte sich auf meine Brust, als dass ich glauben müsste, was Sie da vorschlagen.«
    »Ich finde, wir sollten es überprüfen. Sogar mit der Polizei reden.«
    »Die Polizei war eine ganze Woche hier. Sie haben die Nase genauso voll wie wir und werden nicht daran interessiert sein, dass wir das alles noch einmal ausgraben.«
    »Ich meine eine andere Abteilung der Polizei. Eins der Spezialistenteams. Erinnern Sie sich an die Detectives, die wir neulich beim Strafrechtsforum kennengelernt haben? Major Crime? Sie haben doch mit einem von denen gesprochen. Sie könnten ihn anrufen und ein vertrauliches Gespräch führen.«
    »AJ, ich verstehe Ihre Besorgnis – aber jetzt noch einmal die Polizei da hineinziehen? Zumal wenn wir gar nicht wissen, was passiert ist? Im Moment sieht es doch so aus, als ob sich das alles verzieht, und ich für meinen Teil bin mehr als zufrieden damit, das geschehen zu lassen, damit die Klinik langsam wieder in den Normalzustand zurückfindet. Tut mir leid, aber ich glaube, mit einer neuen polizeilichen Ermittlung werde ich nicht mehr fertig. Nicht bei all dem, was sonst noch los ist.«
    AJ seufzt. Er lehnt sich zurück und massiert sich die Schläfen. Vielleicht hat sie recht. Vielleicht ist er nur erschöpft und von einer hyperaktiven Fantasie geplagt. Er hat in den letzten sieben Tagen viel zu viel Zeit hier verbracht – er kann bis in den nächsten Monat hinein Überstunden abfeiern. Er muss sich ein Weilchen freinehmen.
    »Tut mir leid«, sagt er. »Sorry. Sie haben recht.« Er zögert und wirft einen Blick auf ihre Hand. »Und bei Ihnen? Wie geht’s der Verletzung?«
    Sie schaut auf den Verband hinunter. »Alles in Ordnung. Aber ich nehme an, Sie halten mich jetzt für eine Alkoholikerin.«
    »Nein. Nein – wie gesagt, ich glaube, Sie haben einfach viel am Hals. Und dann ist Jonathan weggegangen. Das muss ja hart sein.«
    Die Worte sind aus seinem Mund gekommen, bevor ihm klar ist, was er da sagt. Aber jetzt ist es zu spät. Ruckartig hebt sie das Kinn, und eine leise Andeutung des Gefühls, das er gestern Abend im Wagen schon bemerkt hat, kriecht über ihr Gesicht. Wie ein kleines Insekt, das in einen Teich gefallen ist. »Verzeihung? Wie bitte?«
    »Ja – ich, äh – nichts weiter. Nichts.« Er will aufstehen. »Ich werde jetzt – vergessen Sie, was ich gesagt habe.«
    »Nein. Warten Sie. Habe ich eben richtig gehört?«
    Jetzt ist AJ derjenige, dem die Röte ins Gesicht steigt. Er bleibt, wo er ist, halb stehend, halb sitzend, und weiß nicht, wo er sich lassen soll. »Ja … ich wollte nur wissen, ob es Ihnen gut geht. Das war alles.«
    »Weiß es jeder?«
    » Jeder würde ich nicht sagen.«
    »O Gott.« Melanie lässt die verletzte Hand auf den Schreibtisch fallen und schüttelt den Kopf. »O mein Gott, o mein Gott. Was für ein verdammter Schlamassel.«
    Die große prächtige Macht
    Zum ersten Mal seit Jahren wacht Penny nicht im ersten Morgengrauen auf und macht sich an die Arbeit. Stattdessen schläft sie lange, allein in ihrem Schlafzimmer oben unter dem Dach der Mühle. Als sie aufwacht, ist es draußen hell, und graue Eiswolken gleiten träge über den Himmel. Suki durfte immer zu ihr ins Bett; mitten in der Nacht streckte Penny die Hand aus und spürte ihre tröstliche Wärme, und zur Belohnung leckte Suki ihr dann glücklich die Hand. Heute ist das Kissen neben ihr kalt.
    Sie liegt da und schaut es an. Suki ist fort. Sie ist

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